Jahrelang war der Streaming-Bereich für Disney ein Milliarden-Grab, doch inzwischen hat man die Wende offenbar geschafft. Im 1. Quartal des Jahres war der operative Verlust schon deutlich zurückgefahren wurden, im 2. Quartal stand dann mit +47 Millionen Dollar erstmals ein kleiner operativer Gewinn, für die Monate Juli bis Septmber weist Disney nun einen operativen Gewinn in Höhe von 253 Millionen Dollar aus. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren noch Verluste in Höhe von 420 Millionen Dollar aufgelaufen.

Der Umsatz im Direct-to-Consumer-Geschäft im Entertainment, wohinter sich die Streaming-Angebote verbergen, machte Disney im zurückliegenden Quartal einen Umsatz in Höhe von 5,78 Milliarden US-Dollar, das waren 15 Prozent mehr als noch im Vorjahresquartal - und das, obwohl ein ungünstiger Wechselkurs einen Teil des Wachstums auffraß. Das lag zum Einen an höheren Werbeeinnahmen, zum Anderen aber auch an steigenden Abo-Zahlen.

In den Monaten Juli bis September wuchs die Zahl der Disney+-Abos (ohne Hotstar in Indien) von 118,3 auf 122,7 Millionen. Davon entfielen 56 Millionen auf die USA und Kanada, wo das Plus mit 2 Prozent aber weniger hoch ausfiel als im Rest der Welt (+5 Prozent). Disney+ Hotstar (35,9 Millionen Abos) wird hier außen vor gelassen, der dortige Umsatz je Kunde ist mit 78 Cent ohnehin nicht mit den 7,30 Dollar von Disney+ vergleichbar. Hulu zählte insgesamt 52 Millionen Kundinnen und Kunden, damit wurden im 3. Quartal 900.000 hinzugewonnen. Für das laufende Quartal prognostiziert Disney übrigens einen leichten Rückgang der Abo-Zahl, will die Profitabilität aber weiter steigern.

Wie entscheidend es für Disney ist, ein profitables Streaming-Geschäft zu betreiben, zeigt der Blick aufs klassischen lineare Geschäft. Der Umsatz war hier im Vergleich zum Vorjahresquartal um sechs Prozent rückläufig, der operative Gewinn sackte um 38 Porzent auf knapp eine halbe Milliarde ab. Damit verdient man hier trotzdem noch viel Geld - aber der Trend macht deutlich, dass hier nicht die Zukunft liegt.

Weil neben dem Streaming-Geschäft auch der Bereich Content Sales/Licensing deutlich besser lief als im Vorjahr, schoss der operative Gewinn im gesamten Entertainment-Bereich von 236 Millionen auf 1,07 Milliarden nach oben, der Umsatz legte von 9,5 auf 10,8 Milliarden zu. Aufs gesamte Geschäftsjahr betrachtet (das bei Disney immer von Oktober bis September dauert) setzte Disney im Entertainment 41,2 Milliarden Dollar um, ein Prozent mehr als im Jahr zvuor. Der operative Gewinn stieg massiv von 1,4 auf 3,9 Milliarden Dollar. Als Gesamtkonzern konnte Disney seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 um drei Prozent auf 91,4 Milliarden Dollar steigern.