Bereits im Februar wurde der Einstieg des türkischen Medienhauses Acunmedya bei Sport1 bekannt, im Juni gab nach dem Bundeskartellamt dann auch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) grünes Licht. Zur Strategie des neuen Gesellschafters gab es bislang keine offiziellen Auskünfte, doch Änderungen im Programm sind längst sichtbar: Mit der Abenteuer-Show „Exatlon“ und der Fashion-Show „My Style Rocks“ wurde das Programm des Sportsenders bereits großflächig umgebaut. Die „Sexy Clips“ sind aus dem Nachtprogramm verschwunden.
Nicht ohne Grund sind die Mitarbeitenden des Senders wie auch der Markt irritiert über den neuen Kurs, denn bislang hatte sich Acunmedya nicht öffentlich zum Einstieg bei Sport1 erklärt. Stattdessen machte bislang nur ein Sparkurs beim Sender inklusive Stellenabbau und der Verkauf der Pay-TV-Sender Schlagzeilen. Im Exklusiv-Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de, das am Montag im vollen Wortlaut erscheint, gibt Acunmedya-CEO Ebru Atasav Tahranci nun erstmals Einblicke in die Pläne für den Sender, dessen Name vorerst bei Sport1 bleiben soll.
Sendungen wie den „Doppelpass“ und die erfolgreichen Darts-Übertragungen werde man aber weiterführen. Ebenso den Digitalbereich, den man ausbauen will. Sport1.de sei „ein echter Motor für die Marke“. Man sei auch weiterhin an Sportrechten interessiert: „Lassen Sie mich das klarstellen: Wir haben nicht vor, Sport1 in einen reinen Unterhaltungssender zu verwandeln. Wir führen das Beste von Sport1 fort und ergänzen Entertainment.“ So will man auch Zuschauerinnen und ein jüngeres Publikum für sich gewinnen, etwa mit der bereits gestarteten, durchaus lauten Fashion-Show „My Style Rocks“, deren Einschaltquoten allerdings noch sehr überschaubar sind.
„Wenn die Leute jetzt darüber reden, was denn bloß eine Fashion Show bei Sport1 zu suchen hat, dann haben wir schon gewonnen. Heutzutage ist es am schwierigsten, überhaupt erst einmal Aufmerksamkeit zu erregen“, sagt Acunmedya-CEO Ebru Atasav Tahranci und gibt sich sehr pragmatisch. „Wenn man diese Sendungen ins Programm nimmt, wird man natürlich erstmal Null Einschaltquote bekommen. Was könnte man auch anderes erwarten? Welche Frau wird einen Sportsender einschalten, nur weil wir das Programm von einer Woche auf die andere ändern?“ Man fange bei Null an, sagt sie, und wisse auch, dass es Zeit brauche.
Mehr über den bislang in Deutschland unbekannten Player Acunmedya, die neuen Ziele mit Sport1, weitere geplante Formate und wer bei dem Sender künftig das Entertainment verantwortet lesen Sie am Montag im Exklusiv-Interview mit Acunmedya-CEO Ebru Atasav Tahranci beim Medienmagazin DWDL.de.