TV-Hits 2022: Die meistgesehenen Sendungen des Jahres

Die meistgesehenen Filme 2022 bei den 14- bis 49-Jährigen

Die Hitliste der beim jungen Publikum meistgesehenen Filme des Jahres wird einmal mehr komplett vom "Tatort" dominiert - und der dreifache Sieg geht dabei an das Münster-Team, das einen Zusatz-Einsatz bekam, nachdem 2021 nur ein einziger Film mit Thiel und Boerne gelaufen war. Bemerkenswert auch: Alle fünf beim jüngeren Publikum meistgesehenen "Tatorte" kamen vom WDR, weil sich hinter den Münsteraner Kollegen noch jene aus Köln und Dortmund platzierten.

Die weiteren Platzierungen ohne "Tatort"/"Polizeiruf"

Lässt man mal "Tatort" und "Polizeiruf" außen vor, kam der meistgesehene Film 2022 trotzdem von einer öffentlich-rechtlichen Reihe - nämlich die Neujahrsfolge vom "Traumschiff". Kurios: Der zweitmeistgesehene Film lief in direkter Konkurrenz dazu ebenfalls schon an Neujahr und war "Der König der Löwen" im Sat.1-Programm. Mit "Fack ju Göhte" schaffte es Sat.1 zudem noch ein weiteres Mal unter die Top 5. ProSieben landete mit "Guardians of the Galaxy" annähernd gleichauf, stärkster Film im RTL-Programm war beim jüngeren Publikum "Last Christmas".

Nachtrag 25.12.: "Kevin - Allein zu Haus" mauserte sich überraschend noch zum meistgesehenen Film bei den 14- bis 49-Jährigen aller privaten Sender - obwohl er an Heiligabend, also einem der reichweitenschwächsten Abende des Jahres lief.

Ein schöner Erfolg fürs ZDF war "Die Wannseekonferenz". Der inzwischen mit zahlreichen Preisen überhäufte Film schaffte es bei den 14- bis 49-Jährigen bis auf Rang 4 im Nicht-Tatort-Ranking und überzeugte mit 13,9 Prozent Marktanteil in dieser Altersgruppe.

*nachträglich am 25.12. ergänzt, Zahlen noch vorläufig gewichtet; **nachträglich am 26.12. ergänzt, Zahlen noch vorläufig gewichtet

Die meistgesehenen Filme 2022 beim Gesamtpublikum

Auch beim Gesamtpublikum gab es den Triple-Sieg für die drei Münster-"Tatorte", die sogar zwei Mal mehr als 41 Prozent Marktanteil erzielen konnten. Doch die Top 5 ist trotzdem nicht allein dem "Tatort" vorbehalten: Anfang des Jahres gelang mit "Nord Nord Mord" auch einer ZDF-Reihe das Kunststück, mehr als zehn Millionen Menschen vor den Bildschirm zu locken. Mit "Marie Brand und der überwundene Tod" konnte zudem ein weiterer ZDF-Krimi mehr als neun Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen. Bei mehr als acht Millionen lagen ansosnten noch die ZDF-Reihen "Die Toten vom Bodensee", "Friesland", "Wilsberg" und "Ein starkes Team".

Die meistgesehenen Polittalks 2022

Nachdem die Polittalks im Fernsehen zwei Jahre lang fast monothematisch von Corona dominiert wurden, war es in diesem Jahr der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und im weiteren Verlauf des Jahres die daraus resultierenden Folgen für Deutschland, die die Themenlage dominierten. Vom zuletzt sehr hohen Quotenniveau gaben die Talksendungen annähernd durch die Bank etwas ab - was aber schon deshalb nicht verwunderlich ist, weil auch die allgemeine TV-Nutzung dank des Falls zahlreicher Beschränkungen im täglichen Leben wieder rückläufig war.

Meistgesehener Polittalk blieb wenig überraschend natürlich auch 2022 wieder "Anne Will", die vom "Tatort" im Vorlauf profitiert. Nachdem im Vorjahr "Maybrit Illner" ganz knapp an "Hart aber fair" vorbeiziehen konnte, eroberte Frank Plasberg zum Abschied den zweiten Platz nun wieder zurück. Im kommenden Jahr werden die Karten mit dem Moderatoren-Wechsel zu Louis Klamroth aber sicher nochmal neu gemischt.

Eine besondere Situation war es für Sandra Maischberger, deren wöchentliche Talk-Dosis im Verlauf des Jahres von einen auf zwei Abende erhöht wurde - daher sind hier die Werte mit dem Vorjahr nur bedingt vergleichbar. Sicher sagen lässt sich aber, dass sich Maischberger auf dem zusätzlichen Sendeplatz recht gut eingelebt hat.

Die meistgesehenen Politmagazine 2022

Im Rahmen der Politmagazine liefen in diesem Jahr in etwas verstärktem Maß auch monothematische Reportagen, die wir in unserer Auswertung wie auch in der Vergangenheit den normalen Formaten zurechnen. Das Politmagazin mit der im Schnitt höchsten Reichweite war dabei diesmal das vom WDR produzierte "Monitor" mit im Schnitt 2,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern.

Einen Einfluss auf den Jahresschnitt hat dabei allerdings, wieviele der Ausgaben ausnahmsweise später am Abend nach 23 Uhr liefen. Bei "Monitor" war das gar nicht der Fall, bei "Fakt" hingegen gleich drei Mal. Auch das erklärt, wieso "Fakt" das Ende der ARD-internen Liste bildet und auch in Sachen Reichweite noch knapp hinter dem ZDF-Magazin "Frontal" landete. Interessant auch: Würde man ein Ranking nach Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen erstellen, dann läge "Frontal" deutlich vor allen ARD-Magazinen.

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