Der Sommer ist vorüber und damit auch das Wiederholungs-Sommerloch im Fernsehen. Fast alle größeren Sender haben ihren Anteil an Erstausstrahlungen bzw. Free-TV-Premieren in ihrem Primetime-Programm - wir werten jeweils die Zeit zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr aus - im Vergleich zum August wieder deutlich hochgefahren - mit einer Ausnahme: kabel eins. Dort floppten mit "Überleben in..." und "Stellungswechsel" zwei Eigenproduktionen so heftig, dass sie kurzfristig aus dem Programm genommen und durch Wiederholungen ersetzt wurden.
Besonders deutlich ging der Anteil an frischem Programm bei Sat.1 nach oben. Mit einem Frische-Index von 78 Punkten lag er sogar so hoch wie in noch keinem Monat seit Anfang 2012, also seit wir den Frische-Index ermitteln. Der Grund liegt vor allem in der Sendung "Promi Big Brother", die Sat.1 zwei Wochen lang zusätzliche Live-Strecken am Abend bescherte. Sat.1 lag mit seinem Frische-Anteil diesmal nur ganz knapp hinter RTL und dem ZDF. Ganz vorne findet sich aber Das Erste mit beeindruckenden 90 Prozent frischem Programm in der Primetime wieder.
DWDL.de-Frische-Index vom September 2013
FIX-Punkte September 2013 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum September 2012 |
|
Das Erste |
90 von 100 |
+29 | +2 |
ZDF |
82 von 100 |
+21 |
-5 |
RTL |
81 von 100 |
+10 | +/-0 |
Sat.1 |
78 von 100 |
+29 | +16 |
ProSieben |
70 von 100 |
+24 | -2 |
RTL II |
49 von 100 | +4 | -15 |
Vox |
47 von 100 |
+17 | -2 |
kabel eins |
27 von 100 |
-3 | -9 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.