So zeigt Sat.1 zwar sogar schon am Sonntagabend eine Sondersendung. Aber, nun, nur fast. Denn es passte dann doch nicht vor 00.10 Uhr ins Programm. Am Montag werde man sich im Frühstücksfernsehen ausführlich mit dem Thema auseinandersetzen, kündigte eine Sat.1-Sprecherin am Sonntag an. Und je nach Nachrichtenlage gebe es auch weiterhin kurze News-Flashes im Programm - übrigens auch bei ProSieben. So wie auch bislang schon.

Böse aber wahr: Bei ProSieben spielen die Hauptnachrichten übrigens eine derart große Rolle, dass sie im EPG und im Teletext erst gar nicht als eigene Sendung aufgeführt werden. Dabei sollte keine falsche Verurteilung vorgenommen werden: Es ist nicht so, dass man die Nachrichten am Wochenende gestrichen hätte. Man versteckt sie eben nur recht erfolgreich. Immerhin: Das Wissensmagazin "Galileo" hat am Freitag und soll auch am heutigen Sonntagabend die Katastrophe in Japan thematisieren. In welchem Umfang auch immer.

Während der Wettbewerber RTL in Köln zwar auch spät, aber jetzt immerhin mit nennenswerter zusätzlicher Berichterstattung den aktuellen Entwicklungen in Japan Raum im Programm gibt, lässt sich die Leistung der ProSiebenSat.1 Media AG in puncto Information an diesem Wochenende nur mit der Schulnote "mangelhaft" zusammenfassen. Man mag inzwischen vielleicht denken, dass es nun nicht noch einen Sender mit Sondersendungen bedarf. Aus Sicht der Sendergruppe jedoch ist das kein Argument: Es hätte der Anspruch sein müssen.

Obwohl. Wirklich? Im Grunde war der durch den N24-Verkauf vollzogene Verzicht der Sendergruppe auf Nachrichten aus eigenem Hause nur konsequent. Denn wenn Sat.1-Geschäftsführer Andreas Bartl etwa seit einem Jahr immer wieder davon spricht, dass man Sat.1 zu alter Stärke zurückführen will, in dem man sich auf altbekannte Stärken des früheren Sat.1 besinnt - dann gehörten erfolgreiche Informationsprogramme in den vergangenen 10 Jahren eben noch nie dazu. Insofern Gratulation nach Unterföhring: Hier wurde das Ziel schon erreicht.