Die Wetten des Abends – sie fielen abwechslungsreich aber nicht sonderlich spektakulär aus. Höchsten Bewunderungswert hatten die beiden ausländischen Teilnehmer aus Griechenland und China. 25 Gläser auf dem Kopf zu jonglieren klappte zwar nicht, doch auch 20 waren schon beeindruckend. Und für einen Lacher sorgte Gottschalk, der den griechischen Gast nach seinem Beruf fragte, dieser auf griechisch antwortete und zunächst keine Übersetzung kam. Als dann mit deutlicher Verzögerung aus dem Nichts das Wort „KFZ-Mechaniker“ durch die Arena schallte, konterte Gottschalk: „Ach, du auch?“. Spektakulär auch eine junge Chinesin, die 280 Hula-Hoop-Reifen schwang und damit verdient Wettkönigin des Abends wurde. Dass die als besonders aufregend angekündigte Bagger-Wette kurz vor Ende eher wenig spannend ausfiel, kann man da verschmerzen.
Beinahe fehlplatziert wirkte an diesem Abend der Auftritt von Ashley Tishdale. Der „Highschool Musical“-Star sollte wohl das junge Publikum locken, doch der noch weitgehend unbekannte Song konnte dann die Arena nicht wirklich mitreissen. Es waren eben die Auftritte einer Beatles-Coverband, ein Klassiker der 80er-Band Simple Minds und Placido Domingo mit „E viva Espania“, die die Arena auf Mallorca so wirklich in Stimmung brachten. Am Ende bleibt festzuhalten: Beim diesjährigen Sommer-Special von „Wetten, dass..?“ waren Besetzung und Wetten eher durchschnittlich, Gottschalk wie immer etwas konfus mit den bekannten Tiefpunkten bei den Gesprächen auf dem Sofa und Höhepunkten bei spontanen Kommentaren während der Wetten oder unerwarteten Situationen. Und doch – es war leichte, nette Samstagabendunterhaltung. Und einen großen Anteil daran hatte die Inszenierung der Sendung und das bestens gelaunte Publikum vor Ort.
Es war eben Urlaubsstimmung, die da über den Fernseher kam. Quasi eine TV-Show wie ein Ballermann-Urlaub: Nicht jedermanns Sache, aber wer sich drauf einlässt, sagt am Ende, dass es Spaß gemacht hat, auch wenn man sich nicht an alles erinnern will. Nur eins steht fest: Man will nächstes Jahr wieder kommen. Und wenn Gottschalk dann noch mehr Energie in die Sendung statt in PR-Arbeit legt, die ihm schlimmstenfalls um die Ohren fliegt, und die Besetzung auf dem Sofa etwas prominenter ausfällt, dann ist inhaltlich auch noch mehr drin. Die Produktion jedenfalls, mit Anerkennung an die Crew, war diesmal schon spektakulär. 360 Grad Unterhaltung, gut in Szene gesetzt.