Der Bremer Fernsehpreis - ein ARD-Wettbewerb, bei dem bislang starker TV-Regionaljournalismus ausgezeichnet wurde - feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Das nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, um den Preis nicht nur neu auszurichten, sondern ihm auch einen neuen Namen zu geben. Am Freitag ist die Auszeichnung nun erstmals unter dem Namen Bremer Fernseh- und Digitalpreis verliehen worden. Ausgezeichnet werden sollen künftig nicht nur TV-Formate, sondern "die besten regionalen Ideen aus Fernsehen, Web und digitalen Projekten und Formaten".

Zu den Gewinnern zählten am Freitagabend NDR, WDR, RBB, SWR und Radio Bremen. Insgesamt acht regionale Ideen aus Fernsehen, Web, digitalen Projekten und Formaten deutschsprachiger Programmanbieter erhielten die Auszeichnung. Wie schon in den zurückliegenden Jahren übernahm Frank Plasberg den Jury-Vorsitz. 

Während sich der WDR in den Kategorien Bestes aktuelles Video und Bestes konstruktives Video über einen Bremer Fernseh- und Digitalpreis freuen konnte, ging auch der Publikumspreis an eine "Lokalzeit"-Ausgabe aus Duisburg. In der Kategorie Beste investigative Leistung gab es dieses Mal sogar gleich zwei Gewinner: "Demokratie im Dorf vor dem Aus? - Wer rettet die Kommunalpolitik" des SWR und "Krise im Maßregelvollzug" vom RBB. 

"Qualitätsvolle Regionalberichterstattung hat es im Netz nicht leicht. Umso wichtiger ist es, dass sie dort gefördert wird - auch durch den Bremer Fernseh- und Digitalpreis", sagt Gastgeberin Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen: "Alle nominierten und ausgezeichneten Journalistinnen und Journalisten zeigen, wie gute Regionalberichterstattung in unsicheren Zeiten gelingen kann. Sie zeigen, was Demokratie-Medien im digitalen Raum und für die gesamte Gesellschaft leisten. Dazu gratuliere ich ihnen." 

"Die Stärke der ARD ist ihre regionale Verwurzelung. In allen Regionen Deutschlands sorgen unsere Reporterinnen und Reporter dafür, dass über die Lebenswirklichkeit von Menschen berichtet wird. In der Großstadt lebt es sich anders als auf dem Land, und es ist wichtig, dass wir voneinander wissen. Wenn wir verstehen, was vor der eigenen Türe und in der weiteren Nachbarschaft passiert, dann kann gesellschaftlicher Zusammenhalt entstehen. Für herausragenden Einsatz als Gesicht und Stimme der Regionen werden jetzt die Gewinnerinnen und Gewinner des Bremer Fernsehpreises ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch und herzlichen Dank!", so Kai Gniffke, ARD-Vorsitzender und SWR-Intendant.

Hier alle ausgezeichneten Projekte und Sendungen im Überblick: 

"Bestes aktuelles Video"

  • Nächtliche Schlange vor dem Bürgerbüro, WDR Lokalzeit aus Düsseldorf, 6.6.2024, WDR Düsseldorf 

"Beste Leistung vor der Kamera"

  • Yared Dibaba erzählt Dorfgeschichten aus Waffensen, Yared kommt rum, 28.6.2024, NDR Hamburg 

"Beste investigative Leistung"

  • Demokratie im Dorf vor dem Aus? - Wer rettet die Kommunalpolitik, SWR-Story, 6.6.2024, SWR Baden-Baden
  • Krise im Maßregelvollzug, rbb24 Abendschau, 5.7.2023, rbb Berlin 

"Bestes regionales Mediathek-Format" 

  • Die Kings von Kreuzberg, Unser Leben, 24.1.2024, rbb Berlin 

"Bestes konstruktives Video"

  • Chaos als Therapie in der Demenz-WG, Lokalzeit aus Dortmund, 12.6.2024, WDR Dortmund

"Unser ganzer Stolz"

  • Das Werder-Märchen 2004, August 2023 bis Mai 2024, NDR und Radio Bremen

Publikumspreis "Nah dran"

  • Martina feiert ihre eigene Beerdigung, Lokalzeit für Duisburg und Niederrhein, 9.4.2024, WDR Duisburg