RTL wirbt derzeit mit verschiedenen Spots für die am 10. Januar startende vierte Staffel der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Zu sehen ist darin der gefesselte und geknebelte Dieter Bohlen unter dem Motto "Demnächst lassen wir ihn wieder los."
Pikant an der ganzen Sache: Erst kürzlich wurde Dieter Bohlen in seiner Villa von zwei bewaffneten Einbrechern überfallen und dort tatsächlich gefesselt. Nun ist die Aufregung groß - zumindest bei "Bild", die ausführlich seit Sonntag über den "Geschmacklos-Spot" berichtet. Auch andere Medien haben die Meldung bereits zu Hauf übernommen.
Durch den Spot werde Bohlen "nicht zur Ruhe kommen", da er "immer wieder mit dem Erlebten konfrontiert" werde, so Traumapsychologe Lüttke in der "Bild am Sonntag", die sich um einen der beständigsten Boulevard-Nachrichten-Lieferanten Deutschlands sorgt. Der Verarbeitungsprozess werde durch die Spots verzögert, so Lüttke.
Bei RTL sieht man das ganze gelassen: Die Kampagne sei vor dem Überfall gedreht worden und ironisch gemeint, ließ der Sender verlautbaren. An einen Stopp denkt der Sender nicht. Warum auch? Dieter Bohlen hat offenbar nichts dagegen und für RTL hätte es eigentlich kaum besser laufen können, sind Bohlen und die neue "Deutschland sucht den Superstar"-Staffel doch nun wieder in aller Munde und - wie auch hier - in allen Medien. Die hervorragende Zusammenarbeit zwischen RTL und Bild bezüglich "DSDS" scheint also auch diesmal zu funktionieren. Denn schon insbesondere während der ersten und dritten Staffel grub Deutschlands größte Boulevard-Zeitung so manches Skandälchen im "DSDS"-Umfeld aus und bescherte der Castingshow so eine mediale Dauerpräsenz auch außerhalb von RTL.