Die TV-Flops des Jahres 2015
#Beckmann
Das Erste
Als Reinhold Beckmann mehr oder weniger freiwillig ankündigte, auf seine wöchentliche Talkshow im Ersten zu verzichten, zeigte sich die ARD dankbar - schließlich wurden von außen aber auch innerhalb der ARD die Rufe nach einer Reduzierung der Talkdosis immer lauter. Letztlich kam Beckmann also womöglich nur seiner Absetzung zuvor und handelte dadurch noch einen sehr prominenten Sendeplatz für sein neues Projekt heraus. Der Reportagereihe "#Beckmann" wurde nämlich eine Ausstrahlung zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr garantiert - etwas, wovon die meisten anderen Dokus und Reportagen der ARD nur träumen können. Fast schon tragisch, dass Beckmann diesen herausgehobenen Sendeplatz nicht in gute Quoten umzumünzen wusste. Obwohl er in den Sendungen ein erstaunlich breites Themenspektrum abdeckte - vom Kampf gegen den IS-Terror im Irak bis zu Scharlatanen in der Esoterik-Szene - fand er um 20:15 Uhr im Schnitt weniger als zwei Millionen Zuschauer. Inzwischen wurde er, thematisch an Filme angedockt, auf einen späteren Sendeplatz verschoben, wo es im Oktober erstmals einen Erfolg mit über dreieinhalb Millionen Zuschauern zu vermelden gab. Das ändert aber auch nichts mehr daran, dass "#Beckmann" ab 2016 noch später läuft. Das 20:15-Experiment ist damit offiziell gescheitert.
Sendeplatz: Mo, 20:15 Uhr; seit Oktober: Mo, 21:45 Uhr.
Achtung Baustelle!
kabel eins
kabel eins sucht nach frischem Wind für seinen Vorabend. Ab Mitte November durfte sich drei Wochen "Achtung Baustelle" auf dem Sendeplatz von "Achtung Kontrolle" versuchen - konnte diese Zeit allerdings nicht nutzen, um sich für einen dauerhaften Einsatz zu empfehlen. Im Schnitt reichte es in den drei Wochen nur für viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, weniger als "Achtung Kontrolle" sonst auf diesem Sendeplatz erzielt.
Sendeplatz: Mo-Fr, 18:55 Uhr
Alleinerziehend! Ein 24-Stunden-Job
RTL II
Dokusoaps, die in irgendeiner Weise etwas mit dem Thema Kinder zu tun haben, erlebten in der jüngeren Vergangenheit eine Rennaissance bei RTL II. Dem Format, das Alleinerziehende in den Mittelpunkt rückte, war der Erfolg anderer Reihen allerdings nicht vergönnt. Die acht Folgen umfassende erste Staffel kam im Schnitt auf weniger als viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. RTL II hielt zwar tapfer bis zum Ende der Staffel durch - doch angesichts der Werte ist kaum anzunehmen, dass RTL II darüber hinaus an der Reihe festhalten wird.
Sendeplatz: Mi, 21:15 Uhr
Backstrom
kabel eins
kabel eins hat nicht nur Probleme, eine Serie zu finden, die den Serien-Freitag anschieben kann, weil selbst bei solide laufenden Serien Sat.1 schneller zuschlägt als man bei kabel eins STOPP rufen kann - auch im weiteren Verlauf des Abends fehlt es dem Sender an erfolgreichem Material. Im Frühjahr versuchte man es mit "Backstrom", eine Art "Dr. House" aus dem Krimi-Genre. Im Schnitt erreichte die erste Staffel weniger als 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Angesichts dessen dürfte man bei kabel eins gar nicht unglücklich sein, dass auch in den USA mangels Erfolg nach 13 Folgen wieder Schluss war.
Sendeplatz: Fr, 22:15 Uhr
Bates Motel
Vox
Schon die erste Staffel des "Psycho"-Prequels "Bates Motel" war im Sommer 2014 kein Erfolg für Vox gewesen, die zweite Staffel programmierte man daher schon recht zurückhaltend erst nach 23 Uhr Montagabend. Doch trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit waren die Marktanteile der zweiten Staffel nochmal ein ganzes Stück schwächer. Als in der dritten Woche katastrophale 2,8 Prozent Marktanteil erreicht wurden, zog Vox Konsequenzen und zeigte die Serie dann erst tief in der Nacht gegen 1:50 Uhr. Auf diesem Sendeplatz sollten einem Sender die Marktanteile dann doch eigentlich weitgehend egal sein können - sollte man meinen. Doch Vox stieß in einem bemerkenswerten Schritt die - zugegeben wenigen - verbliebenen Fans der Serie vollends vor den Kopf und nahm die Serie selbst auf diesem Sendeplatz zwei Folgen vor dem Ende der Staffel aus dem Programm.
Sendeplatz: Mo, 23 Uhr, ab der 4. Woche gegen 1:50 Uhr nachts
Berlin Models
RTL
Bei "Berlin Models" wollten Sender und Sendung einfach nicht so recht zusammen passen. Mit der Soap in Scripted-Reality-Produktionsweise wollte RTL dem Erfolg, den RTL II mit "Berlin - Tag & Nacht" und "Köln 50667" hat, nacheifern, verschreckte aber das ältere Publikum völlig - und nur bei den Unter-20-Jährigen zu punkten ist für einen großen Sender wie RTL dann eben doch viel zu wenig. Im Schnitt erreichte das Format weniger als 9 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen und zog zu allem Unglück auch noch "Unter uns" mit nach unten. Der lange Atem, den RTL versprochen hatte, hielt bis Mitte Januar. Dann zog RTL die Notbremse und verlegte die restlichen Folgen in den Samstagvormittag. Und weil es dort noch schlechter lief, war einen weiteren Monat später auch hier Schluss. Die verliebenen rund 20 Folgen fanden gar nicht mehr den Weg ins normale TV-Programm, sondern wurden nur noch online zur Verfügung gestellt.
Sendeplatz: Mo-Fr 17 Uhr
Block B - Unter Arrest
RTL
Mit "Hinter Gittern" hatte RTL mal über viele Jahre hinweg einen echten Dauerbrenner im Programm. "Block B - Unter Arrest" war da aber inhaltlich aus einem etwas anderen Holz geschnitzt - deutlich düsterer und härter. Härter auch als "Orange is the New Black", wofür Netflix von Kritikern gelobt und mit Preisen bedacht wird. Wohl nicht zuletzt weil man Vergleiche damit fürchtete, hat sich RTL schwer getan, einen Sendeplatz für "Block B" zu finden. Offiziell hieß es, man suche nach einem geeigneten Umfeld. Letztlich zeigte man es nach "Alarm für Cobra 11", also dem Standard-Programm für Donnerstage bei RTL. Ob es nun daran lag, dass es von Anfang an nicht gelang, viel Aufmerksamkeit für die Adaption der australischen Serie "Wentworth" zu generieren, wird für immer ein Rätsel bleiben. Fakt ist, dass in der ersten Woche schon nicht mal zweieinhalb Millionen Zuschauer einschaltete, in Woche 2 drohte schon der Fall unter die 10-Prozent-Marke. Also sah RTL sich gezwungen, die Serie auf 22:15 Uhr zu verschieben. Nach zwischenzeitlich einstelligen Marktanteilen fand sie dort schließlich eine kleine Fangemeinde, die Quoten entwickelten sich langsam nach oben, zumindest in einen Bereich, den man mit viel gutem Willen als Mittelmaß bezeichnen kann. Eigentlich würde man es den Machern daher wünschen, dass sie eine Chance bekommen, die durchaus sehenswerte Serie weiterzuerzählen und zu beweisen, dass da noch Luft nach oben ist. Doch eine serielle Eigenproduktion für 22:15 Uhr? Das konnte man sich bei RTL dann doch nicht vorstellen.
Sendeplatz: Do, zunächst 21:15 Uhr, dann 22:15 Uhr
Chicago PD
Vox
"Chicago Fire" ist vielleicht nicht der große Quotenhit, beschert Vox aber zumindest recht verlässlich solide Quoten - in einer Zeit, in der auch aus den USA kaum noch große Quotengaranten kommen, ist das schon eine ganze Menge wert. Die Hoffnung, mit dem Ableger "Chicago PD" ähnliches in Händen zu halten, erfüllten sich für Vox hingegen nicht. Auch wenn man bedenkt, dass der Vorlauf durch die Krankenhausserie "The Night Shift" nicht besonders gut war: "Chicago PD" bildete nach einem zunächst noch recht soliden Start schnell mit nur knapp über 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe das schwächste Glied des Abends. Später gab es mit dem "Club der roten Bänder" zwar ein überaus erfolgreiches, dafür aber thematisch gar nicht passendes Vorprogramm. Die Quoten sanken noch weiter, sodass nach 9 Folgen Vox vorerst eine Zwangspause verordnete.
Sendeplatz: Mo, 22:10 Uhr
CityCheck
RTL II
Mit dem "CityCheck" wollte RTL II eigentlich bei seinem jungen Publikum ein bisschen Lust aufs Reisen wecken. Vier junge Menschen reisten dafür in verschiedene Städte und unterzogen diese einem "Check" hinsichtlich Unterkunft, Essen, Shopping und Nachtleben. Doch die junge Generation scheint gegen Fernweh immun zu sein - oder sah zumindest keinen Mehrwert in diesem Format. Nach vier Folgen, von denen die letzten beiden weniger als 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erzielt hatten, zog der Sender daher die Notbremse. Die Tipps für Prag und Paris behielt der Sender lieber für sich.
Sendeplatz: So, 17 Uhr
Crossing Lines
Sat.1
Im Herbst 2013 war die international koproduzierte Serie "Crossing Lines" für Sat.1 noch ein schöner Erfolg. Mit im Schnitt über 12 Prozent Marktanteil sorgte sie stabil für sehr ordentliche Quoten. Die zweite Staffel konnte ein Jahr später aber schon bei Weitem nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen. Dank der internationalen Koproduktionsweise gab's trotzdem eine dritte Staffel - und die läuft derzeit noch ein ganzes Stück schlechter. Im Schnitt erreichten die neuen Folgen nur noch rund 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Sendeplatz: Do, 22:15 Uhr
Das Erfolgsrezept
RTL
In "Das Erfolgsrezept" erhielten Hobbyköche die Chance, ihre kulinarische Erfindung in die Regale eines Supermarkts zu bringen, sofern sie eine Jury überzeugen konnten. RTL erkannte aber offenbar schon im Vorfeld der Ausstrahlung, dass das, was die TV-Macher da zusammengerührt hatten, wohl aus Quotensicht kein "Erfolgsrezept" ist. Jedenfalls blieb dem Format die Primetime ebenso verwehrt wie der Vorabend. Stattdessen wurden die vier Foglen am Sonntagnachmittag versendet, wo sie dann mit im Schnitt wenig mehr als elfeinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe auch tatsächlich nur ein sehr überschaubares Publikum fanden.
Sendeplatz: So, 16:45 Uhr
Das Waisenhaus für wilde Tiere
Am Kap der wilden Tiere
Das Erste
Mit seinen beschaulichen Zoo-Geschichten kann Das Erste nachmittags zwar keine überragenden Quoten einfahren, solide Werte sind der ARD aber noch sicher. Insofern ist es schon bemerkenswert, wenn man auch mal mehr Geld in die Hand nimmt und nicht in den Zoo um die Ecke, sondern in fernere Länder fährt - so wie für das Format "Das Waisenhaus für wilde Tiere". Goutiert wurde das vom Publikum nicht. Mit Marktanteilen deutlich im einstelligen Bereich lief die dritte Staffel des Formats nicht nur deutlich schwächer als die Vorgänger, sondern auch schwächer als die üblichen Zoo-Storys. Also schaltete die ARD eben nach vier Wochen vorzeitig lieber wieder in den Tierpark von nebenan. Trotzdem schaltete man im Herbst noch an den "Kap der wilden Tiere" - allerdings auch nicht mit mehr Erfolg.
Sendeplatz: Mo-Fr, 16:10 Uhr
Deal or no Deal
Sat.1
Ist es eine gute Idee, eine in der Vergangenheit schon eher mäßig erfolgreiche Gameshow, in der es vor allem auch aufs Zusammenspiel zwischen Kandidat und Moderator ankommt, mit Wayne Carpendale neu aufzulegen? Ich meine: Wayne Carpendale?? Ja, eine so schlechte Idee war das gar nicht - denn Carpendale machte seine Sache im Sommer vergangenen Jahres gut. Und die Quoten? Waren nicht überragend, aber anfangs ordentlich und zum Ende hin zumindest gerade noch okay. Im Januar wollte Sat.1 die Show dann fortsetzen. Doch es zeigte sich mal wieder: Nur weil eine Show sich im mauen Sommerprogramm behaupten kann, ist sie noch lange nicht geeignet für die härter umkämpften Zeiten des Jahres. Nachdem "Deal or no Deal" zum Auftakt der zweiten Staffel mit nur 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig versagt hatte, zog Sat.1 die Notbremse. Stattdessen probierte man es dann nochmal im Sommer, war dann aber auch nicht mehr erfolgreicher. Die Staffel endete mit 6,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe auf einem absoluten Tiefpunkt.
