Die neue ZDF- und Arte-Serie "Die neue Zeit", die von den Geschehnissen im Jahr 1919 erzählt, als in Weimar das Staatliche Bauhaus gegründet wurde, ist am Dienstagabend beim Serien-Festival Canneseries ausgezeichnet worden. Die aufwendige Koproduktion von zero one film, Constantin Television und Nadcon Film, die im Rahmen des Festivals ihre Weltpremiere feierte und im Herbst in Deutschland ausgestrahlt werden soll, erhielt den Preis für die beste Musik. Allerdings nahmen die Komponisten Christoph M. Kaiser und Julian Maas die Auszeichnung in Cannes nicht persönlich entgegen. Stattdessen kam Regisseur und Autor Lars Kraume auf die Bühne.
Als größter Gewinner des Abends ging die spanische Produktion "Perfect Life" hevor, die sich nicht nur als "Beste Serie" gegen die neun anderen im Wettbewerb stehenden Produktionen durchsetzte, sondern auch den Preis in der Kategorie "Special Performance" erhielt. In acht halbstünden Episoden erzählt die Serie von drei erwachsenen Frauen, die sich inmitten einer Lebenskrise befinden und gemeinsam nach Alternativen suchen - abseits der typischen Erwartungen der Gesellschaft. Die Ausstrahlung wird zunächst beim spanischen Pay-TV-Sender Movistar+ erfolgen, für den internationalen Vertrieb zeichnet Betafilm verantwortlich.
Weitere Preise gingen am Dienstagabend an die israelische Serie "Nehama" und die aus Belgien stammende Produktion "The Twelve". Daneben wurde auch die australische Kurzserie "Over and out" mit einer Auszeichnung bei Canneseries bedacht. Die zweite deutsche Serie im Wettbewerb - die von der Kölner bildundtonfabrik produzierte Netflix-Serie "How to sell Drugs online (fast"), deren Ausstrahlung ab Ende Mai erfolgen soll - ging dagegen leer aus.
Das Canneseries-Festival fand in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Knapp eine Woche lang wurden am Rande der Fernsehmesse MIPTV zahlreiche Serien aus aller Welt gezeigt, viele davon als Weltpremiere, darunter das mit Spannung erwartete Familiendrama "Years and Years" von BBC, HBO und Canal+. Die Preisverleihung selbst, die vom französischen Fernsehen live übertragen wurde, erwies sich erneut als äußerst unterhaltsame Show mit zahlreichen Anspielungen auf populäre Serien wie "Game of Thrones", "The Walking Dead" oder "The Handmaid's Tale".
Die Canneseries-Gewinner auf einen Blick
Best Series
"Perfect Life" (Déjate Llevar)
von Leticia Dolera - Spanien
Best Performance
Reshef Levi
für "Nehama" - Israel
Special Performance Prize
Leticia Dolera, Celia Freijeiro, Aixa Villagrán
für "Perfect Life" (Déjate Llevar) - Spanien
Best Screenplay
Bert Van Dael und Sanne Nuyens
für "The Twelve" (De Twaalf) - Belgien
Best Music
Christoph M. Kaiser und Julian Maas
für "Die neue Zeit" - Deutschland
Best Short Form Series
"Over and Out" - Australien
von Adele Vuko und Christiaan Van Vuuren