Seit fast einem halben Jahr ist Max inzwischen in den USA auf dem Markt - und auch in Europa soll der Streamingdienst von Warner Bros. Discovery ab dem kommenden Jahr Fuß fassen. Entsprechende Pläne, die das Unternehmen bereits im Frühjahr vorstellte, haben International-Chef Gerhard Zeiler und Leah Hooper Rosa, EMEA Head of Streaming, präzisiert.
Ein konkretes Datum steht zwar weiterhin nicht fest, doch im Frühjahr sollen zunächst unter anderem die nordischen Länder, die Niederlande und zahlreiche osteuropäische Staaten, die schon jetzt über HBO Max verfügen, Zugang zu dem dann umbenannten Streamer erhalten. Später im nächsten Jahr soll eine zweite Welle von Markteinführungen folgen, bei der Frankreich und Belgien folgen werden. Max soll dann neben HBO-Shows sowie Warner- und Marvel-Filmen auch die Olympischen Spiele in Paris übertragen.
Keine neuen Details hatten Zeiler und Rosa mit Blick auf den deutschen Markt im Gepäck. Dort ist Warner Bros. Discovery zwar weiterhin mit Discovery+ aktiv, doch Max lässt hierzulande weiter auf sich warten. Das hängt, ebenso wie in Großbritannien und Italien, mit bestehenden Verträgen zusammen. So liegen die Rechte an HBO-Produktionen hierzulande bei Sky und RTL Deutschland.
Auf DWDL.de-Nachfrage bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Montag, dass der Start von Max in Deutschland vorerst nicht geplant ist. Ähnlich äußerte sich Warner Bros. Discovery schon im April. "Die Einführung in weiteren europäischen Ländern wie Deutschland wird zu gegebener Zeit folgen, abhängig von unseren Vereinbarungen mit Partnern, spezifischen Geschäftsumfeldern und Entwicklungen", hieß es damals.
Ob es überhaupt noch zu einem Deutschland-Start kommen wird, erscheint inzwischen aber wieder fraglich. JB Perrette, der bei Warner Bros. Discovery das internationale Streaming-Geschäft leitete, sprach jüngst auf einer Konferenz in Indonesien jedenfalls darüber, dass ein globaler Rollout nicht oberste Priorität habe und man in manchen Märkten lokale Partnerschaften bevorzugen könnte. Er bezog sich dabei auf Märkte mit zu geringen Abopreisen - was auf Indien hindeuten könnte. Aber auch in Ländern, in denen schon sehr viele Player mit sehr hohen Investitionen engagiert seien, müsse man genau rechnen. Ob Deutschland dazu zählt? Angesichts des noch mehrere Jahre laufenden Vertrags mit Sky hat man jedenfalls Zeit, die Entwicklung zunächst noch in Ruhe zu beobachten.