Einschaltquoten © DWDL.de
Netflix hat im September, Oktober und November insgesamt mehr Menschen erreicht als BBC 1. Das geht aus Zahlen der Quoten-Ermittler der BARB hervor, über die "Deadline" berichtet. Demnach stand Netflix in diesen drei Monaten bei 43,2 Millionen, BBC 1 bei 42,3 Millionen. Dabei geht’s um solche Zuschauerinnen und Zuschauer, die den Dienst bzw. den Sender einmal pro Monat für mindestens drei Minuten genutzt haben, es ist also eine Art Nettoreichweite. Das ist vielleicht nicht die beste Art, um die verschiedenen Angebote miteinander zu vergleichen, es zeigt aber eindrucksvoll, wie groß Netflix in UK mittlerweile ist. In den meisten Monaten liegt Netflix mittlerweile auch vor ITV 1. Ein BBC-Sprecher erklärte gegenüber "Deadline", dass es sinnlos sei, Netflix mit all seinen Inhalten einem einzelnen Sender gegenüberzustellen. Insgesamt habe man mit dem gesamten Portfolio rund doppelt so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie Netflix, so der Sprecher. Bei ITV verweist man auf höhere Sehstunden als bei Netflix. 

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Fußball-Fans in Großbritannien müssen heutzutage deutlich mehr Geld als noch vor wenigen Jahren ausgeben, um alle großen Spiele sehen zu können. Wie die Marktforscher von Ampere Analysis aufzeigen, benötigte man 2020 lediglich Abonnements von Sky, BT Sport und die Free-TV-Sender ITV und BBC, um die 15 beliebtesten Fußball-Wettbewerbe (darunter Premier League, Champions League, Bundesliga etc.) sehen zu können. Heute sind dafür acht Abos notwendig - dazu kommen noch ITV und BBC. Die Fans zahlen dadurch inzwischen fast 60 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren, der monatliche Preis für das All-Inclusive-Paket stieg demnach von fast 90 auf mehr als 140 Pfund. Neben den genannten Sendern laufen Spiele inzwischen auch bei DAZN, Prime Video, AppleTV+ oder auch OneFootball und eigenen SVoD-Services der Ligen (z.B. der französischen Ligue 1). 

TalkTVDebatte Liz Truss © TalkTV
Freie und unabhängige Medien auf der ganzen Welt sind aktuell so stark unter Druck wie schon lange nicht mehr. In Großbritannien ist das nicht anders, nun hat eine Aussage der ehemaligen Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss aufhorchen lassen, ihre Worte kann man nämlich gut und gerne auch als Drohung verstanden wissen. Truss erklärte, dass Großbritannien scheitern werde, sollten die britischen Medien nicht "repariert" ("fixed") werden. Truss erklärte außerdem, die Medien würden sich nicht um die wirklich wichtigen Themen kümmern - etwa denen, die von Elon Musk aufgedeckt würden. Trotz ihrer Kritik führte Truss nicht weiter aus, was genau sie unter "reparieren" versteht und welche möglichen Reformen sie befürwortet. Explizit nannte Truss die BBC, aber auch den "Guardian", die "Times" und die "Financial Times". Macht hat die ehemalige Premierministerin aber ohnehin nicht mehr, sie hatte bei den Parlamentswahlen zuletzt ihren Sitz im Parlament verloren, aktuell wirbt sie für ihr neues Buch.

Tim Davie © BBC Tim Davie
Die Produzentin Jane Featherstone ("Black Doves") sorgte zuletzt mit Aussagen zum Zustand der BBC für Aufsehen. So erklärte Featherstone, dass die BBC mehrere Formate in der Pipeline habe, die nicht finanziert werden könnten. Wie "Deadline" nun berichtet, hat es bereits im November ein Treffen zwischen BBC-Boss Tim Davie und einigen wichtigen Produzentinnen und Produzenten gegeben. Das US-Portal schreibt von einer "Krise der Drehbuchfinanzierung". Ein namentlich nicht genannter Produzent erklärte, die BBC habe sich beim Treffen konstruktiv gegeben. Allerdings: "Die Finanzierungslücke bei den Dramen ist zum Problem unserer Zeit geworden. Sie ist völlig unhaltbar und außergewöhnlich." Faktisch klafft in der Finanzierung von Serien auch dann noch eine große Lücke, selbst wenn große Sender wie die BBC der Produktion grünes Licht geben. Die Sender würden heute nur noch einen vergleichsweise geringen Teil, rund ein Drittel, der anfallenden Kosten zahlen. Die Produzenten müssen sich dann auf die Suche nach weiteren Partnern machen. 

