Zumindest gemessen am Anteil von Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren im Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht, den wir Monat für Monat für unseren Frische-Index erheben, ist derzeit bei den Privatsendern trotz der wirtschaftlich schweren Zeiten keine Zurückhaltung auszumachen. RTL führte wie auch schon im letzten Monat das Ranking sogar wieder vor den Öffentlich-Rechtlichen mit einem enormen Frische-Anteil von 93 Prozent an.
Bei Sat.1 sank der Wert erwartungsgemäß ohne "Promi Big Brother" zwar im Vergleich zum Oktober wieder, allerdings hielt er sich mit 72 Prozent klar über dem Frische-Wert aus dem November des vergangenen Jahres. ProSieben rangierte ebenfalls bei 72 Prozent - die beiden Schwester-Sender aus Unterföhring bilden damit das Mittelfeld.
Doch auch im hinteren Bereich ging's aufwärts: Vox lag mit einem Frische-Anteil von knapp mehr als der Hälfte acht Prozentpunkte über dem November-Wert aus dem vergangenen Jahr, RTLzwei sogar um zehn Prozentpunkte, selbst Kabel Eins legte um sieben Prozentpunkte zu und kam erst zum zweiten Mal in diesem Jahr auf einen Frische-Anteil von mehr als einem Drittel des Abendprogramms.
FIX-Punkte November 2024 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum November 2023 |
Jahresschnitt '24 (vs 01-11/23) |
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RTL | 93 von 100 | -2 | +1 | 84 (-5) |
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ZDF | 90 von 100 | +0 | -5 | 84 (+0) |
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Das Erste | 87 von 100 | +1 | -3 | 83 (+6) |
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Sat.1 | 72 von 100 | -7 | +6 | 56 (+11) |
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ProSieben | 72 von 100 | +5 | +4 | 55 (+1) |
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VOX | 51 von 100 | -4 | +8 | 43 (-2) |
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RTLzwei | 40 von 100 | +2 | +10 | 32 (-2) |
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kabel eins | 34 von 100 | +11 | +7 | 24 (+0) |
Wie wir die Daten erheben und was sie aussagen
Wir werten Monat für Monat das Programm der acht großen Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus und ermitteln den Anteil an "frischem Programm", wozu wir Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren rechnen. Sendungen, die vorab gestreamt werden konnten, gelten hier ebenfalls als "frisches Programm". Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird.
Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung.