Hubert Burda zieht sich zurück: Vor seinem 85. Geburtstag wird er die unternehmerische und verlegerische Verantwortung für Hubert Burda Media an seine Kinder Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda übergeben. Das wurde am Mittwoch auf der Sitzung des Burda-Verwaltungsrats bekannt. Demnach wird sich Hubert Burda aus dem Verwaltungsrat der Gruppe zurückziehen, will dem Unternehmen, das er seit dem Jahr 1986 in alleiniger verlegerischer Verantwortung geführt hat, jedoch als persönlich haftender Gesellschafter und Ehrenvorsitzender der Holding verbunden bleiben. In dem Verlag erscheinen unter anderem "Focus" und "Bunte".

"Das wirklich Einzigartige an einem Familienunternehmen ist, dass es einem nie allein gehört, sondern man verantwortet es für die nächste Generation", sagte Hubert Burda. "Ich bin dankbar, dass ich vor rund 40 Jahren von meinen Eltern einen gesunden Verlag übernehmen durfte und jetzt ein vielseitiges Medienunternehmen an meine Kinder übergeben kann."

Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda © Michael Tinnefeld / HBM Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda
Elisabeth Burda Furtwängler sagte, man habe sich "bewusst entschieden, diese unternehmerische Aufgabe jetzt in politisch und ökonomisch herausfordernder Zeit zu übernehmen, um die Transformation unseres Familienunternehmens fortzusetzen – im Wissen um Tradition und aufgeschlossen für das Neue". Und Jacob Burda erklärte: "Es ist eine große Ehre und Verantwortung, das Erbe unseres Vaters in der vierten Generation fortzuführen. Burda ist in einer entscheidenden Phase, in der es wichtig ist, für unsere knapp 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Gesellschaft die richtigen Weichen zu stellen. Ich freue mich sehr, in Zukunft ein Teil davon zu sein."

Bekannt ist nun auch, dass sich auch der Verwaltungsratsvorsitzende Paul-Bernhard Kallen zurückziehen wird. Kallen kam 1996 als Geschäftsführer zu Burda und verantwortete in dieser Funktion den kaufmännischen Bereich, das internationale Verlagsgeschäft und den gesamten Bereich der Technologie, einschließlich der beginnenden digitalen Transformation des Konzerns. 1999 wurde er Konzernvorstand, ehe er 2010 die Funktion des Vorstandsvorsitzenden übernahm. 2022 wechselte Kallen an die Spitze des Verwaltungsrats. Seine Nachfolge tritt Olaf Koch an, der acht Jahre lang Vorstandsvorsitzender von Metro war und aktuell unter anderem Aufsichtsratsmitglied der Mercedes-Benz Group ist.