Sendeplatz: Mi, 20:15 Uhr
Der große Waren-Check - Wissen, was drin ist
Sat.1
"Checks" aller Art sind im deutschen Fernsehen ja bekanntlich schwer angesagt, da will auch Sat.1 nicht abseits stehen. Der Erfolg blieb mittwochs nach den Primetime-Produktionen allerdings aus. Schon im vergangenen Jahr lief es schlecht, trotzdem brachte es das Format mittlerweile auf drei Staffeln - ohne den Hauch einer ansteigenden Tendenz.
Sendeplatz: Mi, 22:30 Uhr
Der Nächste bitte! Mirjas Sprechstunde
Die Reisechecker
RTL
Weil RTL mit "Mario Barth deckt auf" große Erfolge feiern kann, wollte man in dieser Saison weitere Formate an den Start bringen, die man bei RTL als "investigative Comedys" bezeichet. Warum nun ausgerechnet Mirja Boes Schwachstellen im Medizinbereich aufdecken soll und Joachim Llambi zum "Reisechecker" taugen soll, bleibt wohl das Geheimnis der Verantwortlichen bei RTL. Das Publikum verstand die Überlegungen wohl auch nicht, mit Marktanteilen von 11,4 und 11,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen blieben beide Formate jedenfalls zum Auftakt weit hinter dem Vorbild "Mario Barth deckt auf" zurück und verpassten auch den RTL-Senderschnitt.
Sendeplatz: Mi, 20:15 Uhr
Deutschland 83
RTL
Vielleicht der bitterste Quoten-Flop der Saison: "Deutschland 83" überzeugte die Kritiker, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch international. RTL überließ die Erstausstrahlung der Serie dem kleinen US-Sender Sundance - und sonnte sich monatelang in den positiven Kritiken, zögerte die eigene Ausstrahlung aber lange hinaus. Kurz vor Jahresende war es dann endlich soweit - und auf den Rausch der internationalen Anerkennung folgte die Ernüchterung der bitteren deutschen Quoten-Realität. Schon in Woche 1 lief's mau - und dann ging's auch noch rasant bergab. In Woche 2 wurde die 2-Millionen-Marke nach unten durchbrochen, in Woche 3 gab's auch in der Zielgruppe einstellige Marktanteile und zum Finale lag die Serie nur noch knapp über 8 Prozent. Das hatte "Deutschland 83" nicht verdient - und es bedeutet hoffentlich nicht, dass die Lust der deutschen Sender auf horizontal erzählte Serien nun schon wieder Geschichte ist...
Sendeplatz: Do, 20:15 Uhr
Deutschlands schönste Frau
RTL
Mit der "Shopping Queen" entwickelte sich Guido Maria Kretschmer zu einer Art Everybody's Darling. Da kann doch eigentlich gar nicht viel schief gehen, wenn man ihm ein großes Primetime-Format gibt, in dem er nach "Deutschlands schönster Frau" suchen darf und dabei ausdrücklich nicht nur auf Äußerlichkeiten wert legt. Ging es dann aber doch: Die zähe Sendung fiel nach einem ordentlichen Start schon in der zweiten Woche in den roten Bereich und markierte von Woche zu Woche neue Tiefstwerte. Von den drei Millionen Zuschauern zum Start waren am Ende nur noch 1,84 Millionen übrig. Der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe lag zuletzt tief im einstelligen Bereich. Und Guido Maria Kretschmer? Der kümmert sich nun lieber um eine Strickshow bei seinem eigentlichen Haus-Sender Vox.
Sendeplatz: Mi, 21:15 Uhr
Die Ausreißer - Der Weg zurück
RTL
Nach fast fünfjähriger Pause entschied sich RTL etwas überraschend, Streetworker Thomas Sonnenburg mit seinem Format "Die Ausreißer" wieder auf Sendung zu schicken - einst sogar prämiert mit dem Deutschen Fernsehpreis. Überraschend war das schon deswegen, weil man die letzten Ausgaben einst in direkter Konkurrenz zur Fußball-WM verheizt hatte, was zu Marktanteilen von weniger als 2 Prozent führte. Trotzdem gabe es im Frühjahr dann wie erwähnt eine Neuauflage - nach einem Marktanteil im einstelligen Bereich zog RTL aber nach nur zwei Wochen schon wieder den Stecker und setzte "Die Ausreißer" vorzeitig wieder auf die Straße. Dass man dem Format nochmal eine Chance in der Primetime gibt, erscheint nun ziemlich unwahrscheinlich. Auch Thomas Sonnenburg selbst sagte vor dem Start "Natürlich weiß ich, dass ich jetzt nur noch diese Chance habe." Nutzen konnte er sie nicht.
Sendeplatz: Mo, 21:15 Uhr
Die Band
ProSieben
Nachdem sich Samu Haber in "The Voice of Germany" zum Publikumsliebling entwickelt hatte, gab ProSieben ihm im Sommer eine eigene Show. Das Konzept: 20 Musiker leben sechs Wochen lang zusammen und gründen eine Band. Wer dazu gehört, entscheiden die Musiker selbst - keine Jury, keine Zuschauer. Das wollte dann allerdings auch kaum ein Zuschauer sehen. Schon zum Auftakt schalteten nicht mal eine Millione Zuschauer ein - und als in Woche 2 nur noch wenig mehr als eine halbe Million übrig waren, zog ProSieben Konsequenzen. Dabei bewies man zumindest Humor: Die letzten beiden Folgen liefen samstags um viertel nach Acht - allerdings nicht abends, sondern morgens.
Sendeplatz: Zunächst Do, 20:15 Uhr; dann Sa, 08:15 Uhr.
Die große Revanche
Sat.1
Versteckte Kamera hat derzeit wieder Konjunktur im deutschen Fernsehen - auch bei Sat.1. Dort heißt das zugehörige Format "Die große Revanche" - dementsprechend sollen Leute hereingelegt werden, die es "verdient" haben. Weil man sich aber dann doch nicht so ganz auf dieses Konzept verlassen wollte, stehen natürlich auch Promis auf der Liste der Reinzulegenden. Geholfen hat auch das nichts: Die bislang drei ausgestrahlten Folgen kamen auf Marktanteile zwischen 7,6 und 8,5 Prozent in der Zielgruppe, insgesamt sahen nie mehr als 1,25 Millionen Zuschauer zu - das ist etwas wenig für den durchaus beachtlichen Aufwand, den die Macher für ihre Versteckte-Kamera-Streiche betreiben.
Sendeplatz: Fr, 20:15 Uhr
Die Herrens - Willis wilde Welt
Die Hartmanns - Eine Großfamilie auf Achse
Wilma Elles - Ein deutscher Superstar in der Türkei
RTL II
Familien oder Einzelpersonen mit der Kamera begleiten und daraus eine Dokusoap schneidern - das hat bei den "Geissens" oder auch den "Wollnys" so gut geklappt, dass RTL II auch im zu Ende gehenden Jahr versucht hat, weitere ähnliche Formate in Stellung zu bringen. Geklappt hat das in den meisten Fällen nicht. Mit den Hartmanns war beispielsweise eine weitere Großfamilien am Start. Doch zum Start kam das Format nicht über 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus und wurden daraufhin umgehend wieder aus dem Programm gekippt. Einen anderen Ansatz gab's im Frühjahr mal mit "Wilma Elles - Ein deutscher Superstar in der Türkei". Doch auch dort blieben unterm Strich nicht mehr als 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe stehen. Und auch an Willi Herren und seiner Patchwork-Familie herrschte im Herbst kein größeres Interesse. Da dürfte man ganz froh sein, dass man erstmal nur zwei Folgen gedreht hatte.
Die Lars Reichow Show
ZDF
Auf dem Sendeplatz von Markus Lanz durfte der Kabarettist Lars Reichow im Juli und August vier Wochen lang eine Mischung aus Comedy- und Promi-Talk präsentieren. Doch die Witze sind ihm offensichtlich schon Beginn seiner ersten Sendung ausgegangen. Lustig fanden das dann tatsächlich nur wenige: Nachdem schon die erste Ausgabe mit knapp weniger als einer Million Zuschauern kein Erfolg war, kamen im Laufe der Staffel sogar noch weitere Zuschauer abhanden. Die letzte Folge sahen dann nicht mal mehr 600.000 Menschen. Nach "Ohne Garantie" im vorigen Jahr war das nun also Reichows zweiter Show-Flop im ZDF.
Sendeplatz: Di, 23:15 Uhr
Die perfekte Minute
Sat.1
Im Rahmen seiner Show-Offensive im Herbst vergangenen Jahres sah sich Sat.1 nochmal gründlich in seinem Archiv um und entdeckte da mit der "Perfekten Minute" noch eine kleine, feine Show, die man für geeignet für eine Neuauflage befand. Leider hat man allerdings auf Ulla Kock am Brinck als Herz der Sendung verzichtet, stattdessen durfte Thore Schölermann sein Glück versuchen. Die Quoten fielen schon damals sehr schwach aus: Der Marktanteil lag stets im einstelligen Bereich und fiel zum Abschied auf bittere 7,5 Prozent. Nicht mal mehr 1,5 Millionen Zuschauer sahen zu - damit lief es noch deutlich schlechter als unter Ulla Kock am Brinck freitags. Sat.1 gab Schölermann trotzdem zu Jahresbeginn auf neuem Sendeplatz am Mittwochabend eine zweite Chance. Doch auch die verspielte das Format mit einem neuen Tiefstwert umgehend, sodass nach einer Woche vorzeitig wieder Schluss war. Seitdem hat man nichts mehr von der Sendung gehört.
Sendeplatz: Mi, 21:15 Uhr
Die tierischen 10
Vox
Ein großer Erfolg war die Rankingshow "Die tierischen 10" auch schon nicht, als sie zwei Staffeln lang von Jochen Schropp präsentiert worden war. Insofern wäre Schropps Weggang womöglich auch ein guter Zeitpunkt gewesen, das Format einzustellen. Doch Vox legte es mit Oliver Petszokat als neuem Moderator an der Seite von Martin Rütter nochmal neu auf - und ging mit Marktanteilen von im Schnitt nur noch 5,4 Prozent Anfang des Jahres völlig unter. Nach vier Wochen setzte Vox die Sendung vorzeitig ab, weil auch die nachfolgenden Sendungen allzu schlecht liefen. Ab Ende des Jahres werden die verbliebenen Folgen jetzt noch schnell am ganz späten Dienstagabend zu Ende gezeigt.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Die Wildnis und ich - Richard Gress in Afrika
kabel eins
Ende 2013 zeigte kabel eins schon einmal zwei Folgen des Formats "Die Wildnis und ich - Die Abenteuer des Richard Gress" am Sonntagabend. Mit Marktanteilen um 4 Prozent in der Zielgruppe waren sie alles andere als ein Erfolg. Doch in Unterföhring müssen Fans von Richard Gress sitzen - jedenfalls gab man trotzdem eine zweite Staffel in Auftrag, die man nun abweichend Anfang 2015 dienstags zeigte. Der Marktanteil dort: Um 4 Prozent. Auch wenn die letzte Folge mit 4,9 Prozent etwas besser lief, erscheint eine weitere Staffel dann doch unwahrscheinlich.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Downton Abbey
ZDF
Die ersten beiden Staffeln von "Downton Abbey" hatte das ZDF noch als kleines Event über die Weihnachtstage gezeigt - zwar nur am Vorabend, aber immerhin. Dort lief es allerdings schon mit Staffel 2 so mau, dass das ZDF die Serie stattdessen schon im Herbst samstags um 13:30 Uhr zeigte - wo erwartungsgemäß noch deutlich weniger Zuschauer einschalteten. Staffel 4 durfte in diesem Jahr dann immerhin am Sonntagnachmittag ran, also auf einem etwas prominenteren Sendeplatz. Dort fanden die Zuschauer dann - eigentlich wenig überraschend - auch nicht in Scharen zur Sendung zurück. Nach nur zwei Wochen zog das ZDF daher Konsequenzen - und stellte sich dabei wirklich enorm ungeschickt an. Die Sendung wurde nämlich nicht nur zu ZDFneo geschoben, sondern auch noch in den Vormittag verlegt. Wer zur gewohnten Zeit das ZDF einschaltete, hatte die nächsten beiden Folgen also sogar schon verpasst - bei einer Serie, die sich nicht mal in der Mediathek nachholen lässt. Dass ohne große Vorankündigung trotzdem noch 100.000 Zuschauer bei ZDFneo eingeschaltet hatten, ist fast schon erstaunlich. Selbst für ZDFneo-Verhältnisse waren es aber schlechte Zahlen - die Quittung für diese Programmplanung, deren genauere Beschreibung uns der Anstand verbietet.
