Nachdem Olaf Scholz am Montag wie erwartet die Vertrauensfrage im Bundestag verloren hat, dürfte einer vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar nichts mehr im Weg stehen. Eine Frage, die sich daher nun dringend stellt ist die, wie die Sender mit den Kanzlerkandidaturen der Parteien umgehen werden. Schließlich gibt es aktuell vier davon. Vor der letzten Bundestagswahl hatte es von ARD und ZDF, von RTL und ntv sowie von ProSieben Sat.1 und Kabel Eins insgesamt drei Trielle gegeben, in denen neben den Kandidaten von SPD und CDU auch die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock teilnahmen.

Diesmal sind die Voraussetzungen anders, schließlich führt in aktuellen Umfragen die CDU deutlich, während die AfD auf Platz 2 liegt - mit der allerdings alle anderen Parteien eine Koalition ausschließen. SPD und Grüne rangieren dahinter. Kanzlerkandidaturen gibt es aber insgesamt vier. Nun haben sich ARD und ZDF festgelegt und wollen insgesamt zwei Duelle auf die Beine stellen, von denen aber aktuell nur eines bestätigt ist.

So veranstalten ARD und ZDF am 9. Februar, also zwei Wochen vor dem Wahltermin, gemeinsam ein TV-Duell zwischen Amtsinhaber und SPD-Kandidat Olaf Scholz und CDU-Herausforderer Friedrich Merz. Die Debatte startet um 20:15 Uhr und soll 90 Minuten dauern, die Fragen werden Sandra Maischberger und Maybrit Illner stellen. Während Illner auch vor der letzten Wahl beim Triell im Einsatz war, stellt die Fragen für die ARD damals noch Chefredakteur Oliver Köhr. Für ein weiteres Duell seien Grünen-Kandidat Robert Habeck und Alice Weidel von der AfD angefragt, heißt es in den Pressemitteilungen von ARD und ZDF.

RTL war mit seinen Plänen schon im vergangenen Monaten vorgeprescht und plant gemeinsam mit ntv und dem "Stern" gleich drei Duelle an einem Abend. Darin sollen sich jeweils zwei Kanzlerkandidaten beziehungsweise Spitzenkandidaten der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD sowie des BSW den Fragen stellen, die das Land bewegen. Die Linke war hier zunächst nicht eingeladen worden, weil sie in Umfragen klar unter der 5-Prozent-Hürde stand - allerdings hat sie sich bei manchen Instituten zuletzt etwas verbessert und zudem angekündigt, dass sie sich notfalls einklagen wolle. Konkrete Termine gibt es hier noch nicht.

Seitens ProSiebenSat.1 hieß es zuletzt, dass man Einladungen an CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und die AfD für verschiedene Duell-Konstellationen ausgesprochen habe. Auch hier sind bislang aber keine konkreten Pläne kommuniziert.

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