Vor etwa vier Jahren war der Titelseiten-Check von DWDL.de zur Fußball-Weltmeisterschaft noch ein ganz anderer: Deutschland wurde Weltmeister, holte sich den vierten Stern und die Zeitungen feierten es monumental. Das Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft gegen Südkorea führt am Morgen zu ebenso monumentalen Titelseiten, mit einer erwartungsgemäß anderen Tonalität. Wir haben die Ideen 16 deutscher Tageszeitungen zusammengestellt.
Emotional oder nüchtern? Während „Süddeutsche Zeitung“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ wie üblich die Contenance bewahren und sich in der Inszenierung nicht spürbar von denn Titelseiten der Vortage abheben, haben andere überregionale und regionale sowie besonders die Boulevardzeitungen das WM-Aus wahlweise enttäuscht oder gar vorwurfsvoll in Szene gesetzt.
Besonders beliebt ist dabei ein Fotomotiv mit gleich mehreren deutschen Fußballern - enttäuscht mit Händen überm Kopf. Das „Hamburger Abendblatt“ titelt dazu „Nicht zu fassen“, die „Rheinische Post“ knapp „Aus.“ und die Berliner „BZ“ geht mit „Die Mannschafft sich ab“. Starke Vorlage war auch ein enttäuschter Mats Hummels, der sich bei Mario Gomez abstützt. Die „Hamburger Morgenpost“ titelt darunter: „Deutschland, einig Kater-Land.“ Die „Stuttgarter Zeitung“ bleibt bei der gleichen Bildauswahl nüchterner: „Historisches Debakel“.
Ein einsamer Mats Hummels beim Weg vom Spielfeld ist die Titelseite der „Welt Kompakt“ - verbunden mit der Titelzeile „Raus ohne Applaus.“ Die „Bild“ zeigt Toni Kroos und titelt ambivalent „Ohne Worte“, wie schon vor vier Jahren beim 7:1-Sieg gegen Brasilien. Auch der „Express“ im Rheinland geht mit Toni Kroos, aber titelt dramatischer: „Der Untergang“. Einige Zeitungen haben sich für die Bebilderung mit Bundestrainer Jogi Löw entschieden. Der Berliner „Tagesspiegel“ bleibt dabei wortkarg und titelt „Aus!“, während die Münchener „Abendzeitung“ von „Ende Legende“ spricht.
Aus dem Rahmen fallen der „Berliner Kurier“ und die „taz“, die sich nicht allein auf ein starkes Foto oder kraftvolle Worte verlassen haben - sondern gleich ganz anders aufmachen. Die Boulevardzeitung in Form einer Traueranzeige mit der Titelzeile „Wir trauern um Schland 2006-2018“ und die „taz“ hebt sich ab mit einer politischen Interpretation.