Wenn es um den Wegfall des Nebenkostenprivilegs geht, dann liegt der Fokus meist auf Vodafone als größtem Kabelnetzbetreiber des Landes. Doch es gibt natürlich noch eine ganze weiterer Netzbetreiber, die ebenfalls mit den Auswirkungen zu kämpfen haben, darunter Tele Columbus, das am Markt unter dem Namen PŸUR auftritt. Tele Columbus legte nun seine Zahlen fürs 3. Quartal vor.

Demnach liegt die Gesamtzahl der druch da Unternehmen versorgten TV-Haushalte nun bei 1,1 Millionen, was ein Rückgang in Höhe von 40,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist. Wie viele trotzdem ihr TV-Signal weiterhin übers Kabel beziehen, weil sie nach Ende des Nebenkostenprivilegs untätig blieben, aber auch noch nicht abgeklemmt wurden, steht freilich nochmal auf einem anderen Blatt.

Tele Columbus selbst spricht von einer "anfänglich niedrigen Konversationsrate bei der Umstellung der TV-Kunden auf Einzelinkasso", weshalb man mehr Geld in Vertriebskanäle investiert hat und die Prognose fürs Gesamtjahr bei Umsaz und berichtetem EBITDA nach unten korrigiert hat. Im 3. Quartal gelang es, 130.000 Haushalte auf eine Einzelabrechnung umzustellen. "Das Unternehmen geht davon aus, dass sich im vierten Quartal der Anstieg an Einzelnutzerverträgen auf Basis verstärkter Vertriebsaktivitäten weiter fortsetzen wird", heißt es weiter. Die Gesamtzahl der Kabelhaushalte blieb im Vergleich zum direkt vorausgehenden 2. Quartal in etwa konstant.

Trotz des erheblichen Rückgangs an versorgten Haushalten gelang es, den Gesamt-Umsatz aufgrund des Wachstums im Geschäft mit Internetanschlüssen auf Neun-Monats-Sicht fast stabil bei 325 Millionen Euro zu halten, der Rückgang liegt bei 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das berichtete EBITDA (also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sank um 14,2 Prozent auf 105,4 Millionen Euro, wobei man das auf Einmalaufwendungen zurückführt. Das normalisierte EBITDA sei in etwa stabil im Vergleich zum Vorjahr.