Am Abend, bevor in Cannes der Trubel losbricht, haben Beta Film und Red Bull Media House zum Essen eingeladen - und zwar einige Kilometer abseits des Messeortes, um der Presse ganz in Ruhe von ihrer Zusammenarbeit zu berichten. "Wir haben nicht vor, ins Softdrink-Business einzusteigen", scherzt Beta-Chef Jan Mojto und doch haben sich beide Häuser zusammengeschlossen. Ein gemeinsames Joint-Venture soll in den kommenden Jahren ein groß angelegtes Serienprojekt vorantreiben.
Die Serie hört auf den Namen "The Net" und soll, so kündigen es die neuen Partner an, "High End" sein. Dabei ist Klotzen statt kleckern angesagt: Gleich fünf Staffeln mit jeweils acht einstündigen Folgen sollen nach einem Konzept von Matthias Hartmann und Plinio Bachmann entstehen und sich dem Phänomen Fußball mit all seinen Facetten widmen. Dabei geht's um Luxus, Glamour und Lifestyle, aber auch um organisiertes Verbrechen, Doping, Spielbetrug, Geldwäsche und Mord. "Es ist aber keine Sportserie", sagt Matthias Hartmann.
Im Zentrum stehen stattdessen fünf Hauptcharaktere, die gleichermaßen zum Helden und Schurken taugen. Hartmann - ein erfolgreicher Theaterregisseur, der fünf Jahre lang das ruhmreiche Burgtheater in Wien leitete - betont jedoch, dass die Handlungen auch unabhängig funktionieren sollen, wenngleich einzelne Figuren in allen Staffeln auftauchen werden, um Anknüpfungspunkte herzustellen. Tatsächlich sollen die Geschichten jedoch auch einzeln funktionieren, was nötig ist, wenn man sich das Konstrunkt hinter dem Projekt betrachtet.
Die Besonderheit bei "The Net" besteht darin, dass jede der fünf Staffeln zusammen mit lokalen Partnern entwickelt und in ihren jeweiligen Heimatmärkten produziert werden soll. Weil das nicht von heute auf morgen geht, soll mit dem Dreh voraussichtlich erst 2019 oder gar 2020 begonnen werden. Die Verhandlungen mit Produzenten und potenziellen Sendern seien bereits im Gang, beschwichtigen Beta und Red Bull, ohne jedoch bereits Details zu nennen.
"'The Net' bietet einen einzigartigen Rahmen aus fünf charaktergetriebenen, spannenden Serien, die jeweils spezifisch und authentisch für ihr Territorium, gleichzeitig aber Teil einer epischen globalen Geschichte sind", schwärmt Moritz von Kruedener, Managing Director bei Beta Film. Bis sich die Zuschauer vom Ergebnis überzeugen können, dürften aber noch gut und gerne zwei oder drei Jahre vergehen.