24,8 Sekunden.
Kaum mehr als ein paar Augenblicke verblieben noch auf der Uhr beim hochspannenden olympischen Halbfinale der deutschen 3x3-Basketballerinnen gegen Kanada. Doch dann, wie aus dem Nichts, musste Benni Zander den Stimmungskiller geben. Obwohl das deutsche Team mit nur einem Punkt führte, der Einzug ins Finale also kurz vor Spielende keineswegs sicher schien, gab der ZDF-Kommentator plötzlich ab nach Mainz, wo die "heute"-Nachrichten warteten.
Auch Benni Zander, der bis dato packend kommentierte, konnte rund 20 Minuten später, als das ZDF die verbliebenen Sekunden als Aufzeichnung im Hauptprogramm nachlieferte, nicht mehr an jene Emotionen anknüpfen, wie sie nur in einer Live-Situation möglich sind. Doch nicht nur die 3x3-Fans schauten am Montag in die Röhre, auch das nicht minder packende Volleyball-Viertelfinale zwischen Frankreich und Deutschland, das sich parallel zur "heute"-Sendung gerade im entscheidenden fünften Satz befand, ging im ZDF nur aus der Konserve zu Ende. Frei nach dem Senderclaim: Mit dem Zweiten sieht man später.
Eine Anfrage beim ZDF, weshalb es nicht möglich war, zumindest das 3x3-Halbfinale live zu Ende zu zeigen, blieb am Abend zunächst unbeantwortet. Doch bei allem Verständnis für Nachrichten, Werbung und Programmabläufe: Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl darf das TV-Publikum vom ZDF gewiss erwarten. Vielleicht sollten die Fans aber schlicht häufiger bei Eurosport einschalten. Dort nämlich gab es Volleyball und 3x3 zwischenzeitlich sogar im Splitscreen zu sehen – emotionaler Jubelschrei der Basketball-Kommentatoren nach spannungsgeladenen 24,8 Sekunden inklusive. So geht Olympia.