Nielsen-Zahlen

TV-Werbung wächst weiter, aber nicht mehr ganz so stark

Werbung im Fernsehen © Pixabay/DWDL

Das Brutto-Werbeaufkommen im Fernsehen ist auch im September gewachsen, der Trend ist aber nicht mehr ganz so stark wie zu Beginn oder Mitte des Jahres. Das Kino hat derweil einen richtig starken September hinter sich.

von Timo Niemeier am 18.10.2024 - 17:57 Uhr

Das letzte Quartal ist traditionell das wichtigste für die heimischen TV-Vermarkter. Hier wird ein großer Teil des jährlichen Umsatzes erzielt, insofern sind die kommenden Wochen entscheidend für die Jahresabschlüsse der Sendergruppen. In jedem Fall starten sie mit gehörig Rückenwind in den Jahresendspurt: Im September lagen die Brutto-Werbeeinnahmen der TV-Sender bei 1,71 Milliarden Euro. Das entspricht im Vergleich zum September 2023 einem Plus von etwas mehr als 4 Prozent. 

Die Kehrseite der Medaille aber: Das Wachstum der Brutto-Werbeeinnahmen der TV-Sender hat sich damit im Vergleich zu den Vormonaten deutlich abgeschwächt. Zwischenzeitlich lag der TV-Markt Year-to-Date bei einem zweistelligen Wachstum, jetzt sind es noch 9,6 Prozent für den Zeitraum zwischen Januar und September. Schaffen die Vermarkter jetzt einen guten Endspurt, dürfte es aber ein versöhnliches Jahr gewesen sein, nachdem 2024 viele Unternehmen schmerzhafte Rückgänge hatten hinnehmen müssen. 

Gattungsübergreifend lagen die Brutto-Werbespendings im September bei 3,32 Milliarden Euro. Auf das Gesamtjahr betrachtet sind es mittlerweile rund 24,6 Milliarden - ein Plus von 7,9 Prozent. Neben dem Fernsehen liegen auch die Bereiche Out of Home, Radio und Zeitungen deutlich im Plus. 

Das Kino steht aktuell auf Jahressicht bei einem Brutto-Werbeminus in Höhe von 5,3 Prozent, in diesem Fall ist das aber eine gute Nachricht. Denn vor allem im September hat man die Verluste, die bislang im Jahr 2024 aufgelaufen waren, deutlich minimieren können. So kam das Kino im neunten Monat des Jahres auf 8,99 Millionen Euro Brutto-Werbeeinnahmen, im Vergleich zum September des Vorjahres entspricht das einem Zuwachs von 73 Prozent. Außerdem war es für die Gattung der zweitstärkste Monat des Jahres. Mit einem starken Endspurt könnte das Kino auch auf Jahressicht noch ins Plus drehen.  

Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes. 

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