Früher gab es Los Wochos bei McDonalds, heute die spätsommerlichen Bewegtbild-Wochen in Köln: Mit einer erneut prominent besetzten Jury-Sitzung für die International Emmy Awards inklusive abendlichem Branchenempfang mit rund 200 geladenen Gästen aus Film, Fernsehen, Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft auf Schloss Arff begann am Mittwochabend eine Reihe von Branchen-Events rund um das bewegte Bild, egal ob im linearen TV, bei Streamingdiensten oder Social Media.
Leopold Hoesch, Kölner Fernsehproduzent und deutscher Botschafter der International Academy of Television Arts & Sciences war in diesem Jahr zum 16. Mal in Folge Gastgeber von Jurysitzungen, die zu den Nominierungen für die International Emmy Awards führen, die im November in New York vergeben werden. Rund um den Globus werden in diesen Monaten zahlreiche dieser Jurysitzungen abgehalten. Auf Schloss Orff galt es am Mittwoch Leistungen in drei der Kategorien zu bewerten: Best Actor, Best TV Movie/Mini-Series und Best Documentary.
Die Ergebnisse der aus Medienschaffenden besetzten Jurys, also die Nominierungen für die International Emmy Awards, werden erst in einigen Wochen veröffentlicht, wenn alle dieser Semi-Final Round of Judgings abgehalten sind. Gefeiert wurde am Abend trotzdem. Mit dabei waren u.a. die Schauspielerinnen Lavinia Wilson, Caroline Peters, Anna Schudt, Nicole Ansari-Cox und die Schauspieler Moritz Führmann und Daniel Sträßer ebenso wie aus der Produzentenlandschaft u.a. Philipp Käßbohrer (btf bildundtonfabrik), Marcus Ammon (Bavaria Fiction), Tom Spieß (Constantin Film), Frank Plasberg (Ansager & Schnipselmann) und Nataly Kudiabor (UFA).
Mit Henning Tewes und Frauke Neeb (RTL), Dr. Christoph Schneider (Amazon), Wolfgang Bergmann (ZDF Arte), Thomas Fuhrmann (ZDF), Matthias Kremin (WDR), Benjamina Mirnik-Voges (Disney+) und Inga Leschek (Netflix) waren auch Sender und Plattformen präsent. Nordrhein-Westfalen als Standort der in diesem Jahr einzigen deutschen Jurysitzung für die International Emmys war durch Minister Nathanael Liminski, u.a. zuständig für Medien sowie Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW vertreten.
Petra Müller wie auch der Gastgeber des Abends, Leopold Hoesch, engagieren sich seit Jahren bei der International Academy of Television Arts & Sciences für mehr Sichtbarkeit Deutschlands als Produzent von dann auch international erfolgreichen Programmen sowie Produktionsstandort für internationale Koproduktionen. Das gelte im Jubiläumsjahr der 50. International Emmy Awards mehr denn je. Entsprechend wird es im Herbst erneut mehrere deutsche Delegationen geben, die nach New York reisen. Wie viele genau, dürfte die Nominierungslage entscheiden.
Zuletzt ging Deutschland leer aus bei den International Emmy Awards: 2021 war kein deutsches Programm im Rennen, allerdings erhielt der scheidende ZDF-Intendant Thomas Bellut den Directorate Award. Im Jahr davor - als Pandemie-bedingt nur via Online-Stream verliehen wurde, waren zwar "Charité" als beste Drama-Serie und Emma Bading für "Play" als beste Schauspielerin nominiert, gingen aber leer aus. 2019 waren "Bad Banks" und Jannis Niewöhner für "Beat" nominiert. Den letzten International Emmy der nach Deutschland ging, holte Anna Schudt 2018 für ihre Rolle der Gaby Köster in dem RTL-Film "Ein Schnupfen hätte auch gereicht".
Neben den den zum 16. Mal in Köln veranstalteten Jury-Sitzungen der International Emmy Awards bleibt Köln in den kommenden 14 Tagen Treffpunkt für Bewegtbild-Macher: Nächste Woche zunächst in Form der neu aufgesetzten Video Days für die Creator-Community und am 13. sowie 14. September wird der Deutsche Fernsehpreis erstmals an zwei Abenden in der Domstadt verliehen, zunächst in einer "Nacht der Kreativen", gefolgt von der Gala "Die TV-Highlights des Jahres".