Das Projekt flog beinahe unbemerkt unter dem Radar, auch weil es auf dem Mainzer Lerchenberg manchem ein bisschen peinlich wurde, wie lange es dauert: Parallel zur im Mai 2024 beschlossenen Zusammenarbeit mit der ARD bei künftiger Streaming-Technologie und der gegenseitigen Verlinkung von Inhalten in den Mediatheken seit Ende 2023 arbeitete das ZDF mit seinen Dienstleistern schon länger an einem umfassenden Relaunch der ZDF-Mediathek. Der sollte eigentlich bereits 2024 erfolgen, wurde dann aber im Sommer vergangenen Jahres aufgrund noch ausstehender Arbeiten auf 2025 verschoben.
Gemeint ist die neu geschaffene Direktion Audience unter Führung von Florian Kumb und Stellvertreterin Milena Seyberth. Im ersten Quartal soll es nach DWDL.de-Informationen jetzt soweit sein und der Relaunch erfolgen. Offiziell äußert sich das ZDF dazu nicht. Auf Anfrage heißt es diese Woche in Mainz lediglich: „Zum Launch einer neuen ZDF-Mdiathek informieren wir zum gegebenen Zeitpunkt.“ Zu oft gerissene Deadlines und geplante Termine lassen vorsichtig werden. Dabei ist es, wie der Intendant selbst formuliert hat, die wichtigste Aufgabe des ZDF in diesem Jahr. Auch weil mit diesem Relaunch - nach mehrjähriger Entwicklungsphase - die technische Basis für die künftig engere Zusammenarbeit mit der ARD im Streaming gelegt werden soll.
Eine Mediathek im heutigen Sinne hat das ZDF seit 2007 und war damals Pionier im deutschen Markt. Einen größeren Relaunch des Angebots gab es zuletzt 2016 als die ZDF-Mediathek, einst konzipiert für die Nutzung am Computer, fit gemacht wurde für unterschiedliche Nutzungswege im OTT-Zeitalter, also die Nutzung auf dem großen Screen im Wohnzimmer. Mediatheken, in frühen Zeiten Websites mit Videos, wurden zu komplexeren Apps um auf diversen Endgeräten genutzt werden zu können.
Der Schwerpunkt des jetzigen Relaunchs der ZDF-Mediathek liegt nach DWDL-Informationen neben optimierter Optik, etwa Verbesserungen bei der Benutzerführung insbesondere in einer intensiveren und klügeren Nutzung von Meta-Daten. Ziel sei, die Programmvielfalt des ZDF effektiver verwerten zu können. Ein Aspekt, der auch für die geplante, nahtlosere Zusammenführung mit Inhalten aus der ARD-Mediathek von Bedeutung sei.