An diesem Donnerstag geht in Cannes die MIPTV zu Ende und wer in den vergangenen Tagen durch die Stadt an der Côte d'Azur gelaufen ist, wird festgestellt haben, dass deutlich weniger Menschen die Fernsehmesse besuchten. Das hängt schon alleine damit zusammen, dass sich BBC Studios, FOX Networks und Endemol Shine in diesem Jahr auf ihre großen Stände verzichteten.
Dieser Rückzug könnte nun zu deutlichen Veränderungen führen. Weil der Messeveranstalter Reed Midem die Außenplätze vor dem Palais separat von der Stadt Cannes anmieten muss und sich das nur rechnet, wenn ausreichend Aussteller ihre Pavillons dort platzieren, könnte diese Fläche im Jahr 2020 erstmals komplett entfallen. Das berichtet der Branchendienst "TBI". Demzufolge sollen die Außen-Stände, darunter jene von Fremantle, ITV Studios, Warner Bros. und Banijay, ins Innere des Palais verlegt werden, wo sich schon jetzt die meisten Aussteller befinden.
Reed-Midem-Chefin Laurine Garaude bestätigte gegenüber "TBI", dass der Umzug von externen Ausstellern innerhalb des Palais eine der Optionen ist, die derzeit mit Kunden besprochen werde. Man wolle eng mit den Ausstellern zusammenzuarbeiten, um einen neuen Plan für die Zukunft zu erstellen. "Wir sind bestrebt, eine völlig neue Messe-Erfahrung zu gestalten", sagte Garaude. Es gehe darum, etwas "völlig Neues" für die MIPTV zu schaffen.
Gleichzeitig betonte sie, dass sich die Veränderungen ausschließlich auf die Frühjahrs-MIP beziehen, nicht auf die MIPCOM im Herbst. Dort sollen die Stände und Pavillons außerhalb des Palais in jedem Fall beibehalten werden. In den vergangenen Jahren hatte die MIPTV immer wieder Veränderungen angestoßen, erst im vergangenen Jahr wurden das Serien-Festival Canneseries und die "In Development"-Sessions eingeführt.