Schon als sich "Let's Dance" vor drei Wochen auf dem Bildschirm zurückmeldete, musste RTL einen Dämpfer hinnehmen. Freilich, die Quoten der Tanzshow waren stark, doch mit Joachim Llambi kam dem Sender der Chef-Juror seit der ersten Staffel kurzerhand abhanden, weil sich dieser mit dem Coronavirus infizierte. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt wird man in Köln geahnt haben, dass die neue Staffel des TV-Hits eine echte Herausforderung werden dürfte.

Tatsächlich sind Fernsehschaffende zwei Jahre nach Pandemie-Beginn gewissermaßen darin geübt, die Unterhaltungsmaschinerie am Laufen zu halten. Doch die seit Wochen hohen und zuletzt einmal mehr stark steigenden Corona-Zahlen machen das Unterfangen, eine sich über drei Monate erstreckende Staffel mit einem guten Dutzend Live-Shows zu bewältigen, zur großen Herausforderung. Dass Köln nach den Karnevalstagen inzwischen auf eine Inzidenz von fast 3.000 zusteuert, dürfte die Branchen-Sorge in Deutschlands Fernsehhauptstadt nicht gerade schmälern.

Nina Klink © frankandeven Productions Nina Klink
Für Produzentin Nina Klink ist es nun schon die dritte "Let's Dance"-Staffel, die unter Corona-Vorzeichen entsteht. "Es war tatsächlich jedes Jahr anders", sagt die Geschäftsführerin der Produktionsfirma Seapoint im Gespräch mit DWDL.de. "Auf der einen Seite haben wir nun leider schon eine gewisse Routine in den Abläufen eines sehr umfangreichen Hygienekonzeptes entwickelt, auf der anderen Seite stellt uns die Pandemie nun im dritten Jahr wieder mal vor ganz neue Herausforderungen."

Doch was bedeutet das konkret? "Im ersten Jahr", erinnert sich Klink, "war der Bruch am krassesten, von der 'Normalität' in die totale Ungewissheit. Zwei Staffeln im Lockdown folgten. Mit einem riesigen Apparat an Sicherheitsmaßnahmen und nahezu komplett ohne Publikum. Das fehlte uns, der Show und vor allem natürlich unseren talentierten Menschen vor der Kamera enorm." In diesem Jahr sei nun wieder Publikum im Studio, was "wunderbar" sei. Doch nun mache der Show eben die Omikron-Variante zu schaffen.

Gleich drei Promis positiv getestet

Konkret fallen in dieser Woche gleich drei Promis aus: Nachdem schon Lilly zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Caroline Bosbach positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, schlug der Test jüngst auch noch bei Timur Ülker positiv an. Zuvor war schon Hardy Krüger jr. wegen Corona ausgeschieden. Dazu kommen weitere Fälle unter den Tanzprofis: In der vergangenen Woche hatte Ülker seine Tanzpartnerin wechseln müssen, weil die ihm eigentlich zugeteilte Malika Dzumaev ihrerseits Corona-bedingt ausfiel. Mancher "Let's Dance"-Fan sieht darin schon eine Wettbewerbsverzerrung.

Und doch soll "Let's Dance" an diesem Freitag nach dem Willen von RTL wieder auf Sendung gehen. Mit einem "strengen Hygienekonzept" versucht Nina Klink den Worst Case, eine Zwangspause für die Show, zu verhindern, wie sie im Gespräch mit DWDL.de betont. "Selbstverständlich produzieren wir unter 2G+-Bedingungen. Wir profitieren hier auch ein Stück weit von der Erfahrung aus den letzten beiden Jahren und trotzdem müssen wir aktuell von Woche zu Woche denken, da die Entwicklung absolut dynamisch ist. Wir reagieren hier so flexibel wie nötig und möglich, sind aber zuversichtlich, dass wir auch in diesem Jahr eine tolle Staffel bis zum Finale sehen werden."

Was bleibt, ist das Risiko, das auch finanzieller Natur ist. Für alle Produzentinnen und Produzenten, aber auch für alle Sender seien diese Zeiten "aktuell wahnsinnig aufreibend", betont Nina Klink. "Generell bin ich natürlich dankbar - die Fernsehbranche kam ja vergleichsweise gut durch diese Zeiten - allerdings mussten wir alle lernen, dass die Begriffe Produktionssicherheit und Sendegewährleistung neu aufgeladen wurden. Das nicht mehr komplett in der Hand zu haben, ist kein schönes Gefühl."

"Let's Dance", freitags um 20:15 Uhr bei RTL

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