Nachdem der BR-Neubau in Freimann mittlerweile eingeweiht und bezogen ist, wollte die ARD-Anstalt eigentlich den Standort in der Innenstadt verkleinern. Geplant war, generell an dem Funkhaus in der Arnulfstraße festzuhalten, dort wird man aber nur noch 20 Prozent der bisherigen Fläche benötigen. Den nördlichen Teil des Areals, auf dem auch der sogenannte Studiobau steht, will man verkaufen. Doch nun ist ein Worst-Case-Szenario eingetreten, vor dem der Sender bereits seit Monaten gewarnt hat.
So will das Landesamt für Denkmalpflege jetzt dem Studiobau eine Denkmalwürdigkeit attestieren, das hat die Behörde gegenüber dem BR mitgeteilt. Das wird wohl zwangsläufig dazu führen, dass das Areal für potenzielle Investoren nicht mehr so attraktiv ist. Beim Unternehmen rechnet man daher inzwischen mit "Erlösminderung im hohen zweistelligen Millionenbereich".
Das ist auch deshalb so bitter, weil der BR mit den Erlösen aus dem Verkauf eigentlich den anderen Teil rund um das Hochhaus sanieren und zu einem Campus umbauen wollte (DWDL.de berichtete). Sollte der Denkmalschutz tatsächlich wie von der Behörde angekündigt kommen, müsste der BR wohl auch hier andere Lösungen finden.
Im Frühjahr war BR-Intendantin Katja Wildermuth noch sehr klar in der Sache und warnte, dass wenn der Denkmalschutz für den Studiobau kommen sollte, die gesamte Arealentwicklung für den BR "wirtschaftlich nicht mehr darstellbar" wäre. Davon ist jetzt zwar (noch) keine Rede. Ein BR-Sprecher aber erklärt: "Wir werden die Bewertung juristisch und mit Blick auf die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen prüfen lassen. Wir müssen alles versuchen, um eine gute Lösung im Sinne der Beitragszahler zu finden."
In Bezug auf die geplanten Sanierungsarbeiten im anderen Teil des Areals heißt es vom BR: "Dieses auf Wirtschaftlichkeit und zügige Umsetzbarkeit ausgerichtete Vorgehen wird durch einen Denkmalschutz für den Studiobau erheblich beeinträchtigt, denn wir müssen den Verkauf nun unter erschwerten Bedingungen angehen. Dennoch werden wir mit unseren Partnern sowie mit der Landeshauptstadt München weiter an unserer Vision für eine zukunftsträchtige Standort- und Stadtteilentwicklung im Munich Media Hub arbeiten."