
So führen jene Donnerstagabende an denen dieser Doppelpack ausgestrahlt wird, zu einem ernüchternden Vergleich: Während Schmidt von Jahr zu Jahr an seiner Selbstdemontage arbeitet und gerade beweist, dass nicht allein Pocher Ursprung allen Übels war, demonstriert Barwasser als Erwin Pelzig wie perfekte Fernsehunterhaltung mit Niveau aussehen kann, ohne sich in Selbstverliebtheit zu verlieren. Dass es von "Pelzig unterhält sich" nur sechs Ausgaben pro Jahr gibt, macht das vielleicht auch leichter. Dennoch wäre es im höchsten Maße wünschenswert, wenn diese Sendung häufiger zu sehen wäre.
Wer die Sendung nicht kennt - und das wird die Mehrheit sein - dem sei gesagt: Bei "Pelzig unterhält sich" folgt auf ein aktuelles und meist politisches oder gesellschaftskritisches StandUp der Talk mit drei aufeinander folgenden Gästen. Dabei sind Prominente ebenso zu Gast wie Amtsträger jeder Art oder Wissenschaftlicher bzw. Künstler. Running Gag der Sendung ist stets die von Pelzig ausgeschenkte, meist recht ausgefallene Bowle, die er seinen Gästen als Getränk zum Gespräch anbietet. Der Talk ist Kern der Sendung.
Und hier unterscheidet sich Pelzig von den Raabs und Schmidts der deutschen Fernsehlandschaft: Er interessiert sich für seine Gäste. Man spürt die Vorbereitung und sieht das Ergebnis: Hier kommt im Gespräch mehr rum als bei manch anderem Kollegen. Er kann die Zuschauer selbst für Gäste begeistern, die man vorher gar nicht kannte. Auch wenn er regelmäßig namhafte Promis zu Gast hat, schaden auch unbekanntere Gesprächspartner nicht dem Unterhaltungswert seiner Sendung. Zwischen den Gästen bzw. insbesondere am Anfang gibt der StandUp dabei das, was man bei Schmidt inzwischen schmerzlich vermisst: Wirklich knackige Kommentare zum aktuellen Zeitgeschehen.
Eine klassische LateNight-Show nach amerikanischem Vorbild ist "Pelzig unterhält sich" natürlich nicht. Mit aktuellem StandUp und prominenten Gästen, erst recht durch den derzeit sehr unvorteilhaften Sendeplatz tief in der Nacht, ist er aber im Grunde die einzig wahre LateNight-Show im deutschen Fernsehen. Die Tatsache, dass er nicht einen US-Stil zu kopieren versucht, sondern einen eigenen Stil prägt, ist ihm deswegen nicht als Nachteil sondern als Vorteil anzurechnen. Seine Show vermittelt, auch dank des gut gelaunten, weil nicht nur zum Klatschen geparkten Live-Publikums, eine gute Stimmung.
Gerade das ist etwas, was man bei Harald Schmidt seit langem vergeblich sucht. Dort versucht ein Altmeister, der sich schleichend selbst überlebt, die peinliche Stille zur neuen Kunstform zu formen. Das begeistert allerdings nur noch einen harten Kern derer, die ihn in der Hoffnung verehren, er würde irgendwann einmal noch zu der Form und Lust zurückfinden, mit der er sich zu späten Sat.1-Zeiten so scheinbar unsterblich gemacht hat. Die bissige Einordnung des aktuellen Geschehens sowie schlagfertige und gut vorbereitete Talks mit Gästen liefert in dieser Kombination derzeit nur Frank-Markus Barwasser in seiner Rolle als Erwin Pelzig.
Dass diese Show aktuell nach Mitternacht versteckt wird, zeugt mal wieder von der Unfähigkeit oder dem Unwillen der ARD, ihre guten Programme auch bestmöglich ans Publikum zu bringen. Und anstatt den Traum weiter zu träumen, dass sich der früher großartige Harald Schmidt irgendwann noch einmal spürbar für das interessiert, was er im Fernsehen abliefert, wären die Gebührengelder besser in eine höhere Schlagzahl von "Pelzig unterhält sich"-Sendungen investiert. Denn die nächste neue Ausgabe nach der Sendung am gestrigen Abend folgt erst am 15. April. Das nennt man Folter liebe ARD.
Wiederholt wird die Ausgabe von gestern Abend, u.a. mit Barbara Schöneberger, übrigens am kommenden Sonntag um 22.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen. Es empfiehlt sich einzuschalten.

Eine klassische LateNight-Show nach amerikanischem Vorbild ist "Pelzig unterhält sich" natürlich nicht. Mit aktuellem StandUp und prominenten Gästen, erst recht durch den derzeit sehr unvorteilhaften Sendeplatz tief in der Nacht, ist er aber im Grunde die einzig wahre LateNight-Show im deutschen Fernsehen. Die Tatsache, dass er nicht einen US-Stil zu kopieren versucht, sondern einen eigenen Stil prägt, ist ihm deswegen nicht als Nachteil sondern als Vorteil anzurechnen. Seine Show vermittelt, auch dank des gut gelaunten, weil nicht nur zum Klatschen geparkten Live-Publikums, eine gute Stimmung.
Gerade das ist etwas, was man bei Harald Schmidt seit langem vergeblich sucht. Dort versucht ein Altmeister, der sich schleichend selbst überlebt, die peinliche Stille zur neuen Kunstform zu formen. Das begeistert allerdings nur noch einen harten Kern derer, die ihn in der Hoffnung verehren, er würde irgendwann einmal noch zu der Form und Lust zurückfinden, mit der er sich zu späten Sat.1-Zeiten so scheinbar unsterblich gemacht hat. Die bissige Einordnung des aktuellen Geschehens sowie schlagfertige und gut vorbereitete Talks mit Gästen liefert in dieser Kombination derzeit nur Frank-Markus Barwasser in seiner Rolle als Erwin Pelzig.
Dass diese Show aktuell nach Mitternacht versteckt wird, zeugt mal wieder von der Unfähigkeit oder dem Unwillen der ARD, ihre guten Programme auch bestmöglich ans Publikum zu bringen. Und anstatt den Traum weiter zu träumen, dass sich der früher großartige Harald Schmidt irgendwann noch einmal spürbar für das interessiert, was er im Fernsehen abliefert, wären die Gebührengelder besser in eine höhere Schlagzahl von "Pelzig unterhält sich"-Sendungen investiert. Denn die nächste neue Ausgabe nach der Sendung am gestrigen Abend folgt erst am 15. April. Das nennt man Folter liebe ARD.
Wiederholt wird die Ausgabe von gestern Abend, u.a. mit Barbara Schöneberger, übrigens am kommenden Sonntag um 22.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen. Es empfiehlt sich einzuschalten.