Von der Kommentatoren-Panne im ersten Halbfinale haben sie bei ihrem Besuch der Proben allerdings noch nichts gewusst. Doch hier beruhigen die internationalen Journalisten im Pressezentrum: Die Panne war uns Deutschen peinlicher als sie im Ausland bewertet wurde. Wiederholen sollte sie sich zweifelsohne natürlich nicht. Aber sowohl das zweite Halbfinale als auch das Jury-Finale, die Generalprobe am Freitagabend, liefen für den Beobachter fehlerfrei. Was selbstverständlich scheint ist bei einer so komplexen Show wie dem Eurovision Song Contest längst nicht so. Deshalb ziehen auch deutsche TV-Macher, die nicht am Geschehen beteiligt sind, ihren Hut vor dem, was aus Düsseldorf auf Sendung geht.

Spektakulär ist neben dem Opening des Finales heute Abend mit einer ganz besonderen Version von "Satellite" auch die legendäre Punktevergabe am Samstagabend. Denn nach Jan Delays Pausen-Unterhaltung wird die 1080qm große LED-Leinwand den Blick freigeben auf den Green Room mit den hoffenden und bangenden Künstlern. Ein Highlight wird die Punktevergabe aber erst durch die Moderation von Anke Engelke, unserer Eurovision-Queen. Sie ist schon jetzt die große Gewinnerin von Düsseldorf. Völlig mühelos wechselt sie binnen Sekunden zwischen drei Sprachen und vermittelt dabei das Gefühl als wäre diese große Bühne wie für sie gemacht.

 

So eine Gastgeberin kann uns stolz machen. Sie hätte, soviel Kritik sei erlaubt, den Eurovision Song Contes auch alleine moderieren können. Wobei dies gemessen an den Erwartungshaltungen im Vorfeld mehr für Engelke als gegen ihre beiden Moderationskollegen spricht. Doch nicht nur Engelke ist eine gute Gastgeberin. Egal ob im Pressenzentrum oder auch heute Abend bei der Gästebetreuung rund um die Arena: Das Volunteer-Konzept ist aufgegangen. Die freiwilligen Helfer haben ihren Job mit Bravour gemeistert. Selten wurde man mit so viel Begeisterung und Freundlichkeit betreut. Der Stolz dabei zu sein, war greifbar.

Und auch wir können stolz sein. Als Gastgeber-Nation haben wir uns in den vergangenen zwei Wochen den angereisten Delegationen sowie den Zuschauern vor den Fernsehgeräten von der bestmöglichen Seite präsentiert. Die Generalprobe am Freitagabend lässt hoffen, dass das Finale heute Abend der krönende Abschluss ist. Deshalb gilt: Wer sich frei macht von der viel zu erbittert diskutierten Frage, welche Chancen Lena denn nun hat, wird erkennen: Wir haben schon längst gewonnen. Mit einer fantastischen Show über die Europa staunt.

Mehr zum Eurovision Song Contest