TV-Hits 2021: Die meistgesehenen Sendungen des Jahres

Die meistgesehenen Serien* 2021 bei den 14- bis 49-Jährigen

Serien blieben für die privaten Free-TV-Sender auch 2021 weiter ein schwieriges Feld - hier hat sich die Nutzung offensichtlich bereits weitgehend auf Streaming-Angebote (auch sendereigene) verlagert. Dass trotzdem auch heute noch gute Quoten zu holen sind, bewies ProSieben im Frühjahr mit der Ausstrahlung der Serie "Chernobyl" über die Reaktorkatastrophe vor 35 Jahren - sie bescherte dem Sender im Schnitt fast 15 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum und war mit einigem Vorsprung die in der Altersgruppe 14 bis 49 meistgesehene Serie dieses Jahres.

Der Vorjahres-Spitzenreiter "Der Lehrer" erlebte nach dem Wechsel des Hauptdarstellers hingegen einen erheblichen Absturz um über 30 Prozent. Dass es trotzdem noch für Platz 3 in der Hitliste reichte, mag ein Beweis für die einstige Stärke sein, vor allem aber zeigt es die insgesamt schwache Performance der Privaten in diesem Segment. Für eine Verlängerung um eine weitere Staffel reichte es jedenfalls nicht, ebensowenig wie für "Magda macht das schon", das trotz ebenfalls erheblicher Rückgänge schon auf Platz 5 rangiert.

Vor dem "Lehrer" platzierte sich noch die ARD-Reihe "Nord bei Nordwest", die Anfang des Jahres im Rahmen der Donnerstags-Krimis in einer dreiteiligen Mini-Staffel lief. Und der ZDF-"Bergdoktor" ist auch längst kein Format rein für Ältere mehr, sondern hat sich auch bei den 14- bis 49-Jährigen inzwischen bis auf Rang 4 gleichauf mit "GZSZ" vorgearbeitet. Mit der ZDF-Reihe "Frühling" und der dritten Staffel der ARD-Serie "Charité" schafften es noch zwei weitere öffentlich-rechltiche Produktionen in die Top 10. "Young Sheldon" als erfolgreichste ProSieben-Sitcom verpasste den Einzug in die Top 10 knapp.

*Mind. 3 Folgen, Ausstrahlung in Staffeln, gewertet wurden nur Erstausstrahlungen

Die meistgesehenen Serien* 2021 beim Gesamtpublikum

Unter unserer Definition von mindestens drei in Staffel ausgestrahlten Folgen hat "Nord bei Nordwest", das Anfang des Jahres im Rahmen der Donnerstags-Krimis im Ersten zu sehen war, den Spitzenplatz bei den Serien erklommen. Einmalig durchbrach die Krimi-Reihe dabei sogar die 10-Millionen-Marke - etwas, das sonst dem "Tatort" vorbehalten bleibt. Mit dem "Zürich-Krimi" und dem "Usedom-Krimi" schafften es auch noch zwei weitere Donnerstags-Krimi-Reihen mit drei Folgen am Stück in unsere Hitliste.

Ansonsten wäre die Hitliste der meistgesehenen Serien wieder rein vom ZDF dominiert worden. Der "Bergdoktor" bleibt mit über sieben Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im Schnitt eine Bank, erfolgreichste Freitagskrimi-Serie des ZDF wurde nun der "Staatsanwalt" vor der "Chefin". Ebenfalls weiter sehr stark gefragt ist die Reihe "Frühling", die im Rahmen des ZDF-"Herzkinos" sonntags ausgestrahlt wurde. Die neue ZDF-Serie "Jenseits der Spree" mit Jürgen Vogel erreichte mit im Schnitt 5,4 Millionen Zuschauern ebenfalls noch einen Platz in den Top 10 - knapp vor "Charité".

*Mind. 3 Folgen, Ausstrahlung in Staffeln, gewertet wurden nur Erstausstrahlungen

Die meistgesehenen Formate im Bereich Reality/Dokusoap 2020 bei den 14- bis 49-Jährigen

Germany's Next Topmodel ist der Fels in der Brandung allgemein besonders in den jüngeren Altersgruppe sinkenden Quoten und konnte gegen den Trend noch zulegen - was Heidi Klums Model-Suche überhaupt erstmals zum erfolgreichsten Reality-Format des zu Ende gehenden Jahres macht. Möglich wurde das allerdings wohl auch nur dadurch, dass das klassische Dschungelcamp in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. Die ersatzweise aus Hürth statt Australien gesendete "Dschungelshow" lief zwar gar nicht so schlecht, kam aber natürlich nicht ansatzweise an das Quotenniveau des Original-Dschungels heran.

Im letzten Jahr war "Promis unter Palmen" noch der große Überraschungserfolg von Sat.1 in diesem Segment. 2021 kam es bekanntlich anders: Folge 1 brachte schon einen Homophobie-Eklat, dann wurde hektisch umgeschnitten, was die zweite Episode mal eben 30 Minuten kürzer machte - und dann war durch den Tod von Willi Herren nach zwei Folgen komplett Schluss - und zwar für immer. Das Format passt nicht zu Sender, entschied der neue Senderchef Daniel Rosemann. Mit Blick auf die auch in diesem Jahr wieder sehr guten Quoten für die ersten beiden Episoden ist das eine bemerkenswerte Entscheidung, die von Haltung zeugt.

Das beim Gesamtpublikum erfolgreichste Reality-Format war unterdessen "Bauer sucht Frau" - das mit im Schnitt 4,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern aber trotzdem zwar weit hinter den Reichweiten früherer Jahre zurückblieb, aber trotzdem in einer eigenen Liga spielte.

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