Sendeplatz: zunächst So, 15:25 Uhr; dann bei ZDFneo, So, 10:25 Uhr.
Echtzeit
Zeit für Helden
RTL II
Das verdient Respekt: RTL II-Chef Andreas Bartl hob einen wöchentlichen Sendeplatz für Reportagen unterschiedlichster Themen ins Programm - und zwar auf äußerst prominentem Sendeplatz sonntags um 19 Uhr. Belohnt wurde das nicht: Der Marktanteil in der Zielgruppe war zwischen zweieinhalb und drei Prozent einbetoniert. Nach eineinhalb Monaten zog RTL II dann Konsequenzen und verlegte die Reportagen auf den späten Montagabend, wo auch schon die "Vice Reports" liefen. Auch dort taten sich die Produktionen aus Quotensicht aber weiter recht schwer. Es ist eben schwer, eine solche Programmfarbe neu bei einem Sender wie RTL II zu etablieren. Schwer tat sich am Sonntagabend zuvor auch die neue Staffel von "Zeit für Helden", ein Format in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Immerhin dürften beide Sendungen zumindest gut fürs Karma gewesen sein.
Sendeplatz: So, 19 Uhr; später: Mo, 23:15 Uhr
Ellerbeck
ZDF
Die Kuhflüsterin
Das Erste
Schon ein wenig kurios: Im Juli starteten gleich zwei Sitcoms mit Cordula Stratmann auf zwei verschiedenen Sendern. Als erstes war sie im Ersten als Tierheilpraktikerin in einem Städtchen im Bergischen zu sehen - genannt "Die Kuhflüsterin". Wie so vieles am ARD-Vorabend tat sich aber auch diese Serie schwer - auch beim jüngeren Publikum, wo der Marktanteil zwischen 2 und viereinhalb Prozent pendelte. Ab der zweiten Woche lag zudem die Gesamtzuschauerzahl durchweg unter der Millionenmarke. Im ZDF durfte sie im Sommer als Vertreterin für die "heute-show" ran. Mehr Erfolg war ihr aber auch als Überraschungs-Bürgermeisterin von "Ellerbeck" nicht vergönnt. Im Schnitt sahen hier weniger als 1,3 Millionen Zuschauer die sechs Folgen. Bei der letzten Folge wurde sogar die 5-Prozent-Hürde gerissen.
Sendeplatz:
"Die Kuhflüsterin": Fr, 18:50 Uhr
"Ellerbeck: Fr, 22:30 Uhr
Empire
ProSieben
"Empire" war der große Überraschungshit der vergangenen TV-Saison in den USA. Die Serie startete dort bereits grandios - und schaffte das in diesen Tagen kaum noch für möglich gehaltene: Sie steigerte sich von Woche zu Woche und avancierte zur erfolgreichsten Network-Serie überhaupt. Das lag auch daran, dass sie dort in der afroamerikanischen Zielgruppe auf sehr große Resonanz stieß und dass dort Hiphop stärker verankert ist als hierzulande. Dass "Empire" auch hierzulande in ähnliche Quotenhöhen vorstoßen könnte, war also eher nicht zu erwarten - doch ein solches Quotendesaster wie es letztlich wurde, hätte man dann wohl doch nicht erwartet. Im Schnitt erreichte die erste Staffel am Mittwochabend weniger als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Dass die Serie anscheinend im Online-Abruf recht gut lief, tröstet da nur bedingt. ProSieben hat angekündigt, die zweite Staffel trotzdem zeigen zu wollen. Warten wir's ab...
Sendeplatz: Mi, 20:15 Uhr
Falling Skies
RTL II
Bei ProSiebenSat.1 war "Falling Skies" im Lauf der ersten vier Staffeln schon längst von ProSieben zu ProSieben Maxx durchgereicht worden - und auf einem so kleinen Sender hätte RTL II wohl auch die finale fünfte Staffel besser belassen. So ganz nachvollziehen lässt sich nicht, wieso man bei RTL II dachte, dass man die letzten Folgen nochmal prominent platzieren könnte. Den Staffelauftakt zeigte RTL II aber sogar am Samstagabend um 20:15 Uhr, danach ging's im täglichen Modus um 22:15 Uhr weiter - also Vorlauf für "The Walking Dead". Doch die Marktanteile starteten bei nur 2,5 Prozent und blieben zunächst unter der 4-Prozent-Marke. Die letzten Folgen wurden dann nur noch tief in der Nacht versendet.
Sendeplatz: täglich, 22:15 Uhr; letzte Folgen im Nachtprogramm gegen 1:50 Uhr.
Ferien mit den Superreichen
RTL
Nur wenige Tage bevor RTL die erste Folge von "Ferien mit den Superreichen - Luxus ohne Limit" zeigen wollte, entschied sich der Sender, stattdessen zunächst nochmal ein "Best of" der schon nur mäßig erfolgreichen "Versicherungsdetektive" einzuschieben. Die Gründe blieben im Dunkeln. Bei RTL sprach man offiziell von den "programmplanerischen Gründen", die bekanntlich immer herhalten müssen, wenn man sich nicht weiter äußern will. Vermutlich schwante den Senderverantwortlichen auch einfach schon Böses. Denn als dann die erste und einzige verbliebene Sendung zu sehen war, reichte es nur für einen einstelligen Marktanteil in der Zielgruppe. Die gute Nachricht für die Superreichen: Sie können künftig wieder ohne Kamerabegleitung in Urlaub fahren. Das soll ja ohnehin auch entspannender sein.
Sendeplatz: So, 19:05 Uhr
Flirt oder Fiasko
Vox
Mit "Shopping Queen", "4 Hochzeiten und eine Traumreise" und "Mein himmlisches Hotel" hat Vox den späteren Nachmittag eigentlich ganz gut im Griff - doch die Zeit davor bleibt ein großes Sorgenkind. Daran konnte auch "Flirt oder Fiasko" nichts ändern. Darin bekamen fünf Singledamen aus einer Stadt die Aufgabe, ihre Kreativität bei der Gestaltung des ersten Dates unter Beweis zu stellen. Jeder Frau werden über Videobotschaft zwei Männer präsentiert. Der Auserwählte soll dann mit möglichst großem Einfallsreichtum beeindruckt werden. Wenig beeindruckt zeigte sich aber das Publikum: Im Schnitt nur viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren auf jeden Fall zu wenig. Die Test-Woche im Jahr zuvor war gar nicht so schlecht gelaufen - hatte allerdings auch die "Shopping Queen" als Vorlauf. Dieser Sendeplatz scheint aber nunmal erst einmal belegt.
Sendeplatz: Mo-Fr, 14 Uhr
Frauenherzen
Sat.1
Anfang 2014 zeigte Sat.1 den Film "Frauenherzen" und erreichte damit gute 13,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Also entschied der Sender: Daraus könnte man doch eine ganze Serie zimmern. Es dauerte aber über eineinhalb Jahre, bis sie den Weg auf den Bildschirm fand - und dann wurde sie brutal mit Missachtung gestraft, obwohl Sat.1 dafür den eigentlich für Filme vorgesehenen Sendeplatz am Dienstag freimachte, der für solche Stoffe prädestiniert schien. Die erste Folge fand nur 1,34 Millionen Zuschauer und 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das war so niederschmetternd, dass Sat.1 nach nur einer Folge die Notbremse zog und die Serie erstmal aus dem Programm nahm. Eine zweite Chance soll sie noch bekommen. Ob die dann von mehr Erfolg gekrönt sein wird, steht aber freilich in den Sternen.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Game of Chefs
Vox
Obwohl schon "The Taste" für Sat.1 nicht unbedingt ein großer Erfolg war, kam Vox mit zweijähriger Verspätung mit einem Format daher, das letztlich doch irgendwie nach Me-too-Produkt aussah. Dass die Juroren zwar Könner ihres Fachs waren und mehr Sterne aufs Tapet brachten als die Jurys anderer Koch-Sendungen, war dann auch wenig hilfreich - weil sie eben weitestgehend Unbekannt waren. Das Publikum war jedenfalls nicht zum Einschalten zu bewegen. Die Marktanteile bewegten sich zunächst um die 5-Prozent-Marke - und als es dann noch weiter nach unten ging, zog Vox die Notbremse, verkürzte die Staffel um eine Folge und zeigte die letzten Ausgaben erst ab Mitternacht. Immerhin: Dort lag der Marktanteil zum Abschied bei stolzen 13,1 Prozent.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr, später: So, 0:00 Uhr
Got to dance
ProSieben
Got to dance Kids
Sat.1
Die erste Staffel von "Got to dance" war für ProSieben und Sat.1 noch ein großer Erfolg, die zweite Staffel lief im vergangenen Jahr dann zumindest noch ordentlich. Dabei hätte man es dann wohl am besten auch bewenden lassen. Die dritte Staffel, die in diesem Jahr nur noch bei ProSieben lief, konnte an den Erfolg nämlich nicht mehr anknüpfen. Nach einem zunächst noch recht ordentlichen Auftakt sank der Marktanteil schnell ins Einstellige und lag in den letzten Woche nur noch knapp über der 8-Prozent-Marke. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt also, um auch noch einen Kinder-Ableger an den Start zu bringen. Genau daran versuchte sich im Dezember Sat.1 aber - und ging völlig unter. 6 Prozent Marktanteil in der zweiten Woche waren auch unter Brücksichtigung der starken Konkurrenz mit dem "TV-Total"-Bestof und dem "Supertalent" ein bitterer Tiefschlag.
Sendeplatz:
"Got to dance": Do, 20:15 Uhr
"Got to dance Kids": Fr, 20:15 Uhr
Gotham
The Flash
ProSieben
Als ProSieben Anfang des Jahres mit "The Flash" und "Gotham" seinen neuen Superhelden-Dienstag an den Start brachte, schien es beinah wie ein Befreiungsschlag aus der Sitcom-Gefangenschaft. Rund 20 Prozent Marktanteil holten die beiden Serien in der Zielgruppe. Doch diese hohen Vorschusslorbeeren konnte weder "Gotham" noch "The Flash" in dauerhaft gute Quoten umsetzen. Schon während der ersten Hälfte der ersten Staffel im Frühjahr sanken die Quoten zeitweise in den einstelligen Bereich, im Herbst blieb die 10-Prozent-Marke dann nur noch ein einziges Mal beim Staffelfinale von "The Flash" überhaupt übersprungen, "Gotham" schaffte das gar nicht. Zumindest bei "The Flash" gibt es also noch ein wenig Hoffnung auf Besserung zur zweiten Staffel. Doch "Gotham" wird ProSieben wohl auch in Zukunft keine große Freude mehr machen.
Sendeplatz: Di, 21:15 Uhr / 22:15 Uhr
handeln, bieten, kaufen - Wünsche werden bar
kabel eins
In direkter Konkurrenz zu "mieten, kaufen, wohnen" bei Vox testete kabel eins zu Jahresbeginn für zwei Wochen das vom Titel her doch sehr ähnliche "handeln, bieten, kaufen". Immerhin: Inhaltlich war das Format dann mit Geschichten aus unterschiedlichen An- und Verkaufsläden sowie Pfand- und Auktionshäusern dann doch anders gelagert. Die zweiwöchige Test-Phase konnte das Format allerdings nicht nutzen, um sich für weitere Einsätze aufzudrängen. Im Schnitt lag der Marktanteil bei wenig mehr als 4 Prozent in der Zielgruppe und damit klar unter dem Quotenniveau von Abenteuer Leben - täglich neu entdecken", dessen Vertretung es für zwei Wochen übernommen hatte.
Sendeplatz: Mo-Fr, 17:55 Uhr
Hawaii Five-0
Sat.1
Sat.1 hat inzwischen ein ziemlich gut gefülltes Portfolio an US-Krimiserien - allerdings auch unheimlich viel Sendefläche, die der Sender damit füllen will. Drei Abende sind es inzwischen, montags, donnerstags und sonntags - und dafür gibt es dann eben doch nicht genug zugkräftige Formate. "Hawaii Five-0" ist so ein Fall: Eingebunden in einen starken Krimi-Abend würde die Serie vermutlich noch immer gut funktionieren, auf sich allein gestellt am Montagabend waren in diesem Herbst im Schnitt aber nur gut siebeneinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin. Erst in der letzten Woche gab es einen etwas überraschenden Aufschwung auf über 10 Prozent - was über die wochenlang miesen Quoten aber kaum hinwegtrösten kann.