Macy Gray © Screenshot ITV
Spaß an der Sache ist für einige Teilnehmenden von "The Masked Singer" offenbar nicht das oberste Ziel. Bei der jüngsten Ausgabe der Show wurde Sängerin Macy Gray enttarnt - und sie legte einen kuriosen Auftritt hin. Als klar war, dass sie die Show verlassen musste, verließ sie in ihrem Kröten-Kostüm die Bühne. Danach kam sie zwar wieder, war aber merklich angefressen und antwortete auf die Fragen von Moderator und Rate-Panel meist nur mit einem Wort. Profitiert hat die Show in dem Fall wohl von der Tatsache, dass sie, anders als die deutsche Version, nicht live produziert wird. Bei der Aufzeichnung mussten die Produzenten Gray offenbar rund eine Stunde lang davon überzeugen, zurück auf die Bühne zu kommen und ihre Maske abzunehmen - das berichtete die Tageszeitung "The Sun". Im finalen Schnitt war davon allerdings nicht zu sehen. Die Sängerin nahm in der Vergangenheit bereits an der australischen sowie der US-Version von "The Masked Singer" teil. 

Piers Morgan Uncensored © Piers Morgan Uncensored
Der YouTube-Channel "Uncensored" von Piers Morgan hat bislang zum Reich von News UK gehört, nun hat der Journalist aber angekündigt, den Kanal mit seiner eigenen Firma Wake Up Productions zu übernehmen. News UK wird bis 2029 an den finanziellen Einnahmen des Channels beteiligt bleiben. "Uncensored" war bis vor rund einem Jahr auch noch bei TalkTV zu sehen, mittlerweile ist der lineare Sender Geschichte. "Der Besitz der Marke gibt meinem Team und mir die Freiheit, uns ausschließlich auf den Aufbau von Uncensored als eigenständiges Unternehmen zu konzentrieren, sowohl in redaktioneller als auch in kommerzieller Hinsicht, und es mit der Zeit über mich und meine Inhalte hinaus zu erweitern", so Morgan. Piers Morgan kommt mit seinem Channel auf mehr als 3,6 Millionen Abonnenten.

Disney+ © Disney
Der Tod der ehemaligen "Love Island"-Moderatorin Caroline Flack hat die britische Branche vor wenigen Jahren schockiert (DWDL.de berichtete). Disney+ hat nun eine Doku rund um Flack in Auftrag gegeben. In dem Film mit dem (Arbeits-)Titel "Caroline" steht Flacks Mutter Christine im Mittelpunkt. Es soll um die letzten Monate ihrer Tochter geben, gleichzeitig soll das Leben und die Karriere der Moderatorin "gefeiert" werden. Familienmitglieder und Freunde Flacks sollen zu Wort kommen. Produziert wird der Film von Curious Films, also der Produktionsfirma, die 2021 den Dokumentarfilm "Caroline Flack: Her Life and Death" verantwortete. Flacks Mutter sagt: "Ich habe immer noch so viele Fragen darüber, was mit Caroline in ihren letzten Monaten passiert ist, und es ist etwas, das ich unbedingt erforschen möchte, auch wenn ich weiß, dass es eine Herausforderung sein wird. Ich freue mich, erneut mit dem Team von Curious Films zusammenzuarbeiten, in der Hoffnung, Klarheit und Verständnis für Carries Geschichte zu schaffen - nicht nur für sie selbst, sondern für alle, die sich um sie sorgten."