
Der Rückzieher auf dem Sprungbrett war damit vergessen. Dass wenigstens Gottschalk sprang, hatte übrigens vor allem hinsichtlich seiner Co-Moderatorin einen positiven Nebeneffekt: Erstmals seit ihrem Einstand vor einem Jahr war nämlich Michelle Hunzikers tatkräftiger Einsatz gefragt. Während Gottschalk trocknete und zurück in die Halle eilte, musste Hunziker plötzlich die Ansagen übernehmen - und war darauf ganz offensichtlich nicht so recht vorbereitet.
"Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht", hörte man sie später noch leise sagen, als der inzwischen wieder eingetroffene Gottschalk eine bereits vor der Show beworbene Aktion der Scissor Sisters ankündigte. Kurz darauf teilte Gottschalk sogar noch aus. Angesprochen auf Ausfall seines Gastes Arjen Robben bei den Bayern, sagte er: "Das wäre so, als wenn ich in der dritten Reihe sitzen würde, wenn Michelle moderiert." Das saß. Und ganz unrecht hatte der Moderator damit sicherlich nicht, wenngleich Hunziker am Ende der Show als Stimmungssängerin in einem Oktoberfest-Zelt dann noch eine gute Figur machte - und damit ihre verlorene Wette nach dem Hühner-Desaster vom Anfang der Show wiedergutmachte.
Ach ja: Gewettet wurde zwischen all dem Spektakel auch. Ein Mann stellte aus Klopapier ein fünf Meter langes Seil her und zog sich nach oben, ein anderer ließ ein Alphorn auf seinem Mund balancieren und spielte darauf ein bayerisches Volkslied - und die verdienten Wettkönige glänzten durch eine besondere Form der Kommunikation mit Hilfe des gesamten Körpers. Viel mehr hatten zur gleichen Zeit wahrscheinlich auch Dieter Bohlens "Supertalente" nicht zu bieten.