Das Dschungelcamp hat im Januar nicht nur die Quoten von RTL beflügelt, auch der Anteil an Erstausstrahlungen in der Primetime lag dadurch im Januar höher als man das aus anderen Monaten gewohnt ist. In unserem Frische-Index, für den wir den Anteil an Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren am Primetime-Programm zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr bei den acht großen Sendern ermitteln, kletterte RTL damit sogar an die Spitze und setzte sich hauchdünn gegen das ZDF und Das Erste durch. Im Vergleich zum Januar 2013 gab es bei allen drei aber geringfügig mehr Wiederholungen.

Auch Sat.1 und ProSieben lagen in etwa auf Vorjahres-Niveau, aber mit einem deutlich größeren Anteil an Wiederholungen. Deutlich weniger als die Hälfte der Primetime füllten die Sender mit Erstausstrahlungen - wozu natürlich auch beitrug, dass man einen Flop wie die "Millionärswahl" schnell aus dem Programm kippte. Dass RTL II klar hinter dem Januar-Wert 2013 zurück blieb, ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der damals durch die Event-Programmierung der - völlig gefloppten - Serie "Smash" vergleichsweise hoch lag. Ähnliches gab es diesmal zum Jahresauftakt bei RTL II nicht. kabel eins hielt sich zu Jahresbeginn hingegen nicht ganz so stark zurück wie im vergangenen Jahr und zeigte immerhin dienstags "Endstation Wildnis" und sonntags Tamme Hanken.

DWDL.de-Frische-Index - Januar 2014

  FIX-Punkte
Januar 2014
Vergleich
zum Januar 2013
RTL
83 von 100
-3
ZDF
82 von 100
-3
Das Erste
82 von 100
-6
Sat.1
45 von 100
-1
ProSieben 43 von 100
+4
Vox
37 von 100 -1
kabel eins
28 von 100
+10
RTL II
25 von 100
-13

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.