Gerüchte hatte es schon länger gegeben, doch bislang machte Amazon keine Anstalten, seine beiden Streamingdienste Prime Video und Freevee zusammenzuführen - noch vor wenigen Monaten dementierte man entsprechende Spekulationen. Freevee, das sich über Werbung finanzierte und für Nutzerinnen und Nutzer kostenlos war, machte zuletzt sogar mit immer mehr Eigenproduktionen Schlagzeilen - einige davon waren bereits bis ins Jahr 2026 eingeplant. Daher kommt diese Entscheidung nun ein Stück weit überraschend: Amazon macht Freevee dicht. 

Der US-Konzern hat bestätigt, den Stecker beim kostenlosen Streamingdienst bereits demnächst zu ziehen. So hat man zwar kein konkreten Enddatum angekündigt, allerdings soll schon irgendwann in den kommenden Wochen Schluss sein. Freevee ist noch ein recht junger Streamingdienst, der offizielle Startschuss fiel im Januar 2019. In Deutschland ist die Plattform seit August 2022 nutzbar. 

Für die Nutzerinnen und Nutzer soll sich derweil nur wenig ändern. Inhalte von Freevee sollen künftig bei Prime Video zu finden sein - und auch weiterhin kostenlos streambar bleiben, dann unter dem Label "Watch for Free". Neben vielen Eigenproduktionen von Freevee ("Jury Duty", "Bosch: Legacy") hatte Amazon zuletzt auch einige Prime-Video-Originals auf der Plattform verfügbar gemacht. 

"Um unseren Kunden ein einfacheres Seherlebnis zu bieten, haben wir beschlossen, das Freevee-Branding auslaufen zu lassen. An den für Prime-Mitglieder verfügbaren Inhalten wird sich nichts ändern, und ein umfangreiches Angebot an kostenlosen Streaming-Inhalten wird auch für Nicht-Prime-Mitglieder weiterhin zugänglich sein, darunter ausgewählte Originalfilme von Amazon MGM Studios, eine Vielzahl von lizenzierten Filmen und Serien sowie eine breite Bibliothek von FAST-Kanälen", erklärte ein Sprecher von Amazon. 

Anders als Prime Video ist Freevee nicht in der ganzen Welt verfügbar, tatsächlich war der kostenlose Streamingdienst nur in den USA, Großbritannien, Deutschland und Österreich nutzbar. Einen Stellenabbau soll es im Zuge der Freevee-Schließung übrigens nicht geben, die Inhalte-Teams der Plattform war bereits zuvor in Amazon MGM Studios integriert worden. Aus Amazon-Sicht macht der Schritt durchaus Sinn, hatte man bei Prime Video Anfang des Jahres doch ebenfalls Werbung eingeführt. Userinnen und User, die das nicht wollen, müssen extra zahlen. Spätestens seit diesem Zeitpunkt wurde Freevee immer wieder infrage gestellt - und nachdem man zunächst dementiert hatte, steht nun fest, dass es für den Dienst keine Zukunft mehr gibt.