Mehr Handlungsbedarf bestehe bei Sat.1, daraus macht Rosemann keinen Hehl, referiert aber auch über schon erreichte Erfolge. Ohnehin sei alles relativ, weil sich die Kriterien wandeln. Zielgruppen, Kennzahlen, Nettoreichweite: Es ist ein Lieblingsthema von Rosemann, der sich angesichts des knapp vorgegebenen Zeitrahmens dazu diesmal kurz fasst. Quintessenz: Sat.1 müsse älter werden und diese Zielsetzung sei für die Branche ungewohnt; werde nicht immer als besonders sexy gesehen. Aber die demografische Entwicklung mache es nötig. Während ProSieben oder Sixx jung bleiben, müsse Sat.1 älter werden, so Rosemann. Er spricht von „würdevoll altern“.
Seven.One, oder: Zwei Caros, ein Taxi und die Relativitätstheorie
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„Wenn Heidi auch nach Best Agern sucht, bin ich dabei“, sagt ein Moderator der Sendergruppe, knapp über 40, und lacht. Die Ankündigung von ProSieben, bei der neuen Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ alle Geschlechter teilnehmen zu lassen, war am Donnerstag zwischen der Programmpräsentation am Nachmittag und einem vom Regen in Hamburg unbeeindruckten Sommer-Grillen am Abend dankbarer Smalltalk. Wer rechnet sich denn jetzt Chancen aus? Am lautesten lacht über die Frage Thomas Hackenberg (Foto), der ohnehin bestens gelaunt über die Rückkehr seines „Quiz Taxi“ bei Kabel Eins sprach, dessen gezeigte Ausschnitte die Frage aufwerfen, warum es bloß so lange in der Garage stand. Von einem Herzensprojekt spricht Hackenberg im Gespräch mit Senderchef Marc Rasmus.
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Ähnlich klingt es, wenn Carolin Kebekus mit ihrem Bruder David über die neue Show „Wir gegen die“ spricht, eines der wenigen neuen Formate im Programm von ProSieben. Sie habe schon wahrlich viel mitgemacht, aber noch nie so einen Spaß gehabt wie bei dem Projekt. Dank so mancher erfolgreichen Primetime-Marke sei der Bedarf bei ProSieben in diesem Jahr geringer, führt Rosemann aus. Experimente gibt es trotzdem: Etwa mit der Neuerung bei „Germany’s Next Topmodel“ oder einer komplett ausgetauschen Riege von Coaches bei „The Voice of Germany“. Und dann feiert man den 25. Geburtstag von „Galileo“ im ProSieben-Programm mit einem 25-stündigen „Galiläum“, beginnend am 1. Dezember um 19.05 Uhr bis zum 2. Dezember 20.15 Uhr.
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Als sie später auf der Bühne steht, ulkt Andrea Kiewel, sie hätte an der Stelle kurz Sorge gehabt, dass das ihre Anmoderation werden sollte. Kiewel zurück in Sat.1, eine Lesart die den Gastgebern gefällt. Neben Kiewels Party-Nächten, die offiziell 2024 kommen - vielleicht auch total überraschend schon ein bisschen früher - setzt Sat.1 auf das vielversprechende Quiz-Format „The Floor“ und am Vorabend wieder auf Serie, nach langer Zeit. Sat.1 habe eine große Historie in der deutschen Fiction, aber bei seinem Antritt habe er erst einmal die Pause-Taste gedrückt, sagt Daniel Rosemann. Bevor man sich nicht selbst klar gemacht habe, wohin man wolle und als linearer Sender im Jahr 2023 auch hin könne, hätte es keinen Sinn gemacht, weiter vereinzelte Produktionsaufträge zu verteilen. Nun aber sei es soweit: „Ab Herbst gibts wieder Vorabendserie in Sat.1“, zum Auftakt „Die Landarztpraxis“ mit Caro Frier.
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Fehlen durften auch nicht Joyn und Sixx. Bei beiden Marken geht es in den nächsten Monaten um Make Over: Beim Frauensender unter Führung von Ellen Koch steht das Make Over von Outfits und Lebensräumen im Mittelpunkt, bei Joyn arbeitet Tassilo Raesig gleich an einem Make Over des ganzen Angebots: Breiter, älter und mehr mit allem außer Fiction, für den Moment zumindest. Mehr Markenverlängerung mit "The Voice Rap" und "Quiz Taxi - Joyn-Edition", mehr Reality und mehr Influencer.
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Bei den Sendern hingegen gilt: Vorabendserie und Andrea Kiewel in Sat.1, vertraute Marken plus Kebekus bei ProSieben, die Rückkehr des "Quiz Taxi" mit Thomas Hackenberg. Der Tenor: Vertraute Köpfe, erprobte Genres. Das bleibt hängen vom Nachmittag in Hamburg. Abends fiel dann beim Sommergrillen auf, wer fehlte: Sonst war auch Wolfgang Link stets mitgereist nach Hamburg, doch der ehemalige Vorstand Unterhaltung ist bekanntlich auf dem Absprung. Intern wurde er schon Anfang der Woche verabschiedet, offiziell im Amt ist er aber noch bis zum 15. Juli - auch deshalb sei ProSiebenSat.1-CEO Bert Habets, der Links Aufgaben mit übernehmen will, noch nicht nach Hamburg zum jährlichen Press-Event gekommen. Nächstes Jahr dann, vielleicht.
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