Während sein vergangenes Bühnenprogramm "Hype" bei Netflix zu sehen war, kam es bei Felix Lobrechts neuen Programm "All you can eat" nicht zu einer Zusammenarbeit mit dem Streamingdienst. Das war schon vor einem Jahr klar, als der Comedian in seinem Podcast "Gemischtes Hack" offen über die Gründe sprach. So habe ihm Netflix weniger Geld zahlen wollen als für seine erste Show. "Ich will mich nicht krass fühlen, aber seit Hype bin ich bestimmt dreimal so bekannt und habe dreimal so viele Live-Zuschauer", sagte Lobrecht damals und erklärte, dass er außerdem weniger Rechte bekommen und die Produktionskosten selbst übernehmen sollte. "Ich dachte, spinnt ihr?", so Lobrecht über Netflix.
Freuen kann man sich nun allerdings etwas überraschend bei der ARD, die sich die Rechte an dem neuen Programm gesichert hat und es schon kurz nach dem Jahreswechsel zeigen wird. Zu sehen gibt es "All you can eat" ab Freitag, den 10. Januar in der Mediathek, wo die ARD wohl nicht zuletzt darauf hofft, ein jüngeres Publikum anzusprechen. Eine Ausstrahlung erfolgt am 10. Januar um 22:20 Uhr allerdings auch im Ersten - nach einem Spielfilm mit Senta Berger und Günther Maria Halmer sowie den "Tagesthemen". Immerhin: Gegen die "heute-show" und Jan Böhmermann muss Lobrecht nicht antreten, weil die ZDF-Shows zu diesem Zeitpunkt noch in der Winterpause sind.
Und was sagt Lobrecht? Er habe "den Move einfach cool" gefunden, erzählt er über die ARD. "Als klar war, dass die Leute bei der ARD Bock drauf haben, hab ich mich sehr gefreut und dann waren mir eigentlich auch alle anderen Angebote direkt egal. Weil ich das am überraschendsten und unerwartetsten finde. Außerdem machen wir uns nichts vor, es ist auch ‘ne super Möglichkeit, neue Leute zu erreichen, die ich über meine Kanäle so nicht erreiche." Und weiter: "Die haben von Anfang von selbst gesagt, dass sie da überhaupt nichts verändern, dass sie das Video so nehmen wie es ist, mit aller Härte und Kompromisslosigkeit. Das finde ich echt super. Man sieht ja auch bei anderen Comedians die in der ARD stattfinden, dass sie da wirklich loyal sind. Da werden Künstler nicht geopfert, weil sich vielleicht vier Leute im Internet darüber ärgern, und das finde ich sehr sympathisch."
Ob es zwischen Lobrecht und der ARD ein Perfect Match ist, wird sich freilich erst noch zeigen. "Ich glaube", sagt der Comedian, "es ist die Mischung, von der keiner wusste, dass er sie braucht. Und wenn man sie dann sieht, denkt man sich: 'Ah, das hat mir mein ganzes Leben lang gefehlt.'"