Sendeplatz: Mo, 20:15 Uhr
Heimlich verliebt
Vox
Judith Williams ist ohne Frage eine überaus erfolgreiche Unternehmerin im Teleshopping-Bereich, auch ihre Persönlichkeit sorgt - neben den anderen Löwen natürlich - dafür, dass "Die Höhle der Löwen" ein so großer Erfolg ist. Doch in der Rolle des weiblichen Amor wollte die Zuschauer sie dann doch nicht sehen. Eine Woche vor dem Start der neuen Gründershow testete Vox das Format "Heimlich verliebt", in der sie schüchternen Liebenden zum Beziehungsglück verhelfen sollte. Mit nur 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ging das Format völlig unter. Aber vermutlich hat Judith Williams auch so genug zu tun.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Helena Fürst - Kämpferin aus Leidenschaft
RTL
Von der "Anwältin der Armen" wurde sie zur "Kämpferin aus Leidenschaft" - den Kampf um einen Platz im Fernsehen mit ihrem eigenen Format, hat sie einstweilen aber verloren. Am Sonntagvorabend holte das Format im Sommer im Schnitt wenig mehr als 11 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. RTL hat das Format inzwischen eingestellt. Trotzdem wird sie wohl auch im kommenden Jahr zu sehen sein: Wie zumindest die - in diesem Bereich ausnahmsweise für gewöhnlich gut unterrichtete - "Bild"-Zeitung berichtet, soll sie bei der Jubiläumsstaffel ins Dschungelcamp einziehen.
Sendeplatz: So, 19:05 Uhr
Himmel oder Hölle
ProSieben
Himmlischer Auftakt, höllischer Absturz: Kaum jemand erlebte aus Quotensicht ein solches Wechselbad der Gefühle wie die Macher von "Himmel oder Hölle" im Jahr 2014: Die von UFA Show selbst entwickelte Show "Himmel oder Hölle" feierte mit 16 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen einen überaus überzeugenden Einstand. Am Morgen nach Folge 2 dürfte man sich da bei ProSieben und UFA mehrfach die Augen gerieben haben: Der Marktanteil brach um über zwei Drittel auf knapp über 5 Prozent ein. Trotzdem: Mit überarbeitetem Konzept gab ProSieben der Show in diesem Sommer noch einmal eine Chance - die aber trotz überarbeitetem Konzept das Ruder nicht mehr herumreißen konnte. Die Zuschauerzahl blieb trotzdem unter der Millionenmarke, mit 7,1 Prozent Marktanteil blieb sie auch in der Zielgruppe weit unter dem Soll. Eine weitere Chance wird das Format wohl kaum bekommen.
Sendeplatz: Sa, 20:15 Uhr
Homeland
Homicide Hunter
kabel eins
Trotz schwacher Quoten hatte Sat.1 drei Staffeln lang an "Homeland" festgehalten - eine Prestigesache bei der Serie, die vom Senderchef mal als "beste Serie der Welt" bezeichnet worden war. Doch angesichts immer weiter sinkender Quoten ließ die vierte Staffel zunächst lange auf sich warten und fand schließlich nur noch bei kabel eins ein Plätzchen. Dort sollte sie nicht mehr am späten Abend versteckt werden, sondern freitags zur besten Sendezeit punkten. Doch der Plan ging nicht auf: Angesichts von nur noch 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sah kabel eins sich zum Handeln gezwungen und verschob die Serie in den späteren Abend. Aufwärts ging's da aber auch nicht mehr, zum Abschied setzte es mit 2,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein Allzeit-Tief. Bei ProSiebenSat.1 kann man jetzt nur noch hoffen, dass die fünfte Staffel dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommt, dass sie in Berlin spielt. Vielleicht sollte man aber auch nicht mehr so viel Zeit nach der US-Premiere verstreichen lassen ehe man die Serie dem deutschen Publikum zeigt. Im Anschluss an "Homeland" zeigte kabel eins übrigens noch "Homicide Hunter" - und fuhr damit noch schlechtere Quoten ein. Die dürften im Vergleich zum Aushängeschild "Homeland" aber trotzdem weniger geschmerzt haben.
Sendeplatz: Fr 20:15 Uhr, später 22:15 Uhr
Hot!
ProSieben
Fehlt dem deutschen Fernsehen wirklich noch eine weitere Rankingshow? Vermutlich würde man das nicht mal bei ProSieben bejahen, aber es ist eben ein beliebtes Mittel, um ohne großen Aufwand Sendezeit zu füllen. Im Falle von "Hot!" war es aber kein erfolgreiches Mittel - was auch daran lag, dass "The Royals" davor schon enttäuschte - und eben auch kaum Veranlassung besteht, zu einem Format wie "Hot!" extra einzuschalten. In der zweiten Woche wurde die Sendung mit weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe abgestraft. 2016 wartet trotzdem schon die nächste Rankingshow auf ihren Start im ProSieben-Programm.
Sendeplatz: Mi, 22:10 Uhr
How to get away with Murder
Revenge
Vox
Bei ProSieben ging mit "Empire" eine der erfolgreichsten US-Serien unter, bei Vox war "How to get away with Murder" auch kein gutes Schicksal beschieden. Dabei sah zum Auftakt mit 10,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe noch alles so vielversprechend aus - doch dann ging's schnell bergab. Häufig lag der Marktanteil bei weniger als 5 Prozent in der Zielgruppe. Nach "Scandal" schaffte es mit "HTGAWM" also eine zweite Shonda-Rhimes-Serie nicht, hierzulande Fuß zu fassen. Zuvor war es schon "Revenge" auf dem Sendeplatz am Mittwochabend nicht gut ergangen. Auch hier wurden während der dritten Staffel über mehrere Wochen hinweg weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erzielt.
Sendeplatz: Mi, 20:15 Uhr
Huck
Matterns Revier
Unter Gaunern
Das Erste
Langsam bekommt Das Erste seine Vorabendprobleme besser in den Griff - nur auf einem Sendeplatz will weiterhin kaum etwas gelingen: Dienstags findet Das Erste kein Rezept gegen die "Rosenheim-Cops" des ZDF. Dabei war hier durchaus sehenswertes dabei. "Unter Gaunern" stach aus den Vorabend-Produktionen durch Spielfreude und Witz heraus - wurde dafür aber nicht belohnt. Selbst die jüngeren Zuschauer zeigten der Serie mit häufig weniger als 3 Prozent Marktanteil durchweg die aktel Schulter. Auch mit "Huck" und "Matterns Revier" fuhr Das Erste nicht besser. Dass Das Erste nun überraschend "Akte Ex" weiterführt, das zuletzt im Januar 2014 auf diesem Sendeplatz zu sehen war - ebenfalls reichlich erfolglos - fasst die ganze Misere ziemlich gut zusammen.
Sendeplatz: Di, 18:50 Uhr
Hunted - Vertraue niemandem
RTL II
Einen auf den ersten Blick ehrenvollen Sendeplatz bekam die Serie "Hunted - Vertraue niemandem" Anfang des Jahres bei RTL II: Sie durfte am späten Dienstagabend im Anschluss an "Game of Thrones" ran. Problem nur: Sie musste dort direkt gegen das Dschungelcamp ran. Nachdem sie dort auf weniger als 2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gefallen war, entschied sich RTL II, die Serie lieber noch tief in der Nacht zu Ende zu zeigen.
Sendeplatz: Di, 23:15 Uhr
Inside - Unterwegs mit Palina
ProSieben
Im Sommer vergangenen Jahres schickte ProSieben Palina Rojinski für "Offline - Palina World Wide Weg" in einige Städte, um sie dort Aufgaben erfüllen zu lassen. Das Format war kein großer Erfolg, aber auch kein Totalausfall. In diesem Jahr gab's nun eine Fortsetzung - kurioserweise aber unter neuem Namen. Dass es nun daran lag, dass "Inside - Unterwegs mit Palina" zum Totalausfall geriet, ist dann wohl nicht allzu wahrscheinlich - angesichts von weniger als 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe für die beiden Folgen muss man aber wohl davon sprechen.
Sendeplatz: Do, 23:45 Uhr
Jetzt wird's schräg
Sat.1
Müsste die Impro-Comedy-Show "Jetzt wird's schräg" in dieser Flop-Bildershow auftauchen? Vermutlich nicht, wenn sie nicht das Pech gehabt hätte, nach der erfolglosen Sat.1-Show "Got to dance Kids" ran zu müssen. Dort holte sie im Dezember zum Start weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - und das ist so wenig, dass man kaum drum herum kommt, "Jetzt wird's schräg" doch in dieser Liste aufzuführen. Bei den vorherigen Einsätzen hatte sich das Format hingegen gar nicht so schlecht geschlagen - kein Überflieger, aber Lieferant solider zweistelliger Quoten - für Sat.1 ist das ja längst nicht mehr selbstverständlich. Dann ließ Sat.1 das Format aber über viele Monate unangetastet und viele Gelegenheiten, es zurückzubringen, verstreichen. Gut möglich, dass "Jetzt wird's schräg" mit erfolgreicherem Vorlauf auch wieder zu besserer Form zurückfindet. Man darf gespannt sein, ob Sat.1 den Machern diese Chance gibt.
Sendeplatz: Fr, 23 Uhr
Josephine Klick - Allein unter Cops
Sat.1
Jahrelang hatte Sat.1 es versäumt, seine beiden erfolgreichen Serien "Der letzte Bulle" und "Danni Lowinski" als Anschubhilfe für weitere Neustarts zu nutzen. Quasi auf den letzten Drücker brachte man bei den finalen Folgen des letzten Bullen dann immerhin noch "Josephine Klick" mit Diana Amft an den Start. Doch es gelang nicht, einen ähnlichen USP wie beim "Bullen" oder "Danni" zu entwickeln. Entsprechend waren schon die Quoten der ersten Staffel eher etwas verhalten. Ein Warnschuss hätte spätestens sein können, dass die lezten beiden ausnahmsweise dienstags ausgestrahlten Folgen ohne "Bulle"-Unterstützung nur einstellige Marktanteile einfahren konnten. Trotzdem gab's eine zweite Staffel - und Sat.1 zeigte auch die dienstags. Der Plan, sie gemeinsam mit der aus einem Film hervorgegangenen Serie "Frauenherzen" zu zeigen, wurde nach einer desaströsen ersten Woche direkt wieder zu den Akten gelegt, stattdessen gab's "Josephine Klick" in Doppelfolgen zu sehen. Das konnte aber auch nichts mehr retten, im Schnitt erreichte die zweite Staffel gerade mal 6,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Und Sat.1? Steht nun im Bereich eigenproduzierter Serien, lange Jahre mal ein Herzstück des Senders, derzeit ohne einen einzigen Erfolg da. Flops gehören dazu und lassen sich nicht verhindern. Doch wenn es so weit gekommen ist, dann müssen schon über Jahre hinweg gravierende Fehler gemacht worden sein.
Sendeplatz: Di, 21:15 Uhr, ab Woche 2 in Doppelfolgen ab 20:15 Uhr
Keep your Money
Sat.1
Als Jörg Pilawa das ZDF wieder in Richtung ARD verließ, wurde auch seine Spielshow "Rette die Million" nicht weitergeführt. Doch Sat.1 versuchte sich mehr als zwei Jahre später an einer Neuauflage - nun unter dem Titel "Keep your Money". Der vorherige Titel konnte ebenso wie der englische Originaltitel "Million Pound Drop" schon deshalb nicht verwendet werden, weil Sat.1 den zu verteidigenden theoretischen Höchstgewinn von einer Million auf 250.000 Euro reduzierte. Dafür sollten einfachere Fragen dafür sorgen, dass letztlich die Chance auf eine ansehnliche Summe sogar etwas höher ist. Dem Publikum war's egal: Nachdem Sat.1 viele Monate lang überhaupt keinen Sendeplatz finden konnte, ging die erste Sendung mit nur fünf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gnadenlos unter. Von einer Fortsetzung der von Wayne Carpendale moderierten Show dürfte man bei Sat.1 angesichts dessen absehen.
