Foto: SevenSensesBesonderer Höhepunkt der ersten Ausgabe: Schriftsteller Wladimir Kaminer als Gast. Ein überaus geistreicher Mensch, der mit Ruf (Bild) über das Leben in Berlin parliert. Schade, dass – aber auch das gehört zu Latenight – die interessanten Anmerkungen des Gastes vom Moderator mit Bla und Blubb zuweilen übertönt werden. Aber die Show steht ja noch am Anfang. Und man kann hoffen, dass es mehr als nur ein Spruch war, als Ruf sagte: „Erste Sendung, da verstolpert man sich schon mal.“

Angekündigte Rubriken wie „Senioren Dingsda“ (ältere Menschen erklären Begriffe wie iPod), „Stiftung TV-Test“ (Überprüfung der Produktversprechen von Teleshopping-Produkten) und „Homework“ (User generated content) machen neugierig auf den weiteren Verlauf und darauf, ob es gelingt, ordentlichen Nachwuchs für Stefan Raab und Harald Schmidt heranzuzüchten. In der Pay-TV-Nische ja zudem fast ohne Risiko.


Überhaupt ist "Sat.1 Comedy" ein Sender, der mehr hält, als der Name verspricht. Dort nämlich gibt es neben dem obligatorischen Fun-Freitag-Einerlei auch manche Perle der Fernsehunterhaltung aus dem Hause ProSiebenSat.1 zu sehen. Sei es „Stromberg“, sei es „Pastewka“ oder seien es Programme aus dem Segment „komische Serien“, wie zum Beispiel „Edel und Starck“. Auch „The Office“ – die Steilvorlage zu „Stromberg“ lief in der kleinen feinen Sparte als deutsche Erstausstrahlung. Mit „Die Niels Ruf Show“ geht der Sender nun einen weiteren innovativen Weg und positioniert sich nicht als rigoroser Zweitverwerter, sondern experimentiert – frei von Quotendruck und Zwang zu Werbeerlösen – mit neuen Konzepten. Gut, neu ist eine Latenight-Comedy nicht, schon gar nicht dann, wenn sie nur einmal in der Woche läuft. Aber immerhin wird ein wenig Geld in die Hand genommen. Das allein ist prima.