Mit Beginn des neuen Jahres hat Katrin Vernau die Nachfolge von Tom Buhrow an der Spitze des Westdeutschen Rundfunks (WDR) angetreten. Im Interview mit der "Kölnischen Rundschau" hat die Intendantin nun drei Punkte genannt, mit denen sie in den ersten Wochen Akzente setzen will.

"Zunächst: Die Regionalität stärken", sagte Vernau. "Ich habe mir vorgenommen, mit den Programmmachern sicherzustellen, dass wir noch dichter an unserem Publikum dran sind, noch besser die Lebensrealität der Menschen abbilden, das, was sie interessiert, und sie damit in ganz Nordrhein-Westfalen erreichen. Mein zweiter Punkt: Wir als WDR stehen nicht neben oder über der Gesellschaft, sondern wir sind Teil der Gesellschaft. Deswegen möchte ich, dass wir stärker mit unserem Publikum und mit gesellschaftlichen Gruppen in den Austausch kommen. Wir wollen noch mehr zuhören, mit Anregungen und Kritik unser Programm für unsere Nutzer noch besser machen."

Daneben wolle sie die Reformen "konsequent weiterführen", erklärte Katrin Vernau in der "Kölnischen Rundschau". Hier sei vor allem das Thema Tarifverhandlungen akut, das es noch immer Tarife gebe, "die aus dem letzten Jahrtausend sind und die nicht mehr die aktuelle Arbeitssituation abbilden".

Interessant ist zudem, wie sie auf den vom WDR verantworteten Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix blickt, der nach dem Willen der Politik gestrichen werden könnte, weil ARD und ZDF perspektivisch nur noch zwei Informations-Spartenkanäle betreiben sollen. So halte Vernau die Parlamentsberichterstattung zwar für "absolut essenziell", sagte aber auch: "Grundsätzlich ist sowieso nie irgendwas unantastbar, sondern wir müssen immer gucken, wie wir mit unseren Inhalten bestmöglich zu unserem Publikum kommen."

Man werde daher jetzt innerhalb der ARD die eigene Position zu den Spartensendern erarbeiten. "Und dann das tun, was aus der Perspektive des Publikums am Ende die beste Lösung ist", so Vernau weiter.