Sendeplatz: Mi, 20:15 Uhr
Kleine Fans & Große Stars
Sat.1
Henning Wehland, der zwei Staffeln lang als Juror bei "The Voice Kids" zu sehen war, bekam Ende November ein eigenes Format bei Sat.1. In "Kleine Fans & Große Stars" überrascht der Sänger junge Talente, Musiker oder Sportler und verhilft ihnen zu Treffen mit ihren großen Idolen. Die erste Test-Ausgabe lief noch nachmittags um 17 Uhr und kam dort auf halbwegs solide 9,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das war Sat.1 genug, um das Format nicht nur in Serie zu schicken, sondern auch noch auf den 19-Uhr-Platz am Sonntagvorabend zu befördern. Dort lagen die Quoten mit im Schnitt weniger als 8 Prozent aber deutlich unter dem Soll.
Sendeplatz: So, 18:55 Uhr
Klondike
Vox
Mit einer zweitägigen Event-Programmierung sollte die Westernserie "Klondike" bei Vox eigentlich für einen starken Start ins Jahr sorgen. Doch das ging gründlich schief. Schon am Donnerstagabend pendelte der Marktanteil in der Zielgruppe nur zwischen 3,6 und 4,5 Prozent, am zweiten Abend waren dann sogar im Schnitt nur 3,3 Prozent Marktanteil drin. Damit musste sich Vox an diesem Abend sogar Super RTL geschlagen geben.
Sendeplatz: Do/Fr, 20:15 Uhr
Klub
RTL II
Für zunächst acht Wochen testete RTL II im Herbst ein tägliches Magazin um 17 Uhr - das zwar auch ein paar aktuelle Promi-News zu bieten hat, vor allem aber auch dazu diente, Szenen aus den anderen Formaten des Senders nochmal zweitzuverwerten. Gegen "taff" war damit nur schwer anzukommen, im Schnitt erreichte "Klub" knapp weniger als viereinhalb Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Das dürfte letztlich nicht ganz das gewesen sein, was man sich bei RTL II vorgestellt hatte.
Sendeplatz: Mo-Fr, 17 Uhr
Larissa goes to Hollywood
RTL
"Austria's Next Topmodel", "Germany's Next Topmodel", "Die Model-WG", "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus", "Let's Dance" - Larissa Marolt wurde vor allem als Kandidatin in diversen TV-Shows einem großen Publikum bekannt. Insbesondere durch das Dschungelcamp, das sie Anfang 2014 prägte, war sie in aller Munde. RTL entschied daher anschließend schnell, mit Larissa eine eigene Dokusoap zu drehen - und bereute den Entschluss dann offenbar. Lange tat man sich schwer damit, überhaupt einen Sendeplatz zu finden - und dann wurde es noch einer der unprominentesten, die RTL zu vergeben hat: Samstagnachmittag um 13:45 Uhr. Zudem hat man das Material auf gerade mal zwei Ausgaben zusammengekürzt - und darüber dürfte man letztlich auch heilfroh gewesen sein. Mit Marktanteilen von nur knapp über 7 Prozent in der Zielgruppe und zuletzt 410.000 Zuschauern ging "Larissa goes to Hollywood" völlig unter.
Sendeplatz: Sa, 13:45 Uhr
Law & Order: Special Victims Unit
Vox
Der "Law & Order"-Ableger "Special Victims Unit" bestreitet bei Vox den Freitagabend ganzjährig im Alleingang: Vier Folgen gibt's Woche für Woche am Stück, der weitaus größte Teil davon natürlich Wiederholungen. Das hat zumindest den Vorteil, dass man im Lauf des Abends noch ein paar Zuschauer einsammeln kann, sodass nach 23 Uhr noch ganz ordentliche Marktanteile drin sind. Doch davor? Da sieht es längst auch mit Erstausstrahlungen mau aus. Im Schnitt erreichten die neuen Folgen in diesem Herbst nur wenig mehr als 5 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Problem ist, dass aus den USA kaum erfolgversprechender Krimi-Nachschub kommt, auf den Vox Zugriff hätte.
Sendeplatz: Fr, 20:15 Uhr
Liebe und andere Dramen
Vox
In der Interview-Doku "Liebe und andere Dramen" ließ Vox Promis wie Guido Maria Kretschmer, Uschi Glas und Reiner Calmund erzählen, wie sie zum ersten Mal geflirtet haben und wie ihr erstes Date abgelaufen ist. Drama herrschte am Tag nach der ersten Folge aber auch beim Blick auf die Quoten: Mit 4,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe legte das Format einen völligen Fehlstart hin und verlor in Woche 2 sogar noch deutlich an Boden. Dieses Drama wollte man sich bei Vox dann keine Sekunde länger mehr Anschauen und machte mit der Sendung schnell wieder Schluss.
Sendeplatz: Di, 22:15 Uhr
Männer! Alles auf Anfang
RTL
Eigentlich hatte RTL seinen "Männern!" einen vielversprechenden Sendeplatz zugeteilt. "Der Lehrer" hat sich inzwischen zu einem Garant für zumindest sehr ordentliche Quoten gemausert, zudem lief danach auch noch das Dschungelcamp, das für gewöhnlich auch auf den Vorlauf ausstrahlt. Doch geholfen hat das alles nichts: Von Anfang an machte "Männer! Alles auf Anfang" aus dem Umfeld zu wenig - und als der Dschungel wegfiel, wurde es aus Quotensich so richtig duster. Die letzten beiden Folgen kamen nicht mal mehr über einstellige Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen hinaus. Das Finale fand vor nur 1,65 Millionen Zuschauern statt. Die deutsche Serie bleibt für RTL damit weiterhin ein ziemlich schwieriges Feld.
Sendeplatz: Do, 21:15 Uhr
Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.
RTL II
RTL II hat im Serienbereich Aushängeschilder wie "Game of Thrones" und "The Walking Dead" - wichtig wären aber auch ein paar Serien, mit denen mehr Strecke zu füllen ist. "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." sollte eine solche Serie sein, die im Februar mit bis 10,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe auch einen richtig guten Start hinlegte, zunächst noch am Freitagabend. Auch die ersten Folgen am Samstag liefen noch sehr gut - doch dann ließ das Interesse an der Serie Stück für Stück nach, in den letzten beiden Wochen lag der Marktanteil bei weniger als 4 Prozent in der Zielgruppe und damit weit unter dem Soll. Zumindest für den Samstagabend um 20:15 Uhr mit seiner häufig harten Konkurrenz durch Shows ist "Agents of S.H.I.E.LD." auf Dauer offenbar nicht stark genug.
Sendeplatz: Sa, 20:15 Uhr
Mein Kind, dein Kind
Vox
Die Vox-Probleme am frühen Nachmittag dauern seit Jahren an und ließen sich auch in diesem Jahr nicht lösen. Die erste Staffel von "Mein Kind, dein Kind" kam im Frühjahr mit 5,7 Prozent sogar noch vergleichsweise weit in die Nähe des Senderschnitts. Doch eine zweite Staffel im Herbst liegt bislang bei weniger als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Mo-Fr, 14 Uhr
Mein Lokal, Dein Lokal Spezial in der Primetime
kabel eins
Irgendjemand hält es bei kabel eins offenbar für eine gute Idee, alles was irgendwie mit "Restaurant-Wettstreit" zu tun hat, stets unter dem Titel "Mein Lokal, Dein Lokal (Spezial)" zu senden - ob es nun etwas mit dem eigentlichen Konzept gemeinsam hat oder auch nicht. Kurz vor Jahresende schafften es zwei Sendungen sogar in die Primetime, einmal mit traten Promis mit ihren Lieblingslokalen gegeneinander an, einmal nahmen Profi-Köche neun Restaurants hinsichtlich der Weihnachtsmenüs unter die Lupe. Letzteres ging mit nur 2,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gnadenlos unter, auch die erste Version blieb mit weniger als 4 Prozent Marktanteil aber sehr blass. Gut, dass wenigstens auf das Vorabend-Format Verlass ist.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Mein Traumjob - Die Chance meines Lebens
RTL II
Drei Bewerber treten gegeneinander an und kämpfen um ihren Traumjob. Jeder Anwärter bekommt dabei zwei Probetage Zeit, seine Talente für den gewählten Beruf in "verschiedenen, aufregenden Challenges" unter Beweis zu stellen, wie es heißt. Am Ende entscheiden dann die jeweiligen Chefs, welcher der Bewerber am überzeugendsten war und den Job bekommt. Das Konzept ist nicht ganz neu: In den Jahren 2007 bis 2009 gab es gleich mehrere Sender, die sich an ganz ähnlichen Formaten mit ganz ähnlichen Titeln versuchten. "Ein Job - Deine Chance" hieß die Sat.1-Version, "Job Duell - Die Chance deines Lebens" hatte kabel eins im Programm. Und der heutige RTL II-Geschäftsführer Andreas Bartl brachte damals als ProSieben-Chef ebenfalls im Nachmittagsprogramm "Deine Chance! 3 Bewerber, 1 Job" an den Start. Mit der RTL II-Version hatte Bartl nicht allzu viel Glück: Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei im Schnitt nur 4,7 Prozent in der Zielgruppe.
Sendeplatz: Mo-Fr, 15:05 Uhr
Melanie Müller - Dschungelkönigin in Love
RTL II
Während bei Larissa Marolt, der Drittplatzierten des 2014er-Dschungelcamps, direkt RTL verkündete, unbedingt eine Dokusoap mit ihr drehen zu wollen - was man später bereute - überließ RTL die Siegerin Melanie Müller lieber RTL II. Immerhin: Statt wie Larissa Marolt im Samstagnachmittagsprogramm zu landen, durfte die "Dschungelkönigin in Love" montags in der Primetime ran. RTL II versuchte zudem noch, durch die Platzierung im Januar das Dschungel-Fieber, das sich in diesem Jahr ohnehin nicht so richtig einstellen wollte, auszunutzen. Gebracht hat das nichts: Mit im Schnitt weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe floppte die Dokusoap. Es bleibt eben dabei: Nur weil Menschen mal zwei Wochen im Dschungelcamp interessant waren, tragen sie noch kein eigenes Format.
Sendeplatz: Mo, 21:15 Uhr
Mila
Sat.1
Sat.1 und seine täglichen Serien - das ist eine ziemlich wechselhafte Geschichte. Und besonders stark in die Hose ging's meistens, wenn man sich bei Sat.1 dachte, mal alle gängigen Regeln außer Kraft setzen und alles anders machen zu müssen. So wie bei "Mila". Da wollte man auf die klassischen Cliffhanger verzichten und stattdessen tägliche Mini-Geschichten erzählen. So könnten die Zuschauer zwar leichter nachträglich einsteigen - doch es ist noch ungleich schwerer, sie dran zu halten. Das war aber noch nicht mal das große Problem von "Mila" - denn Sat.1 schaffte es überhaupt gar nicht erst, die Zuschauer überhaupt neugierig auf die Serie zu machen. Zum Auftakt kam die Serie nur auf 6,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und wenig mehr als eine Million Zuschauer. Ab Tag 2 wurde die Millionen-Marke sogar überhaupt nicht mehr geknackt - und obwohl Sat.1 wie üblich in solchen Situationen etwas von Marathonlauf und langem Atem redete, war nach nur zwei Wochen Schluss. "Mila" wurde zu Sixx abgeschoben, wo die Serie zunächst in der Primetime lief - und diesen Sendeplatz angesichts der miesen Quoten auch dort schnell abgeben musste und ins Nachmittagsprogramm verbannt wurde.
Sendeplatz: Mo-Fr, 19 Uhr
Mirjas wilde 13
RTL
Ein "einzigartiger Wochenrückblick auf witzig-charmante Art" - das ist die Beschreibung, die RTL selbst für "Mirjas wilde 13" gefunden hat, ein Format, das zumindest bei uns einige Fragezeichen zurück gelassen hat, ob das nun witzig gemeint war, was da wild zusammengewürfelt den Weg auf den Sender gefunden hat. Wirklich angetan war auch das restliche Publikum mit, im Schnitt kamen die vier Folgen nur auf rund elf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, weniger als eineinhalb Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu - was zum Teil allerdings auch auf den schwachen Vorlauf durch "Stepping Out" zurückzuführen war.
Sendeplatz: Fr, 23:15 Uhr
Motive
Vox
"Motive" ist eine Krimiserie - aber eine ganz besondere. Hier erfährt der Zuschauer nämlich gleich zu Beginn, wer der Täter ist. Mit diesem Wissen kann man dann der Arbeit der Ermittler folgen. Auch dieser ungewöhnliche Ansatz konnte der Serie hierzulande aber keine große Aufmerksamkeit bescheren. Im Schnitt erreichte die Serie am Montagabend nur viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Nach nur sechs Wochen nahm Vox "Motive" daher auch bereits wieder aus dem Programm.
