"Murmel Mania" läuft neuerdings in Sat.1, das "Turmspringen" bald wieder bei ProSieben. Und was macht RTL? Eine Show, die sich auf dem Papier ein wenig so liest wie meine Mischung aus diesen beiden Formaten.

Tatsächlich spielen Kugeln und Wasser eine zentrale Rolle in der neuen RTL-Show namens "Splash", die der Privatsender noch mit dem alles erklärenden Untertitel "Das Promi-Pool-Quiz" versehen hat. Das Konzept? Simpel: Jeweils fünf Promis bilden ein Team und müssen Fragen richtig beantworten. Ob ihre Antwort stimmt, können sie ziemlich schnell am eigenen Leibe erfahren, denn wer danebenliegt, wird von einem Riesenball in einen Pool befördert. Alle anderen spielen weiter und können bis zu 25.000 Euro für einen guten Zweck erspielen.

"Splash", das aus der Show-Schmiede von John de Mol stammt und hierzulande von der ProSiebenSat.1-Tochter Cheerio Entertainment für RTL produziert wird, reiht sich somit ein in jene Riege an Fernsehshows, bei denen schon ein einziges Gimmick reicht, um einen ganzen Abend zu füllen. Das ist leider erwartungsgemäß redundant, weil es über mehr als zwei Stunden hinweg nicht viel mehr zu sehen gibt als Promis, die regelmäßig ins Wasser plumpsen – weil sie, wie Frauke Ludowig, "Sheesh" für ein Jugendwort des Jahres halten, oder, wie Pascal Hens, Luciano Pavarotti nicht auf dem Hollywood Walk of Fame wähnen.

Splash - Das Promi-Pool-Quiz © RTL Wer falsch antwortet, wird von der großen gelben Kugel ins Wasser befördert.

Tatsächlich krankt die Sendung auch ein wenig daran, dass die Stürze in den Pool nur selten wirklich spektakulär anmuten. Und so plätschert "Splash" – im wahrsten Sinne des Wortes – über die meiste Zeit hinweg ziemlich dahin, ohne für erhöhten Puls zu sorgen.

Dazu kommt, dass die Kulisse eher spartanisch daherkommt. Sicher, die großen gelben Kugeln muten auf den ersten Blick ungewöhnlich an. Doch abseits davon hat es nur noch für ein paar lieblos drapierte Palmen, Surfbretter und Badehäuschen gereicht. Da passt es dann auch gut ins Bild, dass nicht mal der Applaus des Publikums echt zu sein scheint.

Einen positiven Eindruck macht dafür Sophia Thomalla, die als Moderatorin eine eher überraschende Wahl ist, aber mit erkennbarem Ehrgeiz an die Sache herangeht und sich nicht darauf beschränkt, nur die Fragen vorzulesen. Mit gutem Gespür für Timing und Neckereien der Promis, deren Band-Breite in der Premieren-Folge von Nadine Angerer bis Lorenz Büffel reicht, empfiehlt sich Thomalla für höhere Aufgaben.

Die Show selbst taugt hingegen allenfalls für mäßige Unterhaltung an lauen Sommerabenden. Keine Bauchlandung, aber definitiv auch kein spritziges Vergnügen.

"Splash - Das Promi-Pool-Quiz", mittwochs um 20:15 Uhr bei RTL