Drei Jahre ist es her, dass Constantin Schreiber mit dem Grimme-Preis für sein n-tv-Format "Marhaba - Ankommen in Deutschland" ausgezeichnet wurde. Seither ist im Leben des Journalisten einiges passiert: Inzwischen arbeitet Schreiber für die ARD, ist dort in der "Tagesschau" und als Moderator des "Nachtmagazins" zu sehen und präsentiert regelmäßig das Medienmagazin "Zapp" im NDR Fernsehen. Dazu kommt, dass Schreiber ein gern gesehener Gesprächspartner ist. Weil er fließend Arabisch spricht und als Islam-Experte gilt, gibt er häufig Auskunft auf Podiusdiskussionen und in Talkshows.
"Durch meine Biografie und die Fähigkeit, Arabisch zu sprechen, traue ich es mir zu, meine Meinung zu diesem Thema zu äußern. Und wenn es dann mal etwas stärkeren Gegenwind geben sollte, dann ist das eben so", sagt Schreiber im Gespräch mit DWDL.de. "Allerdings sehe ich mich nicht dazu verpflichtet, jedem Kritiker zu antworten, der mich in den sozialen Netzwerken beschimpft." Gerade erst hat Schreiber sein neues Buch "Kinder des Koran. Was muslimische Schüler lernen" veröffentlicht - und mit Gegenwind ist auch zu rechnen, wenn er demnächst wieder für den "Moscheereport" vor der Kamera steht.
Das ist auch dringend nötig. "Es gibt zahlreiche Erkenntnislücken, die im Moment eher durch Vermutungen und Unterstellungen geschlossen werden", betont sie. "Häufig wird auf einer sehr schwachen Faktenbasis über den Islam in Deutschland diskutiert." Aktuell laufen die Vorbereitungen für den Film, der im nächsten Jahr ausgestrahlt werden soll. Doch für Würzberg steht bereits fest, dass man nicht auf Polemik setzen wird, sondern in einen Dialog mit den Musliminnen und Muslimen in Deutschland treten will. "Auch wenn es erste Ansätze gibt: Derzeit wird zwischen Christen und Muslimen noch viel zu wenig geredet." Allerdings geht Würzberg davon aus, auf Befürchtungen und Vorbehalte zu stoßen, "aber wir wollen um Vertrauen werben".
Das dürfte gar nicht so einfach werden. "Seit wir mit dem 'Moscheereport' angefangen haben, hat sich die gesellschaftliche Stimmung noch einmal spürbar verändert", sagt Constantin Schreiber, der beobachtet hat, dass das Thema Islam immer stärker polarisiere. "Gleichzeitig werden die Diskussionen schwieriger." Dabei sei es die Aufgabe der Journalisten, einen Sachverhalt besser verständlich zu machen. "Das wird allerdings schwer, wenn man keinen Zugang zu den Menschen findet." Mit dem "Moscheereport" will Schreiber daher auch dabei helfen, Grenzen zu überwinden. "Von denen gibt es leider mehr als genug."