Sendeplatz: Mo, 22:10 Uhr
Navy CIS: New Orleans
Sat.1
Während CBS in den USA neue Ableger von "Navy CIS" immer im Schlepptau der etablierten Mutterserie startet, damit die von deren Zugkraft profitieren und so selbst ihr Publikum finden können, warf Sat.1 schon "Navy CIS: L.A." einst ins kalte Wasser und verfuhr nun bei "Navy CIS: New Orleans" nicht anders. Kurz gesagt: Das ging schief. Zum Start gab's noch mäßige 10 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, dann wurden die Werte einstellig. Nach vier Wochen zeigte man die Serie dann doch im Anschluss an "Navy CIS" - hatte nur dummerweise nur noch Wiederholungen anzubieten, mit denen Sat.1 schon längst nicht mehr erfolgreich ist. Sie waren somit wenig überraschend auch nicht die Rettung für "Navy CIS: New Orleans" das seine erste Staffel mit im Schnitt weniger als achteinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe beendete.
Sendepatz: So, 20:15 Uhr, ab der fünften Woche 21:15 Uhr
Nelson Müllers Landpartie
LandEier
Mit Herz und Hammer
Die Tierdocs
ZDF
Das ZDF hat in den vergangenen Jahren schon viele Factual-Entertainment-Formate am Sonntagnachmittag ausprobiert - und dort immerhin mit "Bares für Rares" etwas aufgetan, das sogar im Dauereinsatz unter der Woche für starke Quoten sorgen kann. Doch daneben waren auch viele Enttäuschungen dabei. Dass der Koch Nelson Müller mit seiner "Landpartie" beispielsweise bei den jüngeren Zuschauern teils weniger als 3 Prozent Marktanteil holte, kann ebensowenig zufriedenstellend sein wie das Abschneiden des Experiments "LandEier", in dem Großstadtfamilien auf den Bauernhof geschickt wurden. Im Schnitt lag der Marktanteil beim Gesamtpublikum hier bei 6,9 Prozent. Noch etwas schlechter schnitten "Die Tierdocs" ab, die im Schnitt nur 850.000 Zuschauer erreichten. Und auch "Mit Herz und Hammer" hatte in diesem Jahr deutlich größere Probleme, ein Publikum zu finden, als noch 2014.
Sendeplatz: So, gegen 14 Uhr
Newtopia
Sat.1
Puh, wo soll man da nur anfangen? Vielleicht beim Positiven: Nach über 700 Folgen Wiederholungen von "Navy CIS" am Vorabend versuchte Sat.1 endlich wieder, diese "Zwischenlösung" durch neu produziertes Programm zu ersetzen. Und man nahm für "Newtopia" richtig viel Geld in die Hand und wollte klotzen statt kleckern. 2,8 Millionen Zuschauer und 17 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe bewiesen zudem: Das Interesse an dem Format, in dem "Pioniere" eine neue Gesellschaft ohne Auswirkung von Außen aufbauen sollten, war also fraglos da. Doch dann entpuppte sich das Casting als offenbar nicht optimal, in Newtopia zog allzu schnell gähnende Langeweile ein. Um das zu ändern, flüsterte die Produktion den "Pionieren" ein, was sie tun sollten - und stellte sich dabei so ungeschickt an, dass die legendäre nächtliche Sitzung für alle Interessierten live miterlebbar war. Statt einzugestehen, dass das Experiment gescheitert ist, tauchten die Verantwortlichen von Sat.1 und der Produktionsfirma Talpa ab, ließen Presseanfragen ins Leere laufen, opferten eine Producerin und verfahren seitdem nach dem Motto "Augen zu und durch". Schlagzeilen macht "Newtopia" seitdem immer mal wieder durch neue Peinlichkeiten. Etwa durch Massenauszüge, eine über 24-stündige Unterbrechung des Live-Streams, den Rauswurf eines Kandidaten, der gegen alle Anstandsregeln verstieß - nur um ihn einen Monat später wieder einziehen zu lassen und ihn dann kurze Zeit später wieder rauszuwerfen. Doch selbst damit war der Marktanteil nicht mehr in die Zweistelligkeit zu hieven. Tragisch war auch, dass bei Sat.1 lange Zeit niemand den Mumm hat, der Peinlichkeit ein Ende zu setzen. Nach etwas mehr als 100 Folgen war dann im Juli dann aber doch Schluss.
Sendeplatz: Mo-Fr, 19 Uhr
Nicht mit uns
RTL
Schon im Sommer 2013 testete RTL mit "Nicht mit uns" eine neue Verbraucher-Reihe mit Thorsten Schorn und Janine Steeger und fuhr damit am Montagabend sehr ordentliche 15 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein. Die Fortsetzung war schnell beschlossen - doch einen Sendeplatz fand man allzu lange nicht. Erst als "Die Ausreißer" so schlecht liefen und vorzeitig das Feld räumen mussten, nahm RTL eine Folge als Lückenfüller kurzfristig ins Programm. Mit einem Marktanteil von unter 11 Prozent konnte sich die Sendung aber nicht für weitere Primetime-Einsätze empfehlen. Stattdessen liefen die verbliebenen drei Folgen dann nur noch Samstagnachmittag - mit ziemlich durchwachsenem Erfolg.
Sendeplatz: Mo, 21:15 Uhr, später: Sa, 16:45 Uhr
Nur die Liebe zählt
Sat.1
Wayne Carpendale, der bei Sat.1 offenbar als Spezialist für Neuauflagen gilt, durfte sich nach der Neuauflage von "Deal or no Deal" und vor der Neuauflage von "Rette die Million" auch an der Neuauflage von "Nur die Liebe zählt" versuchen. Im Nachhinein erscheint es aber wohl als etwas kühne Idee, das Format, das zuletzt zu Kai Pflaumes Zeiten auch am Vorabend schon einen guten Teil seines Quotenglanzes eingebüßt hatte, direkt in die Primetime zu hieven. Sat.1 war sogar bereit, dafür den seit vielen Jahren für Filme reservierten Dienstag dafür freizuräumen. Das Kalkül: Die romantischen Komödien, die dort sonst laufen, sollten doch in etwa die gleiche Zielgruppe haben wie die Herzschmerzgeschichten aus "Nur die Liebe zählt". Der Plan ging aber nicht auf: Die Quoten zum Auftakt waren aber direkt so enttäuschend, dass Sat.1 nach zwei Wochen entschieden hat, es im neuen Jahr doch lieber nochmal am Sonntagvorabend zu versuchen, wo das Format einst heimisch war. Doch auch dort lief es nicht besser. Fortsetzung dürfte es daher wohl keine geben - denn manchmal zählt eben doch eher die Quote als die Liebe.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Popstars
RTL II
Mitte August kehrte "Popstars" dahin zurück, wo einst alles begonnen hatte: Zu RTL II. Nachdem die vorherigen Staffeln bei ProSieben gelaufen waren, dort angesichts von zuletzt enttäuschenden Quoten und des großen Erfolgs von "The Voice of Germany" aber keine Zukunft für die älteste Musik-Castingshow im deutschen Fernsehen war, wollte RTL II-Chef Andreas Bartl austesten, ob nicht doch noch Platz für eine weitere Sängerinnensuche im deutschen Fernsehen ist. Kurz gesagt: Diesen Platz gab's nicht. In der ersten Woche waren die Quoten zumindest noch solide, danach ging's sofort in den tieforten Bereich - und von Woche zu Woche verlor das Format noch an Zugkraft. Zunächst startete "Popstars" später, dann wurde es kurz vor dem Finale auf den Samstagvorabend verlegt - wo eine Sendung vor dem Finale mit niederschmetternden 1,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ein ganz bitterer Tiefpunkt erreicht wurde. Das Finale lief wieder etwas besser, letztlich wollten aber trotzdem nur 330.000 Zuschauer wissen, wer die neuen "Popstars" sind. Respekt verdient RTL II aber dafür, dass man die Staffel bis zum Schluss durchgezogen hat - und die Siegerband dann auch noch bei der Programmpräsentation auftreten ließ, statt den Flop totzuschweigen.
Sendeplatz: Mo 20:15 Uhr, später 21:15 Uhr. letzte Folgen: Sa, 18:15 Uhr
Rach und die Restaurantgründer
ZDF
Der Wechsel von Christian Rach von RTL zum ZDF gab schon von Beginn an ein paar Rätsel auf. Auch wenn er sein Dasein als "Restauranttester" satt haben mochte, so durfte er doch mit Formaten wie "Rach deckt auf" bei RTL auch ganz andere Dinge machen. Beim ZDF hingegen wusste man nie so recht etwas mit Rach anzufangen. "Rach tischt auf" war ein vermurkster Mix aus Show und Doku und fiel beim Publikum völlig durch. Mit "Rach und die Restaurantgründer" wollte man an alte "Restauranttester"-Zeiten anknüpfen - doch auch das wollten im Schnitt nur 2,3 Millionen Zuschauer sehen. Von einem wie Christian Rach hat man sich da in Mainz sicherlich mehr Zugkraft erwartet. Auch Rach selbst wurde beim ZDF offensichtlich nicht glücklich. Seit Herbst steht er daher wieder für RTL vor der Kamera - hier tatsächlich wieder mit mehr Erfolg.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Restaurant Startup
kabel eins
Mit der "Höhle der Löwen" hat Vox bewiesen, dass eine Gründershow auch in Deutschland ihr Publikum finden kann. Mit "Restaurant Startup" hat kabel eins bewiesen, dass das nicht zwangsläufig so ist. Ermutigt vom Vox-Erfolg wollte kabel eins Junggastronomen in Spe die Möglichkeit geben, ihr Konzept vor Gastro-Franchisegebern vorzustellen und diese zu überzeugen. Überzeugen konnten sie dabei das Publikum aber offensichtlich nicht: Nach zwei Folgen mit katastrophalen Marktanteilen von weniger als 3 Prozent in der Zielgruppe zog kabel eins die Konsequenzen und verbannte die Sendung in den sehr späten Abend. Auch dort wurde in den restlichen Wochen weiterhin konsequent der Senderschnitt verfehlt.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr; später: Di, 23:15 Uhr
Resurrection
Vox
Was passiert, wenn geliebte Menschen, die man betrauert und begraben hat, plötzlich wieder auf der Türschwelle stehen, als wäre nichts passiert? Dieser Frage widmet sich die US-Serie "Resurrection", die übrigens nichts mit "The Returned" zu tun hat, die ein ähnliches Thema verfolgt. In den USA hatte die Serie im Frühjahr 2014 einen fulminanten Start hingelegt, dann aber schnell massiv Zuschauer verloren. Die zweite Staffel geriet vollends zum Flop, sodass dann bereits wieder Schluss war. Hierzulande gelang "Resurrection" nicht mal der Anfangserfolg, vom Start weg war die Serie eine Enttäuschung. Der durchschnittliche Marktanteil lag nur knapp über 4 Prozent, was sich auch nicht mehr änderte, als Vox die letzten Folgen erst nach 23 Uhr zeigte.
Sendeplatz: Mo, 21:15 Uhr, später 23:05 Uhr
Schwarz rot pink
Sat.1
Ein "pinker Mix aus Clips, Stand-ups, witzigen Studioaktionen und Gast-Auftritten von Comedy-Kollegen" - das klingt nach allem und nichts - und aus Quotensicht war die Show mit Cindy aus Marzahn eindeutig letzteres. Schon die erste Staffel im vergangenen Jahr hatte eine ziemlich enttäuschende Entwicklung hingelegt und war zum Schluss unter die 10-Prozent-Marke gefallen, die zweite Staffel geriet mit im Schnitt weniger als 7 Prozent und zum Abschluss gerade mal 5,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zum völligen Desaster, obwohl "Superkids" davor eigentlich ganz manierlich lief. Eine dritte Staffel scheint angesichts dessen auch durch eine rosarote bis pinke Brille betrachtet ausgeschlossen.
Sendeplatz: Fr, gegen 23 Uhr
Secret Dancer
Vox
Auf dem Papier sieht das ja auf den allerersten Blick vielleicht ganz lustig aus: Ein Choreograph soll in wenigen Wochen Menschen, die aus Tanz-Sicht eher mit zwei linken Füßen geboren wurden, für einen ganz großen Tanz-Auftritt fit machen. Am Ende der Sendung treten die anfänglichen Tanzmuffel vor ihren ahnungslosen Partner, Freunden oder Kollegen auf. Vor dem Fernseher stellte man sich dann allerdings schon die Frage, warum man diese Sendung anschauen sollte, interessant war sie jedenfalls nicht. Die Marktanteile pendelten zwischen 3,4 und 4,5 Prozent in der Zielgruppe und waren damit so weit vom Senderschnitt entfernt, dass Vox nach drei Wochen schnell die Tanzschuhe wieder an den Nagel hängte.
