ProSiebenSat.1 hat im dritten Quartal 2024 einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Er betrug 882 Millionen Euro, was einem Minus von einem Prozent entsprach, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Diese Entwicklung reflektiere "den engen Zusammenhang zwischen der Konsumzurückhaltung" und den im dritten Quartal "verhaltenen Investitionen in TV-Werbung", heißt es. Zudem hätten sich die Umsätze im Segment Dating & Video "in einem wettbewerbsintensiven Umfeld deutlich verringert".

Immerhin: In den ersten neun Monaten hat ProSiebenSat.1 seinen Konzernumsatz auf 2,656 Milliarden Euro steigern können, das entspricht einem Plus von drei Prozent. Organisch, also bereinigt um Portfolioveränderungen und Währungseffekte, lag das Wachstum beim vier Prozent. Damit bewegt sich die Umsatzentwicklung trotz des schwächeren dritten Quartals im Rahmen der Jahresprognose. Ähnlich sieht es mit Blick auf das adjusted EBITDA aus - das ist zwar auf Neunmonatssicht gestiegen, lag im dritten Quartal jedoch mit 104 Millionen Euro um sechs Prozent unter dem Vorjahreswert.

Während die TV-Werbeerlöse auch wegen der Fußball-EM und Olympia unter Vorjahr lagen, verzeichneten die digitalen & smarten Werbeumsätze in der DACH-Region einen Anstieg um sieben Prozent im Neunmonatszeitraum. Der Anstieg ist nach Angaben des Unternehmens vor allem auf das Wachstum beim Streamingdienst Joyn zurückzuführen. Demnach erreichte Joyn bei den AVoD-Umsätzen in Deutschland ein Plus von 28 Prozent seit Jahresbeginn, im dritten Quartal betrug das Plus noch 15 Prozent. 

Die Distributionserlöse konnten unterdessen in den ersten neun Monaten um elf Prozent gesteigert werden - vor allem wegen Kooperationen mit der Deutschen Telekom und Sky sowie einer höheren HD-Nutzung. Infolgedessen stieg der Außenumsatz des Segments Entertainment in den ersten neun Monaten des Jahres um zwei Prozent auf 1,744 Milliarden Euro, im dritten Quartal lag der Segmentumsatz jedoch wegen der niedrigeren Werbeerlöse mit 579 Millionen Euro um drei Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Segment Commerce & Ventures, der unter anderem Flaconi und Verivox umfasst, stieg der Umsatz im dritten Quartal gar um um 20 Prozent auf 218 Millionen Euro, während das Segment Dating & Video in diesem Zeitraum gar einen Rückgang um mehr als 20 Prozent auf 85 Millionen Euro reduzierte.

"Gute Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie"

Martin Mildner © ProSiebenSat.1 Martin Mildner
"Der für unser TV-Werbegeschäft entscheidende private Konsum hat sich nicht so positiv entwickelt wie von uns zu Jahresbeginn erwartet", erklärte Finanzvorstand Martin Mildner. "Dennoch haben wir die ersten neun Monate im Rahmen unserer Erwartungen für das Jahr 2024 abgeschlossen. Trotz des schwierigen Konjunkturumfelds machen wir gute Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie sowie eines konsequenten Kostenmanagements. Zudem freuen wir uns insbesondere über die Wachstumsraten sowohl bei den digitalen & smarten Werbeumsätzen als auch im Bereich Commerce & Ventures. Sie stehen im Kontrast zu den Zahlen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland."

Für das Gesamtjahr strebt ProSiebenSat.1 weiterhin einen im Vergleich zum Vorjahr leicht steigenden Konzernumsatz von rund 3,95 Milliarden Euro an - plus/minus 150 Millionen. Damit hat der Konzern seine Prognose für den Konzernumsatz bestätigt, wenngleich man von davon ausgeht, dass die Entertainment-Werbeerlöse in der DACH-Region im niedrigen einstelligen Prozentbereich unter Vorjahr liegen werden.