Einen Tag nach der „Stromberg“-Ankündigung wird die nächste Kooperation zwischen Prime Video und ProSiebenSat.1 bekannt, diesmal ohne Kino-Auswertung und im TV bei Sat.1 statt ProSieben: Im Frühjahr 2025 starten die Dreharbeiten für acht neue Episoden der Serie „Der letzte Bulle“ mit Henning Baum in seiner Rolle des Ruhrpott-Cop Mick Brisgau. Die neue Staffel soll dann zuerst bei Prime Video zu sehen sein. Interessant sind die Details zum vereinbarten Windowing, also der Verwertungskette: Schon vier Wochen nach der Veröffentlichung bei Prime Video gibt es die Free-TV-Premiere bei Sat.1 inklusive Catch-Up bei Joyn.

Christoph Schneider © Amazon Christoph Schneider
„Die Rückkehr von ‚Der letzte Bulle‘ ist eine hervorragende Nachricht für Zuschauerinnen und Zuschauer, aber auch für die gesamte TV-Branche. Sat.1 und Prime Video arbeiten zusammen für großartige Unterhaltung. Wir freuen uns auf diese innovative Kooperation, die es ermöglicht, einen Publikumsliebling zurück auf die Bildschirme zu bringen“, sagt Christoph Schneider, Country Director Prime Video Deutschland, zur neuen Zusammenarbeit zwischen dem von ihm verantworteten Streamingdienst und der ProSiebenSat.1 Media SE.

Henrik Pabst © Seven.One Henrik Pabst
Eine Partnerschaft, die Folgen haben soll: „Mit Der letzte Bulle setzen wir mit Prime Video einen Meilenstein im deutschen Serien-Markt: Erstmals beauftragen wir gemeinsam eine Serie. Dank dieser neuen Form der Zusammenarbeit ermittelt Henning Baum als Der letzte Bulle wieder. Wir arbeiten daran, dass wir mit diesem Modell in Zukunft noch andere große Fiction-Projekte angehen“, kündigt Henrik Pabst, Chief Content Officer der ProSiebenSat.1 Media SE an. Zum Comeback der Krimiserie sagt Sat.1-Chef Marc Rasmus: „Das ist fantastisch für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer. Henning Baum muss als Mick Brisgau abermals feststellen, dass sich die Welt seit seinem letzten Fall drastisch verändert hat.“

Philipp Steffens und Julie Link © GLISK/Boris Breuer Philipp und Julie Link Steffens
Am 2. Juni 2014 lief nach fünf Staffeln und insgesamt 60 Episoden die letzte Folge der Krimiserie mit Henning Baum bei Sat.1. Vier Staffeln lang war die Serie ein Procedural mit einem Fall der Woche, in der bislang finalen fünften Staffel wechselte man in acht Folgen zu einer horizontalen Erzählung. 2019 folgte noch ein "Der letzte Bulle"-Kinofilm von Peter Torwarth. Verantwortlich für die Produktion der Fortsetzung ist jetzt übrigens einer, der sich bestens auskennt mit dem Stoff: Hinter der beauftragten Kölner Produktionsfirma Glisk steht Philipp Steffens und seine Frau Julie Link Steffens. Die Serie wurde einst von Philipp Steffens mitentwickelt, der damals bei ITV Studios Germany Producer war, bevor er später Fiction-Chef bei RTL wurde.

„Der letzte Bulle“ ist eine deutsche Erfolgsgeschichte - und das abgesehen von Kritiker-Lob und Auszeichnungen (u.a. Deutscher Fernsehpreis) über den deutschsprachigen Raum hinaus. Einerseits wurde das Original in zahlreiche Länder verkauft, etwa in die Niederlande, nach Tschechien, Polen, Frankreich, Spanien, Bulgarien, Ungarn, Italien und in die baltischen Staaten bis hin zu ferneren Ländern wie Mauritius, China, Vietnam und Kanada. Darüber hinaus gibt es inzwischen sechs internationale Adaptionen der deutschen Serienidee.

Der letzte Bulle Japan © Hulu "Der Letzte Bulle" auf japanisch
Hierzulande am bekanntesten ist die französische Adaption unter dem Titel "Falco", an der mit Stefan Scheich und Robert Dannenberg die Autoren des deutschen Originals mitarbeiteten und die ab 2018 auch in Deutschland bei ZDFneo zu sehen war. Vier Staffeln gab es in Frankreich. 2014 griff auch das estnische Fernsehen zu, es gab 2015 auch eine kurzlebige russische Adaption und dann auch eine wild geratene japanische Version. In Tschechien und Mexiko blieb man dann wieder näher an der Originalvorlage aus Deutschland, die nun durch Prime Video und Sat.1 fortgeführt wird.

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