Die Netto-Umsätze der Audio- und audiovisuellen Medien werden in diesem Jahr bei rund 16 Milliarden Euro liegen, das prognostiziert VAUNET – Verband Privater Medien in seiner am Mittwoch veröffentlichten Herbstprognose. Die Umsätze würden damit um 4,3 Prozent ansteigen und erstmals überhaupt die Schwelle von 16 Milliarden Euro knacken. Auf Werbung entfallen demnach 6,2 Milliarden Euro (+4,6 Prozent). 

Wachstum gibt es demnach in fast allen Bereichen: Teleshopping, Pay-TV, VoD, Radio und Audio-Streaming. Auch die Streaming-Videowerbung soll um sagenhafte 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro anschwellen. Kleiner Wermutstropfen aber ist die klassische TV-Werbung: Hier prognostiziert VAUNET eine Stagnation bei 3,6 Milliarden Euro, nachdem der Markt im vergangenen Jahr infolge der Werbekrise um fast 10 Prozent eingebrochen war.

VAUNET Herbstprognose 2024 Bewegtbild © VAUNET

Im Vergleich zur Frühjahrsprognose musste der VAUNET seine Erwartungen im Bereich der klassischen TV-Werbung nun übrigens ein Stück weit zurückschrauben. Noch im Mai ging man davon aus, dass sich der Markt hier erholen wird, prognostiziert wurde ein Wachstum der TV-Werbung um 2,4 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro. Nun bleibt es voraussichtlich bei den 3,6 Milliarden aus dem vergangenen Jahr. Diese Prognose ist durchaus überraschend, nachdem die Brutto-Werbeeinnahmen deutlich im Plus liegen und die Sendergruppen im laufenden Jahr bislang ebenfalls auf leicht steigende Werbeeinnahmen kommen. 

Frank Giersberg, Geschäftsführer des VAUNET, sagt zu den Zahlen: "Wir freuen uns über die positive Entwicklung im Gesamtmarkt, die angesichts der schwierigen politischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen keine Selbstverständlichkeit ist. Trotz einiger Unsicherheiten erwarten wir eine weiter steigende Nachfrage nach hochwertigen Audio- und audiovisuellen Medien und weiteres Wachstum. Ungleiche Wettbewerbsbedingungen sind dabei zunehmend limitierender Faktor für private Medienunternehmen in Deutschland."

Claus Grewenig, Vorstandsvorsitzender des VAUNET und Chief Corporate Affairs Officer RTL Deutschland, ergänzt: "Der Markt wächst mit einer steigenden Zahl von Anbietern und Angeboten. Diese Ausdifferenzierung erhöht den Wettbewerb innerhalb der Branche, verstärkt aber vor allem den Druck im Wettbewerb mit den ungleich regulierten globalen Big-Tech-Playern und einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit mehr als 9 Mrd. Euro Beitragseinnahmen. Die Politik hat es in der Hand, unseren Markt nicht mit weiteren externen Belastungen zu dämpfen, sondern mit einem effektiven Vollzug der europäischen Plattformregeln des DSA und DMA sowie mit dem Reformstaatsvertrag zu ARD und ZDF in diesem Herbst die richtigen Weichen zu stellen."

VAUNET Herbstprognose 2024 gesamt © VAUNET