Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass sich Sat.1 unter seinem damaligen Senderchef Daniel Rosemann zugunsten des kurzlebigen Live-Magazins "Volles Haus" von sämtlichen Scripted Realitys trennte. Von nichts weniger als einem "Paradigmen-Wechsel im Sat.1-Programm" sprach er damals und nahm Formate wie die "Auf Streife", "Klinik am Südring", "Lenßen ermittelt" und "K11" aus dem Programm - auch wenn diese meist solide bis gute Quoten erzielten. 

Geholfen hat der Schritt dem Sender in der Daytime erwiesenermaßen nicht. Dabei füllt Sat.1 auch jetzt noch täglich mehrere Stunden seines Programms mit Wiederholungen von "Auf Streife" und erzielte damit erst in der vergangenen Woche in der Spitze bis zu 15,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Anders als sein Vorgänger sieht Marc Rasmus vor diesem Hintergrund weiterhin Potenzial im Genre Scripted Reality, weshalb er jetzt einige Schrauben zurückdreht.

Marc Rasmus © Amelie Niederbuchner/Seven.One Entertainment Group Marc Rasmus
Konkret werden im November sowohl "Auf Streife" als auch Ingo Lenßen mit neuen Scripted-Reality-Formaten ins Nachmittagsprogramm von Sat.1 zurückkehren, wie der Sender jetzt bestätigt. Ab dem 11. November übernimmt "Auf Streife - Die neuen Einsätze" den Sendeplatz um 15 Uhr, ehe das neue Format "Lenßen hilft" eine Stunde später mit zwei halbstündigen Episoden zu sehen ist. "Wir geben unseren Zuschauerinnen und Zuschauern am Nachmittag wieder die etablierten Programme und Gesichter, die sie mögen und gern sehen wollen", äußert sich Sat.1-Chef Marc Rasmus gegenüber DWDL.de zu den Plänen.

Bei "Auf Streife - Die neuen Einsätze" wird eine Kommentarebene neu eingeführt. Polizistinnen und Polizisten kommentieren also die gezeigten Fälle - ähnlich wie es jüngst auch in der Neuauflage des "Blaulichts-Reports" bei RTL der Fall war. Hinter den neuen "Auf Streife"-Folgen steht erneut die Produktionsfirma Filmpool Entertainment, die inzwischen auch bei RTL mit "Barbara Salesch - Das Strafgericht" den 15-Uhr-Platz bespielt.

"Lenßen hilft" wiederum wird von den Soap-Spezialisten von UFA Serial Drama produziert und setzt Ingo Lenßen als Anwalt in Szene, der an der Seite seiner Mandanten für mehr Gerechtigkeit kämpft. Im Zentrum steht ein Rechtsberatungs-Bus, der auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums steht. Hier begleitet er die, "die sonst auch in ausweglosen Situationen nicht den Weg in eine Kanzlei finden würden, ihre rechtlichen Möglichkeiten nicht kennen, nicht die nötigen finanziellen Mittel haben oder zu emotionalisiert sind, um sich eigenständig Hilfe zu suchen", wie es in der Formatbeschreibung heißt. Unterstützt wird Lenßen von seiner Anwaltskollegin Lisa Cramer und Lennart Hartmann, der im wahren Leben Strafverteidiger mit einer eigenen Kanzlei ist.

Ergänzt werden soll die Programmstrecke wie gehabt um 17 Uhr mit Bärbel Schäfer und "Notruf", "das sich schon gut etabliert hat", wie Marc Rasmus sagt. Die bislang am Nachmittag ausgestrahlte Dokusoap "Lebensretter hautnah" legt im Zuge der beiden Neustarts eine Pause ein.