Ob Casting, Promi-Quiz oder Sommer-Dschungel: In den wärmsten Wochen des Jahres schafften es einige Show-Premieren auf den Schirm. Jetzt, da der Herbst mit großen Schritten näher rückt, lohnt sich ein Blick auf die Quoten-Entwicklung der Neustarts, von denen sich manche für eine Fortsetzung empfahlen. Doch es gab auch große Flops - und eine Parallele zum Vorjahr: Während damals RTL mit "Rising Star" den mit Abstand dicksten Misserfolg hinnehmen musste, kamen die Flops auch diesmal wieder aus dem Bereich der Castingshows. DWDL.de hat elf Formate einer Bestandsaufnahme unterzogen...
© ProSieben
Das hat sich Samu Haber sicher ganz anders vorgestellt. Der Frontmann von Sunrise Avenue verließ den Castingshow-Hit "The Voice of Germany", um in "Die Band" der Star seiner eigenen Show zu werden. Doch dieses Unterfangen ging reichlich schief: Nicht mal eine Million Zuschauer schalteten zum Start ein, eine Woche später waren sogar nur noch knapp über eine halbe Million dabei. Verständlich, dass ProSieben die Notbremse zog und "Die Band" aus der Schusslinie nahm. Die letzten Folgen liefen samstags um viertel nach acht - allerdings morgens.
Produzent: Tresor TV
© Frank W. Hempel / Brainpool
Ob der "Band"-Flop ein gutes oder schlechtes Omen für "Popstars" ist, wollte RTL II im Vorfeld der Neuauflage von "Popstars" nicht kommentieren. Doch auch das Comeback der Castingshow, die einst noch vor "DSDS" an den Start ging, fiel beim Publikum durch: Die Ernsthaftigkeit, die man dem in der Vergangenheit doch reichlich trashigen Format verlieh, war zwar aller Ehren wert, schreckte allerdings wohl auch so manchen eingefleischten Fan des Formats ab. Nur die ganz jungen Zuschauer ließen sich auf das Casting zur besten Sendezeit ein - um die neue Sendung "Fake Reaction" nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, verschob RTL II zunächst seinen Neustart und gab dann auch "Popstars" einen neuen Sendeplatz. Ab der kommenden Woche sollen die Geissens den unter Zuschauerschwund leidenden "Popstars" unter die Arme greifen.
Produzent: Brainpool
© ARD/Morris Mac Matzen
Der ARD-Vorabend gilt für gemeinhin als "Todeszone". Dass es dennoch möglich ist, auch zwischen "Brisant" und "Tagesschau" gute Quoten zu erzielen, hat Kai Pflaume in diesem Sommer unter Beweis gestellt. Seine Rateshow "Wer weiß denn sowas?", in der sich Bernhard Hoëcker und Elton zusammen mit prominenten Mitspielern bisweilen skurrilen Fragen stellen, kam beim Publikum so gut an, dass es nicht lange dauerte, bis eine Fortsetzung beschlossen wurde - übrigens ebenso wie im Falle von "Gefragt - gejagt". Hilfreich war bei "Wer weiß denn sowas?" wohl auch der einmalige Ausflug auf den Sendeplatz am Samstagabend, wo mehr als fünf Millionen Zuschauer einschalteten. Inzwischen ist der Quiz-Platz am Vorabend so gut vorgewärmt, dass auch Jörg Pilawas "Quizduell" regelmäßig zweistellige Marktanteile erzielt.
Produzent: UFA Show & Factual
© Sat.1/Boris Breuer
Diese Idee dürfte Kai Pflaume bekannt vorkommen: Zwischen 1998 und 2001 war der damalige Sat.1-Moderator im Auftrag all jener unterwegs, die von ihren Mitmenschen reingelegt oder gedemütigt wurden. Nun, 14 Jahre nach der Einstellung, hat man sich in Sat.1 offenbar an das Format erinnert und mit "Die große Revanche" eine Art Nachfolger an den Start gebracht. Das Publikum hat allerdings nicht auf die Revanche gewartet: Mit nur etwas mehr als einer Million Zuschauern lag die neue Sat.1-Show zum Auftakt im Juni sogar hinter RTL II. Anfang Oktober wird es trotzdem eine zweite Chance geben.
Produzent: Endemol
© RTL / Stefan Gregorowius
Die Show wusste nicht so recht, was sie eigentlich sein sollte: Ein wenig "Familienduell" hier, ein wenig "Sofa Stars" dort - und damit nichts schiefgeht, hat RTL auch gleich noch eine Versteckte Kamera ins Spiel gebracht. Beim Publikum kam diese Mischung erstaunlich gut an: Zwar tat sich die letzte Ausgabe etwas schwer, doch mit bis zu 14,7 Prozent Marktanteil bewegte sich "Hartwichs 100!" im Hochsommer auf einem durchaus guten Quoten-Niveau. Und so ist davon auszugehen, dass Daniel Hartwich abseits seiner Dauer-Einsätze auf dem RTL-Tanzparkett auch in Zukunft Fragen stellen muss wie: "Sie waren mal in einem Aufzug eingeschlossen, nicht?"
Produzent: i&u