ChatterDie Optik von "Chatter" ist ebenso wie das Papier selbst deutlich hochwertiger als bei dem gescheiterten "WAZ"-Versuch "Talk to go". Modern und klar gestaltet, widmet sich das Heft in der ersten Hälfte den aktuellen News. Danach folgen die Rubriken "Body", "Horoskop" und eine Doppelseite mit eher peinlichen Promi-Fotos unter dem Label "Unzensiert". Danach gibt es gleich vier Seiten Themen zu TV-Stars, etwa einer Analyse der bisherigen "Popstars"-Staffeln mit dem Fazit: Die Sendung mache nur Mädels zu Stars - anders als Dieter Bohlen bei "DSDS".

Rätsel, Partyfotos und die Rubrik "Happy End" auf der letzten Innenseite komplettieren "Chatter". Die Styling und Mode-Themen finden sich in der 12-seitigen Beilage. Wobei auch im Hauptheft immer mal wieder ein Kasten "Zum Nachstylen" neben einer Story zu finden ist. Hier beweist das Team um Chefredakteur Boris Hächler auch Humor: So wird neben einem Foto von Lindsay Lohan mit Einkaufstüte eben die Tüte als Nachstyle-Tipp vorgestellt "erhältlich in ausgewählten Supermärkten". Köstlich.
 

 
"Chatter" ist billiger Klatsch, aber durchaus humorvoll und kreativ aufbereitet. Weil exklusive Storys wohl selten sein werden, bleibt zu wünschen, dass die Herangehensweise an die Themen einen eigenen Dreh behält, wie es die Erstausgabe hoffen lässt. Für 50 Cent befriedigt  "Chatter" das Bedürfnis nach kurzweiligen Promi-Themen sehr gut. Da bot auch schon "Talk to go" von der "WAZ" ein ordentliches Angebot.

Doch Burda ist mit "Chatter" eindeutig das bessere People-Blatt im Billigsegment gelungen. Spannend ist jetzt die Frage, ob der Kampfpreis Leser bzw. in erster Linie Leserinnen lockt und ob die billigere Aufmachung stört oder eher den hochpreisigen Wettbewerbern zum Verhängnis wird. Sollte dem so sein, dann erwartet uns eine Schlacht der People-Magazine wie in Großbritannien. An deren marktschreierische Billig-Titel erinnert "Chatter".