Der "Kundendienst für Neugierige" geht zu Ende: Der MDR hat entschieden, das als "Kuriositätenshow" bezeichnet Format in der bisherigen Form nicht fortzuführen, wie der Sender gegenüber der "Super-Illu" bestätigte. Erfunden worden war es 1972 von Hans-Joachim Wolfram, der es im DDR Fernsehen fortan auch moderierte. Nach der Wiedervereinigung führte er die Sendung beim MDR fort, ehe er sich 2011 verabschiedete und die Moderation an Madeleine Wehle übergab.

Laut MDR ist es damit die aktuell am längsten existierende Unterhaltungssendung im deutschen Fernsehen. Dass damit nun Schluss sein soll, begründet der Sender der "Super-Illu" zufolge mit veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie dem Wandel in der Mediennutzung und der Bedürfnisse für Medienangebote. Die Sendung lief zuletzt staffelweise donnerstags zwischen 19:50 Uhr und 20:15 Uhr im MDR Fernsehen.

Ganz verschwinden wird die Marke aber womöglich nicht, ab und zu könnte "Außenseiter-Spitzenreiter" mit Specials weiter im Programm auftauchen. Eines gibt es am 26. Dezember. Dann läuft zu Weihnachten die 90-minütige Folge "Die große Reise". Madeleine Wehle besucht darin noch einmal Orte, die in früheren Jahren schon einmal Thema in dem Format waren. So porträtierte die Sendung 1988 den Bewohner des schmalsten Hauses in Eisenach - nun wird die Frage beantwortet, wer dort heute residiert. Auch deutschlands schiefstem Fußballplatz und einem ehemaligen Kondomversand wird ein Besuch abgestattet.

Moderatorin Madeleine Wehle bedauert das Aus: "Für mich wie für die Zuschauer war das Format stets mehr als eine Fernsehsendung. Es war ein starkes Statement: nämlich dass man im Kleinen das große Glück finden kann. Man sollte nicht aufhören, diese Geschichten, gerade aus dem Osten, zu erzählen", sagte sie gegenüber der "Super-Illu".