Eine besondere "Lachgeschichte" hat der WDR für die kommende Ausgabe der "Sendung mit der Maus" in Aussicht gestellt. Wie der Sender mitteilte, wird darin das lange verschollene Drehbuch "Pit und Peggs Traumreise" des jüdischen Malers Felix Nussbaum erstmals als "Lachgeschichte" umgesetzt. Anlass dafür ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Nussbaum war einer der Millionen Juden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Gemeinsam mit seinem Freund Michael Loewen hatte er lange vor dem Zweiten Weltkrieg ein Drehbuch für einen Trickfilm konzipiert, das jedoch nie realisiert wurde und schließlich über das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück beim WDR landete.
Das "Maus"-Team kam daraufhin auf die Idee, die 90 Jahre alte Geschichte zum Leben zu erwecken. "Als ich das Thema im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück entdeckte, dachte ich sofort an die 'Sendung mit der Maus'", sagte Autorin Renate Bleichenbach. "Die Geschichte dieses Malers ist es wert, erzählt zu werden - stellvertretend für die Millionen anderer."
In der "Maus"-Sendung, die am Sonntag im Kika und im Ersten gezeigt wird, begibt sich Reporterin Clarissa zudem auf die Spuren des Schicksals von Felix Neumann. Darüber hinaus wird der Prozess der Entstehung des Trickfilms von den ersten Illustrationen bis hin zum Unterlegen von Musik und Geräuschen begleitet.
Weil die Ausgabe anlässlich des Gedenktages auch historische Darstellungen enthält, die den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust thematisieren, weist die Redaktion darauf hin, dass all jene, die das Thema für ihre Kinder noch nicht für geeignet halten, auf die ARD-Mediathek zurückgreifen können. Dort soll eine Extrafassung der Sendung ohne historischen Bezug zur Verfügung gestellt werden.