Peter Nidetzky ist tot. Der österreichische Moderator verstarb am Montag in Wien, er wurde 84 Jahre alt. Nidetzky stand lange in den Diensten des ORF: Beim öffentlich-rechtlichen Sender wurde er als Leiter des Wiener Aufnahmestudios der Fahndungssendung "Aktenzeichen XY… ungelöst" bekannt. In dieser Rolle war er 30 Jahre lang auch in der Sendung zu sehen. Immer wenn das ZDF nach Wien schaltete, meldete sich Nidetzky bei den Zuschauerinnen und Zuschauern, um neue Fahndungsfälle zu präsentieren.
Nidetzky übernahm den Job bei "Aktenzeichen XY" von Teddy Podgorski, der beim ORF zunächst Sportchef und später auch Generalintendant wurde. Der ORF stieg 1968 bei der Sendung ein und war bis zum Ausstieg 2002 regelmäßig Teil der Sendung, als sich der Sender nicht mehr an der Produktion beteiligte, verschwand auch Peter Nidetzky von den Bildschirmen.
In Österreich hatte Nidetzky aber auch andere Rollen inne. So war er viele Jahre lang verantwortlich für das Teletext-Angebot des ORF, arbeitete als Chef der TV-Programmplanung und außerdem war er als Co-Kommentator der ersten Mondlandung im Einsatz, die der ORF live übertrug. Darüber hinaus galt er als Experte für den Reitsport, engagierte sich in entsprechenden Verbänden.
"Peter Nidetzky war ein wahrer Pionier des Österreichischen Rundfunks, der den ORF über Jahrzehnte hinweg wesentlich mitgeprägt hat – von der Kommentierung der ersten Mondlandung bis hin zum TV-Klassiker ,Aktenzeichen XY … ungelöst’ und vieles mehr. Peter Nidetzky hat mit seiner Arbeit und seiner Vielseitigkeit das Vertrauen der Zuseherinnen und Zuseher gewonnen und Fernsehgeschichte geschrieben! Unser Mitgefühl gilt seiner Familie!", sagt ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.
Der Tod von Peter Nidetzky hat jetzt auch Auswirkungen auf die Bundespolitik bzw. die laufenden Sondierungsgespräche zwischen ÖVP und SPÖ. Nidetzkys Tochter Katharina ist mit Bundeskanzler Karl Nehammer verheiratet. Der Kanzler sagte am Montag aufgrund des Todesfalls das für den gleichen Tag geplante Sondierungsgespräch zur möglichen Koalitionsbildung ab.