Aus zehn möglichen Kandidaten - den von der Redaktion bestimmten Gewinnern des Goldenen Günter - wählten die Leserinnen und Leser des Medienmagazins DWDL.de in den vergangenen neun Tagen ihre ultimative Peinlichkeit des zurückliegenden Medienjahres. Das Ergebnis ist eindeutiger als in den Vorjahren: 25,4 Prozent der Stimmen entfielen auf die Funke Mediengruppe und das ZDF für die Goldene Kamera 2017. Der ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling und sein „fettleibig und arm“-Kommentar landete auf dem zweiten Platz mit 18,9 Prozent.
Schon seit 2008 ehrt das Medienmagazin DWDL.de jährlich Personen, Unternehmen und Leistungen, die rückblickend „ziemlich ui-jui-jui“ waren. Mit diesen Worten hatte der ehemalige ARD-Programmdirektor Günter Struve einst eine Sendung von „Schmidt & Pocher“ kritisiert. In Anerkennung dieser charmanten Kritik bestimmt die DWDL.de-Redaktion die Gewinner des Goldenen Günter und unsere Leserinnen und Leser basierend darauf den Super-Günter, die ultimative Peinlichkeit. In diesem Jahr also die Goldene Kamera.
Vielleicht war man bei der Funke Mediengruppe einfach neidisch: Vor Jahren schon erhielt die Bambi-Verleihung aus dem Hause Hubert Burda - sozusagen die Konkurrenz-Veranstaltung zur Goldenen Kamera - den Super Günter für den peinlichen Integrations-Bambi für Bushido. Seit diesem Jahr ist dank eines echten Coups der „Circus Halligalli“-Crew klar: In der Ernsthaftigkeit steht die Goldene Kamera dem Bambi in nichts nach. Im vergangenen März narrten sie die vom ZDF übertragene Veranstaltung der Funke Mediengruppe.
Über eine erfundene Agentur wurde Hollywoodstar Ryan Gosling als Gast der Verleihung angeboten - unter der Bedingung, dass es auch eine Auszeichnung für ihn gibt. Bei der Goldenen Kamera war man „flexibel“ genug. Spontan wurde eine Kategorie gefunden, doch auf die Bühne kam dann bekannterweise nur ein Doppelgänger. Weniger der Moment auf der Bühne als die Tatsache, dass er überhaupt möglich wurde, verdient den Super-Günter für die Peinlichkeit des Medienjahres 2017.
Die Top 5 des Leser-Votings mit erneut tausenden Teilnehmern vervollständigen übrigens der Eilmeldungswahn deutscher Medien (12,1 Prozent), eine dreiste Reaktion des Sky-Kundenservice (9,2 Prozent) und die „TV Movie“ für eine Filmkritik ohne den Film gesehen zu haben (7,4 Prozent). Ausführliche Begründungen zu allen Gewinnern des Goldenen Günter 2017 - inklusive dem frisch gewählten Preisträger des Super-Günter 2017 - finden Sie übrigens hier. Die Goldene Kamera reiht sich nun ein in eine illustre Runde und ergänzt die Wall of Shame in der DWDL.de-Redaktion. 2016 wählten unsere Leserinnen und Leser Mario Barth zur Peinlichkeit des Jahres.
In 2015 war es die kurzzeitige ESC-Nominierung von Xavier Naidoo, 2014 gewann die ProSieben-Show „Die Millionärswahl“, 2013 der RTL-Katastrophenfilm „Helden“ und 2012 Sat.1 für seine insgesamt schlechte Performance. Im Jahr 2011 war besagter Integrations-Bambi für Bushido die Peinlichkeit des Jahres. 2010 gewann die „Oliver Pocher Show“, 2009 das Polittheater um die Wiederwahl von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender und 2008 wurde die ProSieben-Show „Uri Geller: UFOs & Aliens“ mit dem ersten Super-Günter des Medienmagazins DWDL.de geehrt.