Mit Freude dürfte man sowohl beim ZDF als auch bei der produzierenden Firma Warner Bros. International Television Production auf das schauen, was wird. Denn die nachmittägliche Trödelsendung "Bares für Rares" schickt sich in diesen Tagen an, den Juli zum erfolgreichsten Monat nach Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen zu machen. In der Spitze erreichte die von Horst Lichter präsentierte Trödelshow in diesem Monat über 20 Prozent Marktanteil, im Schnitt liegt man derzeit bei 13 Prozent und war damit nicht selten Marktführer in der jungen Altersgruppe - ein beachtlicher Erfolg für den Dauerbrenner.

Bis zum Monatsende läuft noch eine Folge im ZDF-Nachmittagsprogramm – ein neuer Allzeitrekord dürfte also nicht mehr zu verhindern sein. Mitte dieser Woche wird der aktuell noch stehende Monatsrekord aus dem vergangenen November (damals 11,6 Prozent) somit Geschichte sein. Umso passender, dass das ZDF den erfolgreichsten Monat der "Bares für Rares"-Daily am Mittwochabend dann mit einem weiteren Primetime-Special des Programms feiert.

Marktanteil-Langzeittrend: Bares für Rares

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale
ab 3 Jahren
14-49 Jahre

Und auch auf Jahressicht ist "Bares für Rares" nach über der Hälfte von 2024 derzeit auf Rekordkurs beim jungen Publikum. Die bisher gezeigten Episoden bescherten dem ZDF in der 15-Uhr-Stunde 10,4 Prozent Marktanteil bei den Jungen. Gelingt es, dieses Level bis Ende Dezember zu halten, stünde erstmals ein zweistelliger Marktanteil in dieser Altersklasse zu Buche. 2023 hatte "Bares für Rares" diesen jedenfalls noch haarscharf verfehlt. 9,8 Prozent waren es im vergangenen Jahr, 2022 schauten im Schnitt 8,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu. Dazu passt, dass aktuell auch die im Vorfeld laufende "Küchenschlacht" in dieser Altersgruppe so stark ist wie noch nie - zuletzt lagen die Marktanteile auf Monatsbasis bei mehr als neun Prozent.

Marktanteils-Entwicklung "Bares für Rares"

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Quelle: DWDL-Recherche; Aufbereitung: DWDL
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Marktanteil ab3
Marktanteil 14-49

Interessant ist dabei: Die absolute Reichweite von "Bares für Rares" bei den Jüngeren veränderte sich zuletzt kaum. Sie lag im Jahr 2022 bei um die 140.000 jungen Zuschauerinnen und Zuschauern in dieser Altersklasse, die 2024 ausgestrahlten Episoden kommen hier auf 130.000. Das heißt also: Dem ZDF gelingt es derzeit – anders als anderen Sendern – seine Reichweiten um 15 Uhr gegen den Trend stabil zu halten. Weil die Konkurrenz zugleich Publikum verliert, steigen die Quoten der Trödelshow. "Bares für Rares" trotzt somit erfolgreich der allgemein sinkenden Fernsehnutzung.

Im Gesamtmarkt hat sich die Warner-Produktion übrigens ebenfalls stabilisiert, nachdem die rückläufige Fernsehnutzung in früheren Jahren natürlich auch an "Bares für Rares" nicht ganz spurlos vorüber gegangen war. Betrug die 2022 durchschnittlich erzielte Reichweite auf dem Sendeplatz knapp 2,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (22,3 Prozent), lag sie 2023 bei zwei Millionen und 21,1 Prozent. Im laufenden Jahr kommt "Bares für Rares" erneut auf bislang im Schnitt rund zwei Millionen Zusehende – und könnte mit zur Zeit knapp 23 Prozent Marktanteil im Schnitt ebenfalls auf einen neuen Jahresbestwert zusteuern.

Reichweiten-Entwicklung "Bares für Rares"

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Reichweite ab 3
Reichweite 14-49

"Die Händlerrunden, die Expertinnen und Experten und allen voran Horst Lichter sind die Fernsehfamilie der Zuschauenden, auch Jüngere mögen die vertrauten Gesichter genauso wie die authentischen Menschen und das Mitfiebern um den Verkaufspreis", erklärt sich Stefan Bayerl, Teamleiter "Daytime und Talk" in der ZDF-Hauptredaktion Show, den "Bares für Rares"-Erfolg. Auch auf Plattformen, die jüngere Menschen gern nutzen, sei die Sendung beliebt. Etwa in der Mediathek, auf YouTube oder sogar TikTok. "Nicht zuletzt ist eines der bekanntesten Social Media-Memes 'Schauen wir mal, was wird – Was wird' ein 'Bares für Rares'-Zitat, das von Popstars bis zum Bundeskanzler-Account auf TikTok aufgegriffen wurde und wird. All diese Faktoren helfen der Marke, auch Jüngere anzusprechen", sagt Bayerl gegenüber DWDL.de.



Und künftig soll "Bares für Rares" für junges Publikum noch ansprechender werden. "Wir sind gerade in den letzten Zügen, 'Bares für Rares' auch optisch zu verjüngen, ohne den Formatkern zu verlassen", unterstreicht Bayerl das, was ZDF-Unterhaltungschef Oliver Heidemann schon vor einem Vierteljahr gegenüber DWDL.de verriet. Kameraoptik, Design und das Set der Sendung sollen "noch frischer strahlen", heißt es aus Mainz. Die Änderungen sollen nach aktuellem Plan Anfang 2025 sichtbar werden. Man ziele darauf, "dass sich unsere treuen Fans weiterhin geborgen fühlen und wir gleichzeitig neue Zuschauerinnen und Zuschauer überzeugen", sagt Bayerl. Also schauen wir mal, was 2025 wird.

Was wird.