Die SRG, der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz, will bis zum Jahr 2029 rund 20 Prozent ihrer Vollzeitstellen abbauen. Ein SRG-Sprecher hat entsprechende Medienberichte unter anderem gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigt. Die SRG wird damit in den kommenden Jahren rund 1.000 Stellen abbauen. Die Stellenstreichungen sind eine Folge eines umfassenden Sparpakets, dass Generaldirektorin Susanne Wille erst vor einigen Tagen angekündigt hatte - kurz nach ihrem Amtsantritt (DWDL.de berichtete). 

Anfang November stellte die neue SRG-Chefin bereits eine umfassende Transformation des Konzerns in Aussicht. Schon damals wurde bekannt, dass das Unternehmen bis 2029 insgesamt 270 Millionen Schweizer Franken einsparen muss - das entspricht 17 Prozent des aktuellen SRG-Budgets. Ein SRG-Sprecher erklärte nun, dass Personalkosten rund die Hälfte des Budgets ausmachen würden. In welchen Bereichen die Stellen abgebaut werden sollen, sei noch offen. 

Die SRG muss auch deshalb ein striktes Kostensenkungsprogramm fahren, weil man in den kommenden Jahren absehbar weniger Geld zur Verfügung haben wird. Ähnlich wie in Deutschland finanziert sich die SRG über Beiträge von den Schweizerinnen und Schweizern. Aktuell sind das noch 335 Franken pro Jahr. Dieser Betrag wird bis 2029 allerdings schrittweise auf 300 Franken zurückgefahren. Eine entsprechende Änderung hatte der Schweizer Bundesrat bereits im Sommer beschlossen. Darüber hinaus hat die SRG, wie viele Medienunternehmen, mit sinkenden Werbeeinnahmen und steigenden Kosten zu kämpfen. 

Und es könnte noch härter kommen: Die Rechtspopulisten der SVP wollen die Rundfunkgebühren auf 200 Franken jährlich kürzen, eine entsprechende Volksabstimmung wird kommen. Diese Initiative wird von der SRG als Halbierungsinitiative bezeichnet, die wohl zu größeren Verwerfungen innerhalb des Konzerns führen würde. Weil man in der SRG die Volksabstimmung sehr ernst nimmt, hatte man sich frühzeitig für einen Wechsel an der Spitze entschieden (DWDL.de berichtete).