
Doch nur wenn es dem Lebensgefühl junger Erwachsener entspricht, keine klare Linie zu verfolgen und sich beliebig zwischen allen Stühlen zu bewegen, dann hat "Yam" sein Ziel erreicht. Das 132-seitige Heft, das seit Donnerstag für 1,80 Euro am Kiosk liegt, kann als Monatstitel nicht überzeugen. Auch wenn das Team um den neuen Chefredakteur Norbert Lalla es schafft, die Themen weniger jugendlich-aufgeregt und nicht in der Genre-spezifischen Bubble-Gum-Optik zu präsentieren, so fehlt dem Heft der rote Faden, inhaltlich mangelt es an monatlicher Gewichtigkeit. Der Unterschied zu einem Wochentitel ist kaum zu erkennen.
Lalla und Kollegen haben es dabei nicht leicht. Sie machen ihr Heft für eine Zielgruppe der 15 bis 25 Jahre alten Menschen in dieser Republik. Kaum eine Alterskohorte dürfte in sich unterschiedlicher sein. Die avisierten Leser bereiten sich gerade sowohl auf den Hauptschulabschluss als auch auf das juristische Staatsexamen vor - mit allen Lebensphasen, die dazwischen liegen. So breit aber flach ist das Heft dann auch thematisch aufgestellt.
Da werden unter dem Titel "Geil, genial oder gaga" "Comedians auf den Witz-Prüfstand" gestellt, es wird über Schlachthöfe, Flirtbörsen oder das Leben als Promi-Reporter reportiert und über die neue Girl-Power in Gestalt von Charlotte Roche, Lady Bitch Ray und Konsorten berichtet. Im Service-Teil gibt es dann den altbewährten Psychotest in der XL-Variante, um herauszufinden, ob man wohl gut im Bett ist, ein bisschen Kauftipps und Liebesberatung ("Schluss machen - aber wie?") fehlen eben so wenig.
Auch über Stars berichtet das Heft, das bleibt nicht aus. Hier wird man dem eigenen Anspruch gerecht, indem man tatsächlich nicht fankreischig über die Promis schreibt, sondern es eher ruhiger angehen lässt - zumindest bei der Hand voll Geschichten, die etwas tiefer in das Leben der VIPs eintauchen.
All das sind Inhalte, die man machen kann, die niemanden weh tun, und die zu Weilen ein paar Minuten unterhalten. Doch leider nicht mehr. Ein neuer Ansatz ist das nicht und lässt bei der alt hergebrachten aber leider wenig anregenden Umsetzung auch nicht darauf schließen, dass die Zeitschrift - wie per Pressemitteilung angekündigt - "Jugendgesellschafts-Trends aufspürt". Sie läuft ihnen vielmehr hinterher. Als Monatstitel mit Häppchen ohnehin. „Dive into life“ - so der Untertitel der "Yam" - ist das noch nicht.
All das sind Inhalte, die man machen kann, die niemanden weh tun, und die zu Weilen ein paar Minuten unterhalten. Doch leider nicht mehr. Ein neuer Ansatz ist das nicht und lässt bei der alt hergebrachten aber leider wenig anregenden Umsetzung auch nicht darauf schließen, dass die Zeitschrift - wie per Pressemitteilung angekündigt - "Jugendgesellschafts-Trends aufspürt". Sie läuft ihnen vielmehr hinterher. Als Monatstitel mit Häppchen ohnehin. „Dive into life“ - so der Untertitel der "Yam" - ist das noch nicht.