Sendeplatz: Di, 21:15 Uhr
Shameless
kabel eins
In den USA startete die Serie "Shameless" schon im Jahr 2011. Ein deutscher Free-TV-Sender, der die Serie zeigen wollte, fand sich lange nicht. Im Sommer 2014 kündigte dann kabel eins die Serie an - und ließ sie dann doch wieder ein ganzes Jahr liegen. Ende Juli dieses Jahres war es dann aber doch soweit - mit ernüchterndem Ergebnis. Die erste Staffel kam auf dem ungewöhnlichen Sendeplatz am späten Donnerstagabend, der bei kabel eins in der jüngeren Vergangenheit nicht mit Serien bespielt worden war, auf im Schnitt 3,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, die zweite Staffel lief nur unwesentlich besser. Man darf angesichts dessen gespannt sein, was mit den bereits produzierten Staffeln 3 bis 5 und der angekündigten sechsten Staffel hierzulande passiert.
Sendeplatz: Do, gegen 22:30 Uhr
Stadlshow
Das Erste
Es gab eine Zeit, da überboten sich ARD und ZDF mit Volksmusik- und Schlagershows zur besten Sendezeit - doch die sind lange vorbei. Der "Musikantenstadl" war fast schon das letzte Überbleibsel aus diesen Tagen - und er sprach mit seiner Machart natürlich fast nur ältere Zuschauer an - doch so wie wir Sendungen für jüngere fordern, so müsste doch auch ein "Musikantenstadl" seine Berechtigung haben. Andy Borg brachte es auf den Punkt: "Wir reden von vier Sendungen plus Silvester. Das kann man den Menschen doch lassen." Fand man bei der ARD nicht und verordnete dem Stadl gemeinsam mit den Partnersendern in Österreich und der Schweiz eine Verjüngungskur. Was dann allerdings unter dem notdürftig auf jung getrimmten Titel "Stadlshow" den Weg auf den Bildschirm fand, spottete insbesondere in den ersten Minuten jeder Beschreibung. Die Eröffnung war derart aus dem Takt, dass sie wohl zu den am dilettantischsten wirkenden Minuten gehört, die jemals samstags um 20:15 Uhr auf einem großen Sender zu sehen waren.. Die Musikauswahl erinnerte in großen Teilen an die Apres-Ski-Hits von RTL II. Die Studio-Deko war aus einem Ikea-Katalog gefallen. Und warum nun Alexander Mazza plötzlich ein glaubwürdiger Moderator für dieses Format sein sollte, blieb trotz seines plötzlich auftretenden Akzents völlig unklar. Dass jüngere Zuschauer plötzlich in Scharen den Stadl einschalten würden, war von vornherein utopisch. Und jeder Verantwortliche bei klarem Verstand hätte auch ahnen können, dass man die bisherigen Stammzuschauer mit dieser neuen Show sicher in die Flucht schlägt. Die Quittung: Weniger als zweieinhalb Millionen Zuschauer, fast zwei Millionen weniger als beim letzten "Musikantenstadl". Und selbst bei den jüngeren Zuschauern gab's einen Rückgang. An Silvester folgt nun noch der Silvesterstadl - eine Fortsetzung darüber hinaus käme schon einer kleinen Sensation gleich.
Sendeplatz: Sa, 20:15 Uhr
Stepping Out
RTL
Die Innovationskraft von RTL im Show-Bereich im Herbst 2015: Weil "Let's dance" im Frühjahr seit Jahren gut läuft, gab's im Herbst eine Tanzshow mit der identischen Jury, den gleichen Moderatoren und sehr ähnlicher Aufmachung - nur dass keine Profi-Tänzer dabei waren, sondern echte Promi-Paare miteinander antraten und man den sperrigen Titel "Stepping Out" wählte. Treppenwitz am Rande: Für die Promotion der neuen Show nutzte RTL sogar die bekannten Punkte-Kellen aus "Let's dance" - obwohl die später bei "Stepping Out" gar nicht vorkamen. "Nie war die Angst des Marktführers sichtbarer", urteilten wir nach Ansicht der ersten Sendung. Und dieses Bloß-nichts-ausprobieren-und-falsch-machen-Fernsehen wurde vom Publikum dann noch nicht mal goutiert, sondern trotzdem abgestraft. Im Schnitt weniger als 2,9 Millionen Zuschauer, teils einstellige Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen waren die ernüchternde Ausbeute von "Stepping Out".
Sendeplatz: Fr, 20:15 Uhr
Taxi Brooklyn
RTL
RTL hat schon lange keinen neuen Quotenhit im US-Serienbereich mehr aufgetan - was schon allein deswegen nicht besonders überraschend ist, weil man gar nicht allzu viele neue Produktionen ins Programm genommen hat in den letzten Jahren. Da war es schon etwas erstaunlich, welche Serie dann doch mal den Sprung ins Programm schaffte: Im Sommer zeigte RTL am späten Donnerstagabend, wo man sich bis dahin lange mit alten Folgen von "Dr. House" leidlich erfolgreich über die Zeit gerettet hatte, die Serie "Taxi Brooklyn". Die französisch-amerikanische Co-Produktion hatte nie großes Aufsehen erregt und war nach einer 12 Folgen umfassenden Staffel längst wieder eingestellt. Selbst wenn es bei RTL ein Erfolg gewesen wäre, wäre aufgrund der Ausstrahlung in Doppelfolgen nach sechs Wochen also ohnehin wieder alles vorbei gewesen. Solche Gedanken musste man sich in Köln aber angesichts von fast durchgehend einstelligen Marktanteilen gar nicht machen.
Sendeplatz: Do, 22:15 Uhr
Teen Wolf
RTL II
Die ersten beiden Staffeln der Serie "Teen Wolf" hatte RTL II 2013 gezeigt, schon damals mit eher bescheidenem Erfolg. Danach ließ man die Serie über zwei Jahre ruhen, ehe in diesem Sommer ein neuer Anlauf unternommen wurde. "Teen Wolf" sollte dabei zusammen mit "Twisted" zunächst den Mittwochabend wieder als Serien-Sendeplatz etablieren. Mit Marktanteilen von weniger als 4 Prozent fiel der Auftakt allerdings bereits so schwach aus, dass RTL II innerhalb kürzester Zeit die Notbremse zog und die Serien dann doch lieber auf den Samstagabend verlegte. Doch auch dort lief es nicht besser, im Gegenteil: Zeitweise fiel der Marktanteil hier sogar unter die 2-Prozent-Marke. Nach 14 von 24 Folgen der dritten Staffel zog RTL II auch hier den Stecker. Falls die Serie irgendwann nochmal ins Programm zurückkehrt, dürfte es für RTL II eher noch schwerer geworden sein: Inzwischen stehen längst fünf Staffeln für Prime-Mitglieder bei Amazon zum Abruf bereit.
Sendeplatz: zunächst, Mi, 20:15 Uhr; dann Sa, 20:15 Uhr
The Big Surprise - Dein schönster Albtraum
ProSieben
Von einem Quoten-Albtraum zu sprechen, wäre dann wohl doch etwas zu viel des Guten. Doch die Entwicklung im Lauf des Jahres war in jedem Fall eine Überraschung - und zwar keine gute. Gestartet ist das von Palina Rojinski präsentierte Format Anfang des Jahres nämlich noch sehr ordentlich mit über 12 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Doch die beiden weiteren Ausgaben konnten dann aus Quotensicht nicht mehr halten, was der Einstand versprach: Schon die zweite Folge fiel knapp in den einstelligen Bereich, im Herbst landete Ausgabe 3 bei wenig mehr als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Sendeplatz: Do, 20:15 Uhr
The Biggest Loser
Sat.1
Tolle 14,2 Prozent Marktanteil erreichte das Finale von "The Biggest Loser" bei Sat.1 am Mittwochabend zur besten Sendezeit, ähnlich viel wie das Finale im vergangenen Jahr. Es gibt also ganz offensichtlich eine gar nicht so kleine Fangemeinde für das Format. Das Problem ist nur: Ein allzu großer Teil der Zuschauer sieht sich die Sendung im Lauf der Staffel offenbar lieber mal am Sonntagnachmittag an, sodass "The Biggest Loser" Sat.1 jeweils über mehr als zwei Monate hinweg Woche für Woche miese Quoten am Mittwochabend beschert. Der Marktanteil pendelt meist zwischen 7 und achteinhalb Prozent. Groß genug, um gleich zwei Sendeplätze am Mittwoch und Sonntag mit ausreichend Publikum zu versorgen, ist die Fangemeinde dann eben doch nicht.
Sendeplatz: Mi, 20:15 Uhr
The Royals
ProSieben
Intrigen und Affären im englischen Königshaus, so wie man sich das schon immer heimlich gedacht hat - das zeigte ProSieben in der US-Serie "The Royals" zum Ausklang des Jahres am Mittwochabend. Nach zunächst noch recht soliden Quoten in den ersten beiden Wochen folgte in Woche 3 aber der bittere Absturz auf weniger als 8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die Monarchie ist damit - zumindest was eine Fortsetzung auf so prominentem Sendeplatz angeht - definitiv in Gefahr.
Sendeplatz: Mi, 20:15 Uhr
The Strain
ProSieben
Nichts für zartbesaitete Gemüter hatte ProSieben mit der Horrorserie "The Strain" am Mittwochabend im Programm. Das Interesse daran war von vornherein erstmal beachtlich: Über 15 Prozent Marktanteil holte die erste Folge - doch weitergruseln wollten sich dann deutlich weniger. Zunächst pendelte der Marktanteil noch um die 10-Prozent-Marke, ab Ende August ging's dann tief in den einstelligen Bereich, in der fünften Woche hatte sich die Zuschauerzahl schon etwa halbiert, die Millionen-Marke war weit nach unten durchbrochen. Ende September verschob ProSieben die Serie dann zunächst in die Geisterstunde - und weil es dort sogar noch schlechter lief, starteten die letzten Folgen dann erst kurz vor zwei Uhr nachts vor sehr kleinem Publikum.
Sendeplatz: Mi, 22:15 Uhr; dann 23:55 Uhr; zuletzt gegen 1:45 Uhr.
Tiere wie wir
Sat.1
Jürgen von der Lippe gehört zu den besten Moderatoren des Landes - da müsste sich doch für ihn ein anderes Format als ein Tierquiz am Mittwochabend bei Sat.1 finden lassen. Fand sich aber erstmal nicht und so moderierte er sich im Sommer hawaiibehemdet wie eh und je durch die Sendung, die nicht mal mit dem Tier-Faktor allzu viele Zuschauer anlocken konnte. Alle vier Folgen kamen nicht über einstellige Marktanteile hinaus, im Schnitt reichte es für gerade mal 8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Dass "Tiere wie wir" dabei verglichen mit dem vorausgehenden "Deal or no Deal" nicht das größte Problem des Abends war, dürfte da nur ein schwacher Trost sein.
Sendeplatz: Mi, 21:15 Uhr
Topfgeldjäger
ZDF
Schon als das ZDF im Herbst 2013 "Inka!" auf dem Sendeplatz um 15:05 Uhr ins Programm nahm, war klar: Die "Topfgeldjäger" dürften wohl keine allzu große Zukunft mehr im ZDF-Programm haben. Doch "Inka" floppte und die "Topfgeldjäger" durften zurückkehren. Doch seither musste das Format aber immer häufiger Platz machen - sei es für die Suche nach "Deutschlands bestem Bäcker" oder Horst Lichters "Bares für Rares". Und der Blick auf die Quoten zeigt auch, dass es wohl wirklich Zeit für eine Ablösung wurde. Im Schnitt kamen die "Topfgeldjäger" in diesem Jahr auf weniger als siebeneinhalb Prozent Marktanteil und auch die Jüngeren bleiben dem Format zunehmend fern. Ein durchschnittlicher Marktanteil von 3,3 Prozent ist schon sehr ernüchternd. Offiziell eingestellt hat das ZDF die "Topfgeldjäger" noch nicht - doch derzeit lösen sich Bäcker-Suche und "Bares für Rares" auf dem Sendeplatz ab, seit Mitte Mai hat man von den "Topfgeldjägern" bereits nichts mehr gesehen.
Sendeplatz: Mo-Fr, 15:05 Uhr
Toto & Harry - Die Kultcops im Ausland
kabel eins
Bei kabel eins brachten es die beiden Ruhrpott-Polizisten Toto & Harry einst zu einem gewissen Kultstatus - doch dann hörte man viele Jahre nichts mehr von ihnen, ehe im vergangenen Jahr jemand bei kabel eins wieder auf die beiden aufmerksam wurde. Statt sie weiterhin im Pott zu filmen, schickte kabel eins sie aber ins Ausland - was sich schon damals als eher mittelgute Idee erwies. Die Quoten waren eher mäßig. Trotzdem bestellte kabel eins eine zweite Staffel - und ging damit in diesem Jahr so richtig unter. Im Schnitt erreichten die neuen Folgen nur miserable 3,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Künftige Auslandsaufenthalte müssen die beiden angesichts dessen wohl wieder selbst bezahlen.
Sendeplatz: Di, 20:15 Uhr
Twisted
RTL II
Im Zusammenspiel mit "Teen Wolf" sollte "Twisted" im Sommer bei RTL II einen neuen Serienabend am Mittwoch begründen. Mit 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lief es schon zum Auftakt aber so schlecht, dass nach einer Folge bereits wieder Schluss war. Stattdessen wurde ein paar Wochen später samstags ein neuer Anlauf unternommen. Dort lief es mit in der Regel weniger als 3 Prozent Marktanteil aber sogar noch deutlich schlechter. Die Folge: Nach kurzer Zeit wurde "Twisted" ins Vormittagsprogramm strafversetzt, wo die Serie, die auch in den USA nicht über eine Staffel hinaus gekommen war, aber bei anhaltend miserablen Quoten immerhin noch zu Ende gebracht wurde.
Sendeplatz: Mi, 21:50 Uhr, ab Folge 2: Sa, 21:55 Uhr, zuletzt: Sa, gegen 10 Uhr
Und dann noch Paula
ZDF
Das ZDF hat sich in diesem Jahr gleich an mehreren Sitcoms versucht. Eine der prominenter platzierten war dabei "Und dann noch Paula" mit dem aus der "heute-show" bekannten Alexander Schubert. Das ZDF gab ihm in der Sommerpause der "heute-show" zudem auch deren Sendeplatz - nicht die schlechtesten Voraussetzungen also, um dort ein Publikum zu finden. Doch die Quoten fielen durchweg enttäuschend aus: Im Schnitt sahen nur 1,34 Millionen Zuschauer die sechs Folgen im ZDF, der Marktanteil lag nicht nur beim Gesamtpublikum mit 6,4 Prozent auf einem sehr ernüchternden Niveau, es gelang zudem auch nicht, jüngere Zuschauer anzusprechen. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil im Schnitt bei weniger als 4 Prozent.
Sendeplatz: Fr, 22:30 Uhr
Undateable
ProSieben
Weil ProSieben nach dem Ende von "Two and a half Men" und "How I Met Your Mother" so langsam die zugkräftigen Sitcoms ausgehen, entschied sich der Sender im Sommer, die "Simpsons" und "The Big Bang Theory" auf zwei Abende aufzuteilen. Doch dazu passende, erfolgreiche Kompagnons zu finden, erwies sich als ziemlich schwierig. Im Anschlusss an "TBBT" setzte ProSieben auf die Sitcom "Undateable", die schon in den USA nicht unbedingt als Quoten-Überflieger zu bezeichnen ist. Hierzulande erwies sie sich als echter Quotenschreck und halbierte die Werte von "The Big Bang Theory" fast. Nach zwei Wochen reduzierte ProSieben die Dosis und zeigte nur noch um 21:45 Uhr eine Folge - wohl nicht zuletzt in der Hoffnung, dass zu diesem Zeitpunkt eigentlich kein Umschaltzeitpunkt wäre, weil man auf den anderen Sendern mitten in eine andere Sendung geraten würde. Geklappt hat auch das nicht, "Undateable" schaffte es stets, die starke Vorlage durch "The Big Bang Theory" in einen einstelligen Marktanteil zu verwandeln. Weil das auch fürs nachfolgende "Circus Halligalli" zunehmend zum Problem wurde, reagierte ProSieben nach sieben Wochen und nahm die Serie wieder aus dem Programm. Einstweilen laufen nun einfach vier Folgen von "The Big Bang Theory" am Stück.
Sendeplatz: Mo, 21:15 Uhr; ab der dritten Woche 21:45 Uhr
Unser Tag
Sat.1
Sat.1 hat in den vergangenen Jahren schon mehrfach versucht, ein Magazin am Vorabend zu etablieren. Geklappt hat das nicht. Um so überraschender war die Antwort der Produzenten auf die Frage "Was hebt 'Unser Tag' von den bisherigen Versuchen ab? Was ist der USP?": "Wir haben keinen USP. (...) Ich bin fest davon überzeugt, dass allzu verkopfte Ansätze für ein Magazin einfach ins Nichts führen." Und damit hat Matthias Ebel von Meworks, das die Sendung gemeinsam mit RedSeven produzierte, vermutlich nicht unrecht. Doch auch ohne einen verkopften Ansatz lief's nicht besser. Im Schnitt erreichten das Format nur wenig mehr als 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und war damit ein veritables Quotendesaster. Das lag freilich vor allem daran, dass "Mila" zuvor floppte - und dass ein solches Magazin eben eher ein Dranbleib- als ein Einschaltprogramm ist. Wenn aber schon kaum Zuschauer zum Dranbleiben angespült werden, hat man ein Problem. Als "Mila" nach nur zwei Wochen den Vorabend räumen musste, war auch "Unser Tag" schneller wieder Geschichte, als man sich das im Vorfeld hätte träumen lassen.
Sendeplatz: Mo-Fr, 19:30 Uhr
Verbotene Liebe
Das Erste
"Verbotene Liebe" war schon seit Jahren ein echtes Sorgenkind am ARD-Vorabend - und ursprünglich hätte die Anfang des Jahres vom Bildschirm verschwinden sollen, nachdem die ARD sich nach langem Zögern dazu durchgerungen hatte, die Daily einzustellen und Platz für Quiz-Formate zu machen - die dort wirklich spürbar bessere Quoten holen. Doch dann gab man "Verbotene Liebe" doch nochmal eine Chance, nun als Weekly am Freitagabend. Es erschien aber schon von vornherein eher unklar, wo nun plötzlich die zusätzlichen Zuschauer herkommen sollten, die der Serie über die vergangenen Jahre längst den Rücken gekehrt hatten. Dazu kam, dass man den Übergang ziemlich vermasselte, weil freitags zunächst noch Folgen liefen, die eher für die Daily-Ausstrahlung gedacht waren. Jedenfalls kamen am Freitagabend noch weitere Zuschauer abhanden, obwohl aufgrund der späteren Sendezeit sogar mehr als zuvor nötig gewesen wären. Zuletzt schalteten weniger als eine Million Zuschauer ein. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei unter 5 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen sogar unter 3 Prozent. Ende Juni war daher endgültig Schluss.
Sendeplatz:
zunächst Mo-Fr 18 Uhr
ab Ende Februar: Fr, 18:50 Uhr
Vikings
ProSieben
Obwohl es an der Synchronisation der ersten Staffel der Serie "Vikings" heftige Kritik gehagelt hatte, lief sie im Frühjahr 2014 bei ProSieben mit im Schnitt 11,4 Prozent Marktanteil zumindest ordentlich. Bei der zweiten Staffel hat man den Synchro-Schwachpunkt ausgemerzt und neue Sprecher verpflichtet - doch gelohnt hat sich das aus Quotensicht nicht. Mit im Schnitt nur wenig mehr als 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gingen die Folgen der zweiten Staffel am Freitagabend bei ProSieben unter.
Sendeplatz: Fr, 20:15 Uhr
VIPs hautnah
ZDF
Eine "Brücke zwischen Boulevard und Dokumentation" wollte das ZDF mit dem Format "VIPs hautnah" schlagen. Julia Melchior traf sich dabei mit drei Stars - in der Pilotfolge Diane Kruger, James Blunt und Ex-König Konstantin von Griechenland - zu drei "eindringlichen Begegnungen", in denen die Promis Einblicke in ihr Leben gewährten und über "Fragen von ganz persönlicher Bedeutung" nachdenken sollten. Letztlich steht das deutsche Publikum dann aber doch auf Boulevard à la "Exclusiv". Die erste und bislang einzige Folge ging am Samstagvorabend im April jedenfalls mit weniger als einer Million Zuschauern und Marktanteilen von 5,4 Prozent beim Gesamtpublikum und 2,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sang- und klanglos unter.
Sendeplatz: Sa, 18 Uhr
Weltall.Echse.Mensch.
Alfons & Gäste
Vereinsheim Schwabing
Drei. Zwo. Eins. Michl Müller
3. Stock links
Schleichfernsehen
Olaf verbessert die Welt
Spätschicht
Das Erste
Jahrelang hatte Das Erste fast gar keine Comedyformate im Programm - und jetzt versucht man anscheinend innerhalb kürzester Zeit alles auf einmal nachzuholen. Das führt zu einem nahezu unberschaubaren Wust an Formaten, die sich am späteren Donnerstagabend abwechseln - und dort in der Regel nicht nur beim Gesamtpublikum sehr überschaubare Zuschauerzahlen holen, sondern auch daran scheitern, ein jüngeres Publikum fürs Erste zu gewinnen. Weniger wäre da wohl mehr - und generell ein gesetztes wöchentliches Format als Anker. Dass beispielsweise "Extra 3" zwar wöchentlich produziert wird, aber nur einmal im Monat im Ersten und sonst im NDR läuft, muss man wohl als besonders absurden Auswuchs des föderalen Wirrwarrs der ARD abheften.
Sendeplatz: Später Donnerstagabend
Wer weiß es, wer weiß es nicht?
Vox
Vox hat versprochen, die Scripted-Reality-Formate komplett aus dem Nachmittag zu verbannen - und Wort gehalten. Doch es ist ein Versprechen, das aus Quotensicht schmerzt. Denn die Quoten, die Vox dort "Verklag mich doch" erzielte, kann das Alternativ-Programm bis heute nicht liefern. Große Stücke hielt man bei Vox sehr lange vor allem auf das erstaunlich langatmige Straßenquiz "Wer weiß es, wer weiß es nicht?" mit Amiaz Habtu. Doch die Quoten waren stets miserabel, im Schnitt reichte es in diesem Jahr nur für rund 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Auch das ständige Einstreuen alter Folgen trug sicherlich nicht dazu bei, ein Stamm-Publikum zu finden, obwohl Vox erstaunlich lange durchhielt und erst im September die Reißleine zog.
Sendeplatz: Mo-Fr, 14:00 Uhr
Wild Island
ProSieben
Event-Programmierungen liegen derzeit im Trend - und auch ProSieben hatte in diesem Herbst sein Format, das eine Woche lang täglich am späten Abend zu sehen war. In "Wild Island" wurden nicht-prominente Menschen für vier Wochen auf einer einsamen Insel ausgesetzt und sollten dort einfach überleben - ohne Sieger, ohne Rauswahl oder sonstige für TV-Shows übliche Elemente. Die Auftaktsendung lief im Anschluss an die "Tribute von Panem", was dem Format schonmal eine große Aufmerksamkeit und starke Quoten bescherte. Doch die konnte "Wild Island" nicht halten, am zweiten Tag war der Marktanteil bereits einstellig. Zwar verhalf "The Voice" im Vorlauf am Donnerstag nochmal zu einem Aufschwung - doch für ein solches Event-Programm kann es nicht das Ziel sein, nur nach starkem Vorlauf zu funktionieren. Wie gering die eigene Zugkraft war, zeigte sich nur einen Tag später, als am Freitag ganz bittere 6,7 Prozent Marktanteil erzielt wurden. Das lag mit Sicherheit weit unter dem, was ProSieben sich vorgestellt hatte.
Sendeplatz: So-Sa, nach 22 Uhr
X-Diaries - love, sun & fun
RTL II
Ohne "X-Diaries" hätte es Formate wie "Berlin - Tag & Nacht" wohl nie gegeben - doch zuletzt war es um die "Dokunovela", wie RTL II sie nennt, still geworden. Über ein Jahr war das Format gar nicht mehr im Programm, ehe RTL II Ende Juli doch die sechste Staffel ins Programm hievte. Für Aufmerksamkeit sollten bekannte Gesichter sorgen, die den Urlaubern, die im Mittelpunkt des Formats stehen, einen Besuch abstatten. Unter anderem standen Gina-Lisa Lohfink, Loona und Sarah Knappik für die neuen Folgen vor der Kamera. Geholfen hat das nicht: Im Schnitt erreichten die "X-Diaries" wenig mehr als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Nach etwa einem Monat war daher vorzeitig schon wieder Schluss.
Sendeplatz: Mo-Fr, 